Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
Bruderherz.«
    Chloe errötete, und Jeb tatsächlich auch, obwohl sie den Verdacht hegte, dass er nur ein bisschen irritiert war und nicht zutiefst beschämt wie sie.
    »Ich könnte ja später noch mal wiederkommen«, schlug Kade milde vor, obwohl seine Augen noch immer vor Schalk funkelten.
    »Das ist es ja, was ich befürchte«, antwortete Jeb.
    Chloe stellte ihr Tablett beiseite und stand auf, um ihre Röcke glatt zu streichen. »Ich gehe jetzt besser«, sagte sie rasch. »Ich muss für morgen noch den Unterricht vorbereiten.«
    »Becky bat mich, dir zu sagen, dass sie einen Korb mit Essen für die Jessup-Kinder vorbereitet hat, wer immer die auch sein mögen«, bemerkte Kade und beobachtete sie dabei prüfend. »Er steht in der Küche.«
    Chloe nickte, und während sie Becky im Stillen für ihre unendliche Großzügigkeit dankte, sah sie Jeb an und war für einen kurzen Moment nicht mehr in der Lage, ihren Blick wieder von ihm abzuwenden.
    »Ich will nach wie vor diese Papiere sehen«, sagte er.
    Sie knallte die Tür auf dem Weg hinaus mit Karacho zu.

Kapitel 38
     
    Der Wagen der Jessups war innen erleuchtet, die Plane, die ihn bedeckte, glühte in der zunehmenden Abenddämmerung, und zwei an den Vorderbeinen gefesselte, magere Pferde grasten in der Nähe im hohen Gras. Chloe raffte mit der einen Hand ihre Röcke und hielt mit der anderen Beckys Korb, als sie zu dem Wagen hinüberging und höflich an die Heckklappe klopfte.
    Drinnen wurde geflüstert, dann schob eine kleine, nicht sehr saubere Hand das Sackleinen beiseite, und Walters blasses, beunruhigtes Gesicht tauchte auf. Als er Chloe erkannte, lächelte er, wenn auch etwas vorsichtig.
    »Guten Abend«, sagte sie.
    Walters Blick glitt zu dem Korb in ihrer Hand. Er war mit einer rot-weiß karierten Serviette bedeckt und verströmte den verlockenden Duft gebratenen Hühnchens.
    »Hallo«, sagte er etwas ernüchtert. Seine Schwester Ellen spähte über seine Schulter. jemand hätte dem Kind das Gesicht waschen und das Haar kämmen müssen, aber Chloe verdrängte den Gedanken wieder, da sie keinen diplomatischen Weg sah, ein solches Thema anzusprechen.
    Und so lächelte sie nur und hielt den Korb hoch, wobei sie sich im Stillen fragte, was der nicht anwesende Mr. Jessup mit diesen Kindern zu tun gedachte, wenn der Winter kam. »Ich habe euch etwas zum Abendessen gebracht«, sagte sie.
    Walter zuckte sichtlich zurück. »Almosen«, sagte er verächtlich.
    »Wir haben nur Bohnen«, warf Ellen ein und blickte mit hoffnungsvoller Miene auf den Korb hinunter.
    »Das sind absolut keine Almosen«, entgegnete Chloe mit ruhiger Überzeugung auf die Bemerkung des jungen. »Es ist ein Geschenk für euch.«
    »Und wo ist der Unterschied?«, wollte Walter wissen, obwohl er schon ein wenig ins Wanken zu geraten schien.
    Chloe überlegte sich ihre Antwort sorgfältig. » Man gibt Almosen, wenn einem jemand leid tut«, sagte sie. »Ein Geschenk bedeutet, dass man jemanden mag und gern sein Freund sein möchte.«
    Walter schien die Angelegenheit gründlich abzuwägen, bevor er schließlich nachgab. »Also gut«, erwiderte er nach einer Weile. »Solange es ein Geschenk ist.«
    »Das ist es auf jeden Fall«, sagte Chloe entschieden und reichte ihnen den Korb.
    Ellen leckte sich die Lippen. »Ich bin die ewigen Bohnen leid«, gestand sie.
    Chloe lächelte darüber, obwohl sie innerlich am liebsten geweint hätte, weil es so viele Kinder wie die Jessups gab, die nur von unnachgiebigem Stolz und wenig anderem zu leben schienen. Es waren schwere Zeiten, und die Leute taten, was sie mussten, um zu überleben. »Fürchtet ihr euch eigentlich nicht schon mal, wenn ihr so ganz allein hier draußen seid?«, fragte sie, obwohl sie sich durchaus im Klaren darüber war, dass sie ein gefährliches Terrain betrat.
    »Nein«, stritt Walter das entschieden ab, aber Ellen sagte im selben Moment: »Ja.«
    »Wir haben Papas Gewehr«, sagte Walter und gab seiner Schwester den Ellbogen in die Rippen.
    »Aber er hat dir verboten, damit zu schießen«, wandte Ellen unerschrocken ein.
    »Ich könnte bestimmt jemanden finden, bei dem ihr bleiben könntet«, sagte Chloe, die an den Winter dachte. Es war Herbst, und die erste Kälte der nächsten Jahreszeit lag schon in der Luft.
    Beide Kinder schüttelten den Kopf.
    »Das würde Papa überhaupt nicht gefallen«, erklärte Walter.
    Chloe wünschte, sie könnte Mr. Jessup die Ohren lang ziehen, aber der war in Sicherheit auf der Triple M, schlief unter

Weitere Kostenlose Bücher