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Stürmisches Paradies

Stürmisches Paradies

Titel: Stürmisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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an als vorher.«
    Alicia verschränkte die Arme. »Wirst du auf dem Tisch schlafen oder nimmst du das Bett?«
    Er schluckte, zwinkerte ein paarmal. »Bett.« Er schwang die Beine vom Tisch, doch als seine Füße den Fußboden trafen, vergaßen seine Knie ihre Aufgabe, und seine Beine gaben unter ihm nach.
    Alicia legte ihm den Arm um die Taille. »Wenn du diese Sauferei nicht verträgst, dann solltest du es beim nächsten Mal in Maßen angehen lassen.«
    Blake drehte abrupt den Kopf und riss sie beinahe beide zu Boden, als er das Gleichgewicht verlor und taumelte. »Ich kann reichlich Rum vertragen.«
    »Gewiss kannst du das.« Ächzend gelang es Alicia, ihn zum Bett zu schaffen. Als seine Kniekehlen die Matratze berührten, fiel er nach hinten und riss sie mit sich. Sie landete direkt auf seiner Brust, ihre Hände auf seinen Schultern. Sein Atem zischte, doch als Alicia sich bewegte, vergruben sich seine Hände in ihrem Haar und hielten sie fest. Sein Blick wurde plötzlich ganz eindringlich.
    »Ich wollte dich nicht hier haben«, sagte er.
    »Ich weiß.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das immer noch nicht will.«
    »Ich weiß.«
    Die Kabine wurde warm, und Alicia hätte schwören können, dass seine Haut sich unter ihren Handflächen aufheizte. Überall, wo sie sich berührten, brannte es. Ihre Brüste pressten sich in Blakes Brustkorb, und sie spürte, wie deren Spitzen hart wurden. Zwischen ihren Beinen entfaltete sich eine fremdartige, aber aufregende Hitze. Er beobachtete sie eindringlich und schweigend. Alicia wünschte, sie könnte seine Gedanken lesen, hoffte, dass er wollte, was sie wollte. Ihn zu berühren und ebenfalls berührt zu werden.
    »Blake.«
    Seine Hand umklammerte ihr Haar, nicht schmerzhaft, aber doch ausreichend, damit sie sich nicht bewegte.
    »Ich weiß nicht, was ich mit dir machen soll, Alicia. Und mein Kopf dreht sich zu sehr, um jetzt darüber nachzudenken. Ich weiß bloß, ich kann nicht länger warten.«
    Er zog sie zu sich hin und küsste sie. Nicht keusch, wie sie Charles seine Frau hatte küssen sehen, sondern mit seiner Zunge und den Lippen, die zusammenarbeiteten, um ihr die Sinne zu verwirren. Ihr Herz begann zu pochen, ihr Blut schlug ihr in den Ohren wie Wellen, die sich an Felsen brachen, und doch gab sie nach, gab Blake alles, was sie in diesem Augenblick empfand.
    Eine Hand in ihrem Haar, ließ er die andere ihren Rücken hinabgleiten und küsste sie noch inniger. Alicia seufzte vor Vergnügen und klammerte sich an ihm fest. Obwohl er sie weiterhin fest umarmt hielt, rollte er sie auf die Seite und löste seinen Kuss langsam, damit sie Atem schöpfen konnten. Seine Augen waren geschlossen, doch sein Atem ging ebenso stockend wie ihrer. Er legte ein Bein über sie, vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge und ächzte ihren Namen.
    Und dann schlief er ein.

10
    Blake war noch nie jemand gewesen, der langsam aufwachte. Bei ihm hieß es immer direkt vom Tiefschlaf in höchste Alarmbereitschaft. Das Problem war aber, dass es an diesem Morgen nicht bloß seine Sinne waren, die rechtzeitig aufwachten. Und durch einen merkwürdig verdrehten Zufall war er nicht alleine im Bett.
    In seinen Armen lag eine Frau – bedachte man ihren Kuss vergangene Nacht, konnte er schwerlich behaupten, sie wäre etwas anderes – und seine Sinne ertranken schier in ihrem Dasein. Seidiges Haar kitzelte seinen Nacken dort, wo ihr Kopf lag, und ein schwacher Duft von Orangen stieg daraus empor. Ihr Arm lag quer auf seiner blanken Brust und hielt ihn fest.
    Es wäre ihm nie in den Sinn gekommen, dass sich ein Arm auf seiner Brust so anfühlen könnte, als ob er dort hingehörte.
    Während er sie im Arm hielt, schossen ihm Gedanken über den vorangegangenen Abend durch den Kopf. Es fiel ihm nicht schwer, sich an alles zu erinnern. In seinem Brummschädel pochte es hinter den geschlossenen Augen, sein Magen tat dort weh, wo er sich mit dem Glas geschnitten hatte, und sein Hals fühlte sich an, als ob er eimerweise Sand verschluckt hätte. Er hatte all diese Dinge erwartet.
    Womit er nicht gerechnet hatte, war Alicia. Er hatte nicht vorgehabt, sie zu mögen. Zur Hölle, er hatte versucht sie zu hassen, ja, es war ihm sogar gelungen, seit er davon gehört hatte, dass sie bei seinen Eltern lebte. Aber alles hatte sich verändert, nachdem er sie kennengelernt hatte. Er erkannte an den Schwielen ihrer Hände und der Kraft in ihrem Arm, als sie versucht hatte ihn zu schlagen, dass sie hart arbeitete.

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