Stürmisches Feuer der Liebe
zwischen ihnen -, und zum ersten Mal seit langem erhielt Jeb wenigstens ein bisschen Mitgefühl.
Mandy lächelte ihn an. »Du bist ja vollkommen aus dem Häuschen«, stellte sie fest, als sie aus der Box kam, um mit ihm zu reden. Sie trug eine Hose, Stiefel und ein Flanellhemd aus den Truhen mit zu klein gewordenen Kleidern, die Concepcion im Kühlhaus aufbewahrte.
»Ich hatte schon mal bessere Laune«, gab Jeb zu.
Sie lachte. »Es ist wohl wegen Chloe, nehme ich an.«
»Wegen Chloe, Rafe und diesem starrsinnigen alten Iltis von meinem Vater ... «
»Du Armer«, sagte Mandy, aber ihre Augen funkelten, als sie ihn nachdenklich betrachtete. »Falls du Chloe einen Besuch abstatten willst, solltest du dich besser vorher waschen. Du siehst schrecklich aus.« Sie winkte ihn in Richtung Haus. »Geh ruhig«, sagte sie. »Ich werde die Pferde abspannen und sie in die Scheune bringen.«
»Ich würde keine ruhige Minute mehr haben, wenn Kade herausfände, dass ich dich Männerarbeit verrichten lasse«, sagte Jeb. Aber natürlich hätte er sich gern gewaschen und rasiert, nun da sie ihm die Möglichkeit dazu gegeben hatte. Er hatte das Gefühl, als trüge er einen Zentner Erde auf seiner Haut herum.
»Mit Kade werde ich schon fertig«, sagte Mandy mit wohlfundiertem Selbstvertrauen. jeder Cowboy auf der Ranch sprang, wenn Kade pfiff, aber bei Mandy war er ein völlig anderer Mann.
Jeb zögerte noch einen Moment, dann zuckte er die Schultern, überließ Pferde und Wagen Mandy und machte sich auf den Weg zum Haus. Nach einer Sitzung mit dem Rasiermesser, einer von Concepcions herzhaften Mahlzeiten und einem ausgiebigen Bad im Bach fühlte er sich besser und war fast sogar guter Laune, als er bei Sonnenuntergang die Außenbezirke von Indian Rock erreichte.
Er kehrte noch rasch zu einem Glas Whiskey im Bloody Basin ein, bevor er seine Schultern straffte und sich zum Arizona Hotel aufmachte, wo er Chloe zu finden hoffte. Falls sie schwanger war, hatte er auf dem Weg in die Stadt beschlossen, wäre er vielleicht sogar bereit, ein Bigamist zu sein, oder zumindest doch für eine Zeit lang. Er grinste, als er daran dachte, was Rafe und Kade für Gesichter machen würden, wenn er ihnen verkünden konnte, dass sie in ein paar Monaten für ihn arbeiten würden. Er würde dafür sorgen, dass sie Pfostenlöcher gruben, entlaufene Pferde einfingen und Stacheldrahtzäune spannten, bis sie schwarz vor Wut wurden.
Oh ja, Rache war süß.
Er fand seine Liebste in der Eingangshalle des Hotels, wo sie vor einer Porzellantasse mit Tee saß und ein Buch las. Eine kleine Brille saß am Ende ihrer Nase, und als er näher kam, bemerkte er, dass ihre Augen gerötet waren.
Sie klappte das Buch zu und nahm die Brille ab, als sie ihn sah. »So«, sagte sie hochmütig, »da bist du also wieder.«
Er übte Nachsicht und verzichtete darauf, sie auf das Offensichtliche dieser Feststellung hinzuweisen. Er nahm sogar seinen Hut ab. »Hast du geweint?«, fragte er, obwohl er gerade diesen Gedanken gar nicht hatte äußern wollen.
»Nein«, sagte sie.
»Du lügst.«
»Wenn du hierhergekommen bist, um mich zu beleidigen, Jeb McKettrick , wäre ich dir sehr verbunden, wenn du wieder gehen würdest. Ich habe mehr als genug schlechte Nachrichten in den letzten vierundzwanzig Stunden zu hören bekommen. «
Er seufzte, zog einen Sessel zu ihr heran und setzte sich so, dass ihre Knie sich fast berührten. »Ich bin nicht hier, um dich zu ärgern, Chloe«, sagte er aufrichtig. »Ich hatte gehofft, wir könnten miteinander reden. Ohne uns gegenseitig anzugreifen, meine ich. «
»Das ist unvorstellbar«, sagte sie, aber es zuckte um ihre Mundwinkel, und im nächsten Augenblick verzogen sie sich tatsächlich zu einem Lächeln. »Du siehst sehr gut aus«, fügte sie hinzu.
Es war nicht das erste Mal, dass Jeb etwas über sein gutes Aussehen hörte - er machte es sich schließlich schon seit Jahren zunutze -, aber diesmal hatte es einen völlig anderen Effekt auf ihn. Er fühlte sich plötzlich schüchtern wie ein Schuljunge und merkwürdig gehemmt, und das entnervte ihn. »Du siehst auch gar nicht so schlecht aus«, sagte er.
Sie lachte laut.
Er drehte den Hut in seinen Händen und suchte nach Worten, die vielleicht einigermaßen friedlich aufgenommen werden würden. »Chloe, du hast von einem Kind gesprochen ... «
Sie wandte ihren Blick ab.
»Erwartest du eins?«, beharrte er, wenn auch ohne Groll.
Sie erwiderte nun endlich seinen Blick und schüttelte
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