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Stürmisches Paradies

Stürmisches Paradies

Titel: Stürmisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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gerichtet und Alicia sicher war, dass Blake sich nicht in Gefahr brachte, wenn er darin schlief, schob sie weitere Trümmer mit den Füßen aus ihrem Weg und ging, um Wasser aus der Schiffsküche zu holen.
    »Ihr lebt also noch«, meinte Nate, als sie an Deck trat. »Bedeutet das, Blake ist tot?«
    »Noch nicht ganz, aber vielleicht wünscht er sich das morgen früh. Er hat sich geschnitten, und ich muss die Wunde säubern.«
    »Wie viel war denn noch in der Flasche übrig, bevor er sie zerschlagen hat?«
    Alicia hielt inne und legte ihren Kopf schief. »Wie könnt Ihr so sicher sein, dass ich sie ihm nicht auf den Kopf geschlagen habe?«
    Nate grinste und lehnte sich gegen das Steuerrad. »Weil ich mir lieber vorstelle, dass Ihr mir das Vergnügen gönnen würdet, Zeuge eines solchen Ereignisses zu sein.«
    Alicia lachte und spürte, wie sich die Verspannung in ihren Schultern ein wenig lockerte. »Ich werde mir das merken. Könnt Ihr noch ein wenig Rum entbehren? Ich möchte lieber keine Infektion riskieren.«
    »Es wird weh tun.«
    Jetzt grinste sie. »Seine eigene Schuld, wenn er sich wie ein Esel benimmt.«
    »Euch an Bord zu haben ist ein Vergnügen. Hier«, sagte Nate und zog sie ans Steuer. »Kümmert Euch um das Schiff, und ich werde Euch holen, was Ihr braucht.«
    Alicia spürte, wie ihr das Blut in den Adern gefror. »Was? Das könnt Ihr nicht machen! Ich weiß gar nichts über Schiffe.«
    »Ihr führt eine Schmiedewerkstatt, Alicia. Und so sehr mich das auch immer noch verblüfft, habe ich keinen Zweifel daran, wer so eine Aufgabe meistert, der kann auch dieses Schiff bedienen. Außerdem werde ich ja nicht lange weg sein.«
    Bevor sie noch weiter widersprechen konnte, drehte er ihr schon den Rücken zu. Ihre Hände umklammerten das Steuerruder, und sie stellte sich zunächst alle Arten von möglichen Katastrophen vor, bis ihr Verstand endlich richtig zu funktionieren begann. Der Wind war schwach, die See ruhig. Sie waren mitten auf dem Ozean – deshalb war es unwahrscheinlich, dass sie auf einen Felsen auflaufen würden. Nate hätte sie nicht allein gelassen, wenn auch nur die geringste Gefahr bestünde, dass sie das Schiff zerstörte. Sie atmete tief ein und lockerte den Griff um das Ruder. Jetzt, wo sie ruhig genug war, um darüber nachzudenken, hätte sie es sogar vorgezogen, wenn sie das Steuer bei Tageslicht hätte übernehmen können, um ihr Tun wirklich zu genießen.
    Obwohl der Mond und die Laternen hell genug waren, konnten sie ihr doch nicht den Horizont zeigen, dieses endlose blaue Band. Als Nate die Treppe hinaufging, eine Schale und eine Flasche in der Hand, da wünschte Alicia sich, sie würde wieder einmal die Chance bekommen, das Schiff zu steuern und zwar bei Tageslicht.
    »Vielen Dank. Ich habe es sehr genossen. Ich hätte niemals darum zu bitten gewagt.«
    Sie nahm ihm die Gegenstände aus den Händen.
    »Nun, das müsst Ihr auch gar nicht, ich biete es Euch einfach an. Morgen Nacht. Ich bin sicher, wenn Ihr Blake erzählt, dass ich es angeboten habe, wird er der Idee zustimmen«, antwortete Nate und zwinkerte.
    »Nun, also, das werde ich. Nochmals gute Nacht.«
    Nate hob die Luke an. Alicias Stiefel knirschten auf Glas, als sie zum Tisch ging, wo Blake tief zu schlafen schien. Seine Atmung war tief und gleichmäßig, und er hatte sich nicht bewegt. Alicia stellte die Schüssel auf einem Stuhl ab, nahm eine Kerze und brachte sie näher an seine Schnittwunde heran. Sie war nicht lang, aber da ragte ein Glassplitter aus der Wunde heraus. Normalerweise trug sie die Fingernägel wegen ihrer Arbeit kurz, aber seit der Beerdigung waren sie ein wenig gewachsen und gerade lang genug, damit sie das Glas herausziehen konnte.
    Blakes Atemrhythmus veränderte sich nicht. Sie tunkte den Lappen ins kalte Wasser und presste ihn auf die Wunde. Er murmelte etwas, dann war wieder alles still. Lächelnd zog Alicia den Korken aus der Rumflasche und goss einen großen Schluck direkt auf die Schnittwunde.
    »Heilige Muttergottes!«, brüllte er und setzte sich ruckartig auf.
    Direkt über ihrem Kopf hörte sie Nates grölendes Lachen, gefolgt von einem leisen Schlag, als er die Luke schloss.
    »Entschuldigung«, sagte sie betont freundlich, »das war nicht zu vermeiden.«
    Blake runzelte die Stirn. Sein Atem war, wie sie bemerkte, nicht mehr tief und gleichmäßig. »Was zum Teufel hast du mit mir gemacht?«
    »Ich habe deine Wunde gereinigt. Gern geschehen.«
    »Zur Hölle, es fühlt sich jetzt schlimmer

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