Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmisches Herz

Stürmisches Herz

Titel: Stürmisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
nächsten Augenblick wälzten sich die beiden Frauen auf dem Boden. Calida hatte reichliche Erfahrungen in Raufereien und benützte jeden gemeinen Trick, den sie kannte. Courtney hatte sich zwar noch nie in dieser Lage befunden, aber sie war auch noch nie so wütend gewesen, und der Kampf war ein Ventil für ihren Zorn. Sie setzte sich wild zur Wehr.
    Courtney brachte zwei weitere Ohrfeigen an, und bei der zweiten begann Calidas Nase zu bluten. Doch dann rammte Calida Courtney das Knie wuchtig in den Magen, und als diese daraufhin ihren Griff lockerte, sprang Calida auf und rannte zum Küchenschrank. Courtney kam ebenfalls auf die Füße; in diesem Augenblick drehte sich Calida triumphierend mit einem Messer in der Hand um.
    Courtney erstarrte.
    »Worauf wartest du?« spottete Calida. »Du wolltest mein Blut, also komm und hol es dir.«
    Courtney beobachtete das Messer, mit dem Calida spielerisch nach ihr stieß. Sie dachte einen Augenblick daran, aufzugeben, überlegte es sich aber sofort wieder. Damit würde sie Calida den Sieg überlassen, und das kam nicht in Frage. Courtneys Ehre verlangte, daß sie diesen Kampf für sich entschied.
    Calida hielt Courtneys Zögern für eine Kapitulation und war davon überzeugt, daß sie gesiegt hatte. Auf keinen Fall jedoch hatte sie erwartet, daß Courtney vorspringen, sie am Handgelenk packen und versuchen würde, ihr das Messer zu entreißen.
    Calidas Gedanken rasten. Sie wagte nicht, eine Gringa zu töten, auch wenn diese sie angegriffen hatte. Man würde sie hängen, denn sie war Mexikanerin. Die Gringa hingegen könnte eine Mexikanerin töten, und ihr Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, daß sie das Messer benützen würde, wenn sie es nur in die Finger bekäme.
    Calida bekam es mit der Angst zu tun. Das Mädchen war verrückt.
    Courtney umklammerte Calidas Handgelenk fester und trat einen Schritt vor.
    »Laß es fallen!«
    Die Mädchen wichen erschrocken zurück. Im Türrahmen stand Chandos; sein Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes.
    »Ich habe gesagt, du sollst das verdammte Messer fallen lassen!«
    Das Messer schlug klirrend auf dem Boden auf, und die Mädchen wichen noch weiter zurück. Calida begann, ihre Kleidung in Ordnung zu bringen und sich das Blut vom Gesicht zu wischen. Courtney fiel nichts Besseres ein, als die Kaffeetasse aufzuheben, die sie hatte fallenlassen. Sie konnte Chandos nicht in die Augen sehen, denn sie schämte sich zu Tode darüber, daß er sie bei einer Rauferei überrascht hatte.
    »Ich warte«, sagte Chandos.
    Courtney starrte Calida an, die den Kopf zurückwarf und den Blick erwiderte. Sie hatte sich bis jetzt immer noch aus jeder Situation herauslügen können.
    »Die Gringa, die du hierher gebracht hast, hat mich angegriffen.«
    »Ist das wahr, Courtney?«
    Courtney drehte sich mit ungläubig geweiteten Augen zu ihm um. »Auf einmal nennst du mich Courtney? Warum? Warum ausgerechnet jetzt?«
    Er ließ seufzend seine Satteltaschen auf den Boden fallen, dann ging er langsam auf sie zu. »Was zum Teufel hat dich in solche Wut versetzt?«
    »Sie ist eifersüchtig, Liebster«, schnurrte Calida.
    Courtney schnappte nach Luft. »Das ist eine Lüge! Wenn du anfängst zu lügen, du Miststück, dann muß ich ihm die Wahrheit erzählen!«
    »Dann erzähl ihm doch, wie du mich aus deinem Zimmer hinausgeworfen hast, als du mich zum ersten Mal gesehen hast. Sie war gräßlich zu mir, Chandos. Ich habe sie nur gefragt, warum sie hierher gekommen ist, und sie hat mich angeschrien, daß es mich einen Dreck angeht.«
    »Wenn ich mich richtig erinnere, hast an dem Tag du das Schreien besorgt«, stellte Courtney fest.
    »Ich?« fragte Calida mit großen, erstaunten Kinderaugen. »Ich wollte dich begrüßen, und du –«
    »Halt den Mund, Calida.« Chandos' Geduld war am Ende. Er packte Courtney an den Armen und zog sie zu sich. »Es wäre besser, wenn du es mir rasch erklärst. Ich bin die ganze Nacht geritten, bin todmüde und habe keine Lust herauszubekommen, was Lüge und was Wahrheit ist. Erzähl mir jetzt, was sich abgespielt hat.«
    Courtney kam sich wie ein in die Enge getriebenes Tier vor und ging zum Angriff über. »Du willst wissen, was geschehen ist? Also gut. Ich bin heute nacht aufgewacht, weil ein Mann in meinem Bett lag – er war genauso nackt wie ich. Deine Geliebte hatte ihn zu mir geschickt!«
    Sein Griff wurde fester, aber seine Stimme klang jetzt ganz sanft.
    »Hat er dir etwas getan?«
    Ihre Wut ließ nach. Er war von

Weitere Kostenlose Bücher