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Stürmisches Herz

Stürmisches Herz

Titel: Stürmisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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länger mit Chandos zusammen sein würde, daß sie sich aber andererseits über ihn ärgerte, weil er es nicht der Mühe wert gefunden hatte, sie über seine Pläne zu unterrichten.
    Nach dem Abendessen sah sie zuerst nach ihren Kleidern. Ein Großteil war bereits trocken, so daß sie sich endlich umziehen konnte. Sie ging zum Fluß hinunter. Als sie aus Hose und Hemd schlüpfte, zögerte sie einen Augenblick, sprang dann aber doch ins Wasser. Die Sonne war bereits untergegangen, und Chandos aß noch. Sie würde erst in einigen Tagen wieder Gelegenheit haben, ein Bad zu nehmen.
    Das Wasser schimmerte im Mondlicht. Courtney ließ sich im Schatten eines überhängenden Baumes von der Strömung umspülen und kam sich schrecklich verdorben vor, weil sie vollkommen nackt war. Es war einfach herrlich.
    Schließlich mußte sie, wenn auch widerstrebend, den Fluß verlassen. Weil sie kein Handtuch hatte, streifte sie das Wasser mit den bloßen Händen von ihrem Körper, und dabei fiel ihr ein, daß sie vor nicht allzu langer Zeit in Versuchung gewesen war, das gleiche mit Chandos' Rücken zu tun. Hör auf, daran zu denken, Courtney. Sie kleidete sich rasch an und kehrte zum Lager zurück.
    Überrascht stellte sie fest, daß Chandos bereits das Geschirr gereinigt und seine Bettrolle ausgebreitet hatte und jetzt das Feuer mit Asche abdeckte. Sie seufzte. Nach dem erfrischenden Bad war sie im Gegensatz zu ihm überhaupt nicht schläfrig.
    Als sie zum Feuer trat, stand er auf. Sein Blick glitt über ihr hellgrünes Seidenkleid, und ihr fiel plötzlich ein, daß sie sich nicht vollständig abgetrocknet hatte, und daß die Seide an ihrem Körper klebte.
    »Wenn ich gewußt hätte, daß ich das Geschirr nicht spülen muß, hätte ich mir nicht die Mühe gemacht, mich anzuziehen«, platzte sie heraus. Dann wurde sie rot. Das hatte sie nicht sagen wollen. »Ich meine … ach, vergessen Sie es. Hier.« Courtney reichte ihm sein Hemd. »Nochmals danke.«
    Sie wandte sich ab und erschrak, als Chandos sie am Handgelenk packte. »Das nächste Mal lassen Sie mich vorher wissen, was Sie vorhaben. Sie hätten von einer Wasserschlange gebissen, von einem treibenden Baumstamm getroffen oder von Indianern entführt werden können – oder es hätte noch Schlimmeres passieren können.«
    »Aber Sie waren doch nicht weit weg«, setzte sie sich zur Wehr. »Sie hätten es gehört, wenn ich um Hilfe gerufen hätte.«
    »Wenn Sie noch die Möglichkeit dazu gehabt hätten.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß ich mich nicht waschen soll –«
    »Nein.«
    Ihre Augen wurden groß. »Soll das dann heißen –«
    »Verdammt noch mal, natürlich nicht. Ich muß Ihnen nicht zuschauen, ich muß nur in der Nähe sein, um Sie beschützen zu können.« Ihm wurde klar, daß es keinen Ausweg aus diesem peinlichen Gespräch gab. »Vergessen Sie es.«
    »Was soll ich vergessen? Ihnen Bescheid zu sagen, wenn ich –«
    »Vergessen Sie, sich zu waschen.«
    »Chandos!«
    »Es gehört sich einfach nicht, daß eine Lady auf dem Trail badet.«
    »Das ist Unsinn, und das wissen Sie. Ich habe mich nie ganz ausgezogen. Heute abend war es eine Ausnahme, aber –«
    Weiter kam sie nicht. Das Bild, das ihre Worte in Chandos' Geist heraufbeschwor, gab ihm den Rest, und er riß sie knurrend an sich.
    Als sein Mund den ihren berührte, hatte Courtney das Gefühl, daß ihre gesamte Kraft sie verließ. Ihre Beine gaben unter ihr nach und sie schlang Chandos die Arme um den Hals und klammerte sich an ihn.
    Chandos drückte sie mit einem Arm so heftig an sich, daß ihre Brust hart an die seine gepreßt wurde. Mit dem zweiten hielt er ihren Hinterkopf umklammert, so daß sie sich seinem Mund nicht entziehen konnte. Es lag etwas sehr Wildes in der Art, wie er seine Lippen brutal auf die ihren drückte und sie auseinanderzwang. Und dann berührte seine Zunge die ihre wie ein glühendes Eisen.
    Courtney begriff nicht, was die Heftigkeit seines Angriffs sollte, und nahm an, daß er ihr wieder eine Lehre erteilen wollte. Sie bekam Angst und versuchte, sich von ihm zu lösen, aber er hielt sie fest. Sie stieß seine Schultern weg, aber sein Griff wurde nur noch fester.
    Soviel sie sich auch wand – sie kam nicht frei.
    Chandos bemerkte zuerst nur undeutlich, daß Courtney sich gegen ihn zur Wehr setzte. Er wußte, daß er seine Vorsätze über den Haufen geworfen hatte, aber er war nicht auf die Idee gekommen, daß sein unbeherrschtes Verlangen ihr Angst einjagen könnte. Erst als ihre Abwehr

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