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Stürmisches Herz

Stürmisches Herz

Titel: Stürmisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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nackt. Bei dieser Erkenntnis wollte sie aufschreien, aber seine Hand erstickte den Schrei.
    »Schsch … Dios!« Sie hatte ihn in die Hand gebissen. Er riß die Hand zurück, drückte sie ihr aber sofort wieder auf den Mund. »Was ist los mit dir, Frau?« zischte er verzweifelt.
    Courtney versuchte zu sprechen, aber seine Hand verschloß ihr immer noch den Mund.
    »Nein, ich bin nicht Chandos«, bestätigte er gereizt. »Was willst du überhaupt von ihm? Er ist ein sehr gewalttätiger Mensch und außerdem gar nicht hier. Du wirst dich statt dessen mit mir zufrieden geben, ja?«
    Sie schüttelte so heftig den Kopf, daß sie beinahe seine Hand abschüttelte.
    »Hast du vielleicht etwas gegen Mexikaner?« fragte er scharf, und der Zorn in seiner Stimme veranlaßte sie, sich nicht mehr zu rühren.
    »Calida hat mir gesagt, daß du dringend einen Mann brauchst«, fuhr er fort, »und daß du keine großen Ansprüche stellst. Ich bin zu dir gekommen, um dir einen Gefallen zu tun – nicht, um mich dir aufzuzwingen. Möchtest du mich zuerst sehen? Geht es darum?«
    Die verblüffte Courtney nickte langsam.
    »Und du wirst nicht schreien, wenn ich die Hand wegnehme?« Sie schüttelte den Kopf. Er zog die Hand weg, und sie blieb still.
    Er löste sich von ihr, ließ sie aber nicht aus den Augen, während er aus dem Bett stieg. Sie schrie noch immer nicht, und er entspannte sich.
    Courtney wußte, daß es sinnlos war zu schreien. Im Haus befand sich außer ihnen beiden kein Mensch, und bei dem Lärm auf der Straße würde sie niemand hören. Statt dessen tastete sie vorsichtig und langsam unter dem Kissen nach ihrem Revolver. Sie war froh, daß sie es sich auf dem Trail angewöhnt hatte, ihn griffbereit zu haben, obwohl sie nicht glaubte, daß sie gezwungen sein würde, auf den Fremden zu schießen.
    In dem Augenblick, als er ein Streichholz entzündete und sich nach einer Lampe umsah, gelang es Courtney, das Laken über sich zu ziehen und den Revolver auf ihn zu richten. Als er die Waffe erblickte, erstarrte er und hörte sogar auf zu atmen.
    »Lassen Sie das Streichholz nicht fallen, Mister«, warnte ihn Courtney. »Wenn es ausgeht, schieße ich.«
    Sie entspannte sich allmählich. Die Macht, die ihr der Revolver verlieh, war berauschend. Der Fremde wußte zum Glück nicht, daß sie nie imstande wäre zu feuern. Aber ihre Hand zitterte nicht, und sie hatte keine Angst mehr. Dafür zitterte er.
    »Zünden Sie die Lampe an, aber machen Sie keine rasche Bewegung … schön langsam, so ist es recht. Jetzt können Sie das Streichholz ausblasen.« Er befolgte ihre Anweisung. »Gut so. Wer zum Teufel sind Sie eigentlich?«
    »Mario.«
    »Mario?« Sie runzelte nachdenklich die Stirn. »Wo habe ich …?«
    Dann fiel es ihr ein. Chandos hatte den Namen in seinen Fieberträumen erwähnt. Was hatte er noch gesagt? Daß Calida in Marios Bett steigen solle.
    »Sie sind also ein Freund von Calida?«
    »Wir sind verwandt.«
    »Verwandt? Wie schön für Sie.«
    Bei ihrem Ton wurde er noch nervöser. »Darf ich meine Sachen anziehen, Señorita? Ich glaube, ich habe einen Fehler begangen.«
    »Nein, nicht Sie haben den Fehler begangen, Mario, sondern Ihre reizende Cousine. Ja, ziehen Sie sich nur an. Und beeilen Sie sich.«
    Er gehorchte, und als er soweit war, daß sie ihm nicht krampfhaft ins Gesicht schauen mußte, um nicht zu erröten, sah sie sich ihn genauer an. Er war groß und kräftig, vor allem sein Oberkörper war sehr muskulös. Er hätte ihr wahrscheinlich mit bloßen Händen das Genick brechen können. Wenn er bereit gewesen wäre, Gewalt anzuwenden, hätte ihr ihr Widerstand nichts genützt. Aber zum Glück war er kein wirklich schlechter Mensch.
    »Ich werde jetzt gehen«, schlug er hoffnungsvoll vor. »Natürlich nur, wenn Sie es gestatten.«
    Er wollte damit erreichen, daß sie den Revolver sinken ließ, aber sie tat ihm nicht den Gefallen.
    »Noch einen Augenblick, Mario. Was hat Ihnen Calida genau gesagt?«
    »Vermutlich Lügen.«
    »Das bezweifle ich nicht, aber was für Lügen genau?«
    Er beschloß, es hinter sich zu bringen. »Sie hat gesagt, daß Sie eine Hure sind, Señorita, und daß Sie nach Alameda gekommen sind, um in Berthas Haus zu arbeiten.«
    Courtneys Wangen glühten. »Berthas Haus ist ein Bordell, nicht wahr?«
    »Ja, ein sehr elegantes Bordell.«
    »Und warum bin ich dann hier, wenn ich eigentlich zu Bertha wollte?«
    »Calida hat gesagt, daß Sie sich den Fuß verletzt haben.«
    »Das stimmt.«
    »Sie hat

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