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Stürmisches Herz

Stürmisches Herz

Titel: Stürmisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Scheune und erklärte Sarah und mir, wir sollten in die Futterkiste kriechen. Wir haben beide das Bewußtsein verloren und dich wahrscheinlich deshalb nicht gehört.«
    Er brauchte einen Augenblick, um die volle Tragweite ihrer Worte zu erfassen.
    »Sarah ist ebenfalls am Leben?«
    Courtney nickte. »Und ebenfalls wieder verheiratet.«
    Sie erzählte ihm, daß alle geglaubt hatten, die Komantschen hätten ihn als Gefangenen mitgenommen; und daß es praktisch auszuschließen war, daß er die Gefangenschaft überlebte, denn er war ja verwundet. Dann schilderte sie kurz, wie es ihr in den letzten vier Jahren ergangen war, und berichtete von dem Foto in der alten Zeitung.
    »Sarah hat gemeint, daß ich verrückt bin, aber vermutlich wollte sie einfach nicht glauben, daß du am Leben bist. Sie ist gerne mit Harry verheiratet.«
    »Ich habe ebenfalls wieder geheiratet, Courtney.«
    »Das weiß ich. Ich habe die letzte Nacht auf der Bar M
    bei Margaret Rowley verbracht. Sie hat mir von Ella erzählt.«
    Courtneys Vater schaute geistesabwesend zum Fenster hinaus. »Großer Gott, jetzt habe ich doch tatsächlich zwei Frauen! Da muß ich etwas unternehmen.«
    »Und Sarah hat zwei Männer«, grinste Courtney. »Aber sie wird sicherlich ebenfalls der Meinung sein, daß eine Annullierung einfacher ist als zwei Scheidungen.«
    »Das hoffe ich sehr.«
    »Warum hast du eigentlich die Farm verlassen, Daddy?« fragte Courtney. »Du warst verwundet. Warum hast du nicht gewartet, bis Hilfe eintraf?«
    »Ich konnte es nicht ertragen, dortzubleiben, weil ich geglaubt habe, daß du in dem Haus verbrannt bist. Ich wollte nur eines: fort. Jetzt weiß ich, daß es die falsche Entscheidung war, aber damals konnte ich nicht klar denken. Daran, daß ich mir nicht einmal ein Pferd genommen habe, sondern zu Fuß gegangen bin, merkst du, in welchem Geisteszustand ich mich befunden habe. Ich bin bis zum Fluß gelangt und dort zusammengebrochen. Ein Prediger und seine Familie haben mich gefunden. Wir befanden uns bereits tief im Indianerterritorium als mir klar wurde, daß sie mich nach Texas brachten.«
    »Und so bist du nach Waco gelangt.«
    »Ja. Ich habe versucht zu vergessen. Ich habe mir ein neues Leben aufgebaut. Es gibt hier viele gute Menschen.« Plötzlich hielt er inne und fragte: »Wieso hast du auf der Bar M übernachtet, statt in die Stadt zu reiten?«
    »Chandos hat mich nur bis dorthin gebracht.«
    »Chandos? Was ist das für ein Name?«
    Der Name, den ich verwenden werde, bis ich durchgeführt habe, was ich mir vorgenommen habe. »So hat ihn seine Schwester genannt. Eigentlich ist er Fletcher Stratons Sohn, oder besser dessen entfremdeter Sohn. Es ist schwierig, die komplizierten Lebensumstände von Chandos zu erklären.«
    »Erzähl mir, wie du von Kansas hierher gelangt bist.«
    »Chandos hat mich hierher gebracht.«
    »Er allein?« Sie nickte. »Du bist allein mit ihm gereist?«
    Sein entsetzter Gesichtsausdruck verriet ihr, daß er noch immer an den moralischen Grundsätzen festhielt, die ihn gezwungen hatten, seine Haushälterin zu heiraten. Zu ihrer Überraschung merkte Courtney, daß sie sich über ihren Vater ärgerte.
    »Sieh mich doch an, Daddy. Ich bin kein Kind mehr. Ich bin alt genug, um selbst Entscheidungen zu treffen. Und wenn ich mich entschlossen habe, mit einem Mann allein zu reisen, weil es die einzige Möglichkeit für mich war, hierher zu gelangen, dann mußt du dich damit abfinden. Außerdem ist es bereits geschehen, und ich bin hier.«
    »Aber war alles – in Ordnung?«
    »Chandos hat mich beschützt und dafür gesorgt, daß mir nichts zustößt.«
    »Das habe ich nicht gemeint.«
    »Ach Daddy«, seufzte Courtney.
    »>Daddy< –?« fragte jemand erstaunt aus dem Vorzimmer. »Ich habe geglaubt, daß du nur eine Tochter hattest, Edward.«
    Courtney war froh, weil die Unterbrechung genau im richtigen Augenblick erfolgte. Sie befürchtete, daß ihr Vater Chandos gegenüber die für Eltern typische Haltung einnehmen würde. Aber sie war nicht mehr so verschüchtert wie früher. Sie hatte nicht die Absicht, sich für etwas zu entschuldigen, das sie nicht im geringsten bedauerte. Allerdings war es nicht gerade der richtige Anfang für eine neue Beziehung zu ihrem Vater.
    Obwohl sie eigentlich entschlossen war, die Dame, die in der Tür stand, nicht zu mögen, ging sie jetzt erleichtert um ihren Vater herum und streckte der anderen lächelnd die Hand entgegen.
    »Sie müssen Ella sein. Ja, er hat nur eine Tochter –

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