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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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gewöhnt, zu tun, was du willst und wann du es willst. Und nun sitzt du, gefangen in einem Zimmer, und kannst nirgendwohin. Wie gefällt dir deine eigene Gesellschaft, Mr. McKettrick?«
    »Sie gefiel mir besser als die deine«, sagte er, aber seine Mundwinkel verzogen sich schon zu einem Grinsen.
    »Schade«, sagte sie und setzte sich auf den einzigen Stuhl im Raum. »Ich habe nämlich gegen mein besseres Wissen beschlossen, eine Weile hier bei dir zu bleiben.«
    Er sagte nichts und begann wieder auf und ab zu gehen. Schlug mit der flachen Hand gegen die Wände. Und jeder Schlag war lauter als der letzte.
    Chloe nahm das dicke Buch, das auf seinem Nachttisch lag. »Die Geschichte Roms«, las sie. »Du liebe Güte. Du musst ja ziemlich klug sein.«
    »Für einen Cowboy?«, stichelte er.
    »Für egal wen«, erwiderte Chloe scheinbar unbekümmert. Er hatte sie mächtig in Harnisch gebracht, aber das brauchte er ja nicht zu wissen. Sie schlug das Buch an der Stelle auf, die er mit einem Zigarettenpapier gekennzeichnet hatte. »Seite drei«, staunte sie. »Du kommst ja richtig gut voran, wie ich sehe.«
    Päng. Er hatte eine weitere Wand erreicht. »Falls du hergekommen bist, um mich zu ärgern«, gab er eingeschnappt zurück, »dann ist es dir gelungen. Warum verbuchst du es nicht als Sieg und gehst wieder?«
    Sie schloss mit stiller Autorität das Buch und legte es an seinen Platz zurück, wo es wahrscheinlich liegen bleiben würde, bis ihm Arme und Beine wuchsen. »Warum legst du dich nicht wieder hin?«, fragte sie, ohne ihn anzusehen. »Du schadest dir gerade nur selber. Sich so aufzuregen, fördert den Genesungsprozess bestimmt nicht.«
    »Hat es diese Papiere überhaupt jemals gegeben?«
    Chloe versteifte sich wieder, aber sie bemühte sich, in ruhigem Ton zu antworten. »Ja«, sagte sie. »Aber wieso interessiert dich das denn überhaupt?«
    »Ich möchte nur wissen, dass ich kein Bigamist bin, das ist alles!«
    »Tja, ich schätze, du wirst mir wohl einfach glauben müssen.«
    »Ich muss gar nichts«, gab er zurück, »außer essen, schlafen und Pferde reiten. Warum hast du mir nie etwas von ihm gesagt, Chloe? Bevor es zu dieser Farce von einer Hochzeit kommen konnte, meine ich?«
    Die Farce war sehr real gewesen, aber Chloe hatte es aufgegeben, ihn davon überzeugen zu wollen, deshalb bemerkte sie nichts dazu. »Warum hast du mir erzählt, du wärst aus Stockton?«, fragte sie stattdessen.
    Er schwieg eine Weile, sodass nur noch seine Schritte und die Schläge an die Wand zu hören waren. Seine Antwort, als er sich endlich zu einer bequemte, bestürzte Chloe. »Wahrscheinlich wollte ich, dass du dachtest, du heiratetest mich und nicht die Triple M und das Vermögen meines Vaters.«
    Sie drehte sich auf ihrem Stuhl herum, suchte seinen Blick, der schon nicht mehr ganz so aufgebracht, aber noch immer voller halsstarriger Verbissenheit war. »Wie hätte ich dich wegen dieser vermaledeiten Ranch heiraten können, wenn ich nicht einmal wusste, dass es sie gab?«
    Das brachte ihn, seiner Miene nach zu urteilen, durcheinander. »Ich habe zuerst gefragt«, wandte er ein und schüttelte seinen Zeigefinger. Die Bewegung musste wehgetan haben, denn er zuckte zusammen und nahm seinen rechten Ellbogen in die Hand. Aber nicht einmal der Schmerz vermochte ihn von seinem Kreuzverhör abzulenken. »Warum hast du mir nichts von Jack gesagt?«, beharrte er.
    »Weil ich mich geschämt habe«, gab sie errötend zu.
    Endlich hielt er in seiner ruhelosen Wanderung inne und setzte sich, mit düsterer Miene und ohne etwas zu sagen, ihr gegenüber auf den Rand des Betts.
    »Ich scheine einfach kein Glück in Bezug auf Männer zu haben«, gab sie zu. Ich werde nicht weinen, schwor sie sich. Auf keinen Fall.
    »Du liebe Güte«, entgegnete er mit grollender Belustigung. »Danke.«
    »Er hat mich belogen, genau wie du, und ich bin auf ihn hereingefallen.«
    »Was ist geschehen?«
    Sie seufzte. »Ich lernte Jack in Sacramento kennen. Er war gut gekleidet und hatte ausgezeichnete Manieren. Er begann mich zu umwerben - ich glaube heute, dass er nur auf das Geld meines Stiefvaters aus war, aber damals glaubte ich . . er würde mich lieben. Ich wollte ihm glauben, weil ich von zu Hause wegwollte, um mein eigenes Leben zu beginnen. Jack kehrte nach Tombstone zurück, und als er mich bat, zu ihm zu kommen, reiste ich ihm nach.« Sie hielt inne und runzelte die Stirn, weil es sie immer noch erstaunte, was für eine naive kleine Närrin sie gewesen

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