Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
Anteilnahme hatte ihn davon abgehalten. Sie war ein zerbrechliches kleines Mädchen, und obwohl er die Einzelheiten erst noch erfahren musste, wusste er, dass sie die Hölle durchgemacht hatte.
    Es würde später noch genügend Zeit geben, sie zu fragen, wenn sie aufgewacht war und sie einander richtig vorgestellt worden waren.
    Nun stand er auf der Hintertreppe des Arizona Hotels, umklammerte mit Händen, an denen die Knöchel weiß hervortraten, das Geländer, während in seinem Kopf ein einziges Durcheinander herrschte und sein Magen revoltierte. Er versteifte sich, als er die Tür hinter sich aufgehen hörte, und wusste, bevor auch nur ein Wort gesprochen worden war, dass er, wenn er sich umdrehte, Angus sehen würde.
    »Alles in Ordnung?«, fragte der alte Mann.
    Holt lachte bitter. »Nein«, sagte er, ohne sich umzudrehen.
    Angus trat neben ihn und wollte ihm offenbar eine Hand auf die Schulter legen, aber dann überlegte er es sich anders und ließ die Hand gleich wieder sinken. Für Holt war das eine Erleichterung, denn er glaubte nicht, dass er es ertragen hätte, berührt zu werden - im Augenblick waren seine Nerven zum Zerreißen angespannt. »Ich nehme an, du wusstest nichts von diesem Kind«, sagte Angus.
    Holt schüttelte den Kopf. »Ich hatte keine Ahnung«, gab er zu und bedachte seinen Vater mit einem kurzen Seitenblick. »Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich Texas ganz bestimmt nicht einfach so und ohne einen Blick zurück verlassen.« Es war ein Seitenhieb, der offenbar gesessen hatte, da Angus das Gesicht verzog.
    »Das ist also das, von dem du glaubst, dass ich es getan habe«, sagte Angus seufzend.
    »Das ist das, von dem ich weiß , da ss du es getan hast, alter Mann«, erwiderte Holt.
    »Ich dachte, du wärst bei den Verwandten deiner Mutter besser aufgehoben. Was hätte ich denn mit einem Baby in den Armen anfangen sollen? Du konntest ja noch nicht mal sprechen, vom Reiten ganz zu schweigen.«
    Holt stieß den Atem aus. » Ich habe ständig auf der Straße nach dir Ausschau gehalten«, sagte er, ohne so viel preisgeben zu wollen.
    »Ich wünschte, ich wäre zurückgekehrt«, räumte Angus ein. »Aber ich hatte eine Ranch, eine neue Frau und Söhne. Wir hatten kein Geld damals und keine Zeit. Ich habe jahrelang mit dem Rücken zur Wand gestanden.«
    »Geld hat mich nicht interessiert«, erwiderte Holt. » Ich wollte einen Vater. Keinen Onkel, der wünschte, ich wäre nie vor seiner Tür aufgetaucht. «
    »Dill war streng zu dir, das weiß ich.« Er klang aufrichtig bedauernd, das musste man ihm lassen. Das Problem war, dass seine Reue etwas zu spät kam. » Er und seine Frau hatten wohl keine eigenen Kinder, denke ich.«
    »Ich war Fluch genug«, antwortete Holt.
    »Es tut mir leid«, sagte Angus.
    »Deine Reue kommt nicht mal einem vollen Spucknapf gleich, alter Mann, und es ist sowieso zwecklos, darüber noch zu reden. Es ist zu viel Wasser den Bach hinuntergeflossen.«
    Angus lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen an das Geländer. »Das könnte ich vielleicht sogar glauben, wenn da nicht noch eine Sache wäre. Du hattest einen eigenen Betrieb in Texas. Becky hat mir davon erzählt; sie sagte, ihr hättet euch in Kansas City gut gekannt. Du könntest an hundert Orten sein, aber Tatsache ist, dass du hier in Arizona bist. Das verrät mir, dass es Dinge gibt, die du geregelt haben möchtest.«
    »Ich wollte dich sehen«, sagte er. »Dich und diese jungen, an denen dir genug lag, um sie unter deinem eigenen Dach aufzuziehen.«
    »Du bist mächtig eifersüchtig auf deine Brüder, nicht?«
    Holt versteifte sich. »Nein«, sagte er. »Am liebsten wäre mir, ich könnte euch alle vergessen.«
    »Nun, ich denke, das wird schwierig sein. Wichtiger ist, was du jetzt tun wirst? Du hast diese kleine Tochter da drinnen, und sie hat außer dir wohl niemanden mehr auf dieser Welt. Sie wäre nicht hier, wenn sie noch andere Verwandte hätte, die bereit gewesen wären, sie aufzunehmen.«
    »Ich weiß nicht, was ich in Bezug auf Lizzie tun werde«, gab Holt zu. »Vielleicht bringe ich sie in ein Internat«
    Angus wandte den Kopf und spuckte aus, ein klarer Hinweis darauf, wie er über einen solchen Schritt dachte. »ja, tu ihr um Himmels willen keinen Gefallen. Wenn du nicht bereit bist, diesem kleinen Mädchen ein richtiges Heim zu geben, würden Concepcion und ich sie sehr gern zu uns nehmen.«
    »Sie ist nicht dein Problem.«
    »Bei Gott, sie ist meine Enkelin, Holt, Fleisch von meinem

Weitere Kostenlose Bücher