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Stürmisches Paradies

Stürmisches Paradies

Titel: Stürmisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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gestapelt.
    Blake streckte die Hand aus und nahm eine Handvoll Silbermünzen. Sie waren sowohl glatt als auch kühl und glänzten im Licht der Laterne, die er in seiner anderen Hand hielt.
    »Wir werden es nicht wissen, bis wir sie an Bord der Blue Rose haben.«
    »Schaffen wir denn so viel Gewicht?«
    »Unser Laderaum ist beinahe leer, und wir haben es ja nicht mehr weit, bis wir in St. Kitts ankommen.«
    »Werden wir den Schatz dort verteilen?«, fragte jemand hinter ihnen.
    Mit gerunzelter Stirn drehte Blake sich um. Lewis dort stehen zu sehen, plötzlich wieder gesund und munter, mit einem Glitzern in den Augen, als er sah, was Blake in der Hand hielt, gefiel Blake überhaupt nicht.
    »Was tust du hier? Du hattest keinen Befehl, an Bord zu kommen.«
    Lewis zuckte die Achseln. »Ich wusste nicht, dass ich es nicht sollte. Außerdem wollte ich sehen, was wir erbeutet haben und wie viel davon ich erwarten kann.«
    Blakes Augen wurden schmal. Er reichte Vincent die Laterne, was keine gute Idee war. Wenn man bedachte, wie sehr es ihn danach verlangte, Lewis zu verprügeln, sollte er seine Hände wohl besser beschäftigt halten.
    »Du wirst es erfahren, wenn es alle anderen auch erfahren und nachdem ich gesehen habe, wie nutzlos du während der Schlacht warst, würde ich an deiner Stelle nicht so viel wie die anderen erwarten.«
    »Das war aber nicht die Abmachung, die ich unterschrieben habe, nicht wahr?«, fragte Lewis mit einem selbstgefälligen Lächeln auf dem sauberen Gesicht.
    Blakes Puls beschleunigte sich. Er war verwundet und wusste, er war dreckig. Vincent hatte Blut im Gesicht, und seine Kleidung war zerrissen. In Nates Bein steckte ein Stück vom Mast, und dieser kleine Grünschnabel stand da vor ihm, sauber wie am Tage, als er an Bord kam, und verlangte einen gleichen Anteil?
    »Dann steht es dir frei, auf der Galeone zu bleiben, wenn du mit den Maßnahmen unzufrieden bist. Ich kann dir auch das Langboot geben, und du kannst selbst zusehen, wie du zum nächsten Hafen kommst. Aber ich garantiere dir eins, du wirst nicht denselben Anteil bekommen wie die anderen. Auf meinem Schiff muss man sich seinen Anteil verdienen, und das hast du nicht.«
    Lewis Gesicht wurde scharlachrot. Hinter ihm kicherte Vincent. »Ich glaube, du hast ihn verärgert, Blake.«
    »Ich habe so lange das Deck geschrubbt, bis mir der Rücken weh tat und ich Blasen an den Händen hatte. Ich habe alles getan, was man von mir verlangt hat, fragt den Zwerg oder den Riesen, sie werden es Euch sagen.«
    Blake ballte die Hände zu Fäusten.
    »Meine Männer haben Namen und werden mit dem Respekt angesprochen, den ihr Rang gebietet. Und du«, sagte er und deutete mit dem Finger auf die Brust des Grünschnabels, »verlässt die Blue Rose , sobald wir im Hafen anlegen.«
    »Ich hatte sowieso vor zu gehen. Alles, was ich brauche, ist in St. Kitts.«
    Bei Lewis Lächeln befiel Blake eine düstere Vorahnung, und ein Schauder lief ihm über den Rücken. Blake holte einmal tief Luft, bevor er noch etwas wirklich Dummes tat. Dies war nicht die Zeit dafür. Er musste einen Schatz von Bord schaffen und außerdem nach Alicia sehen, obwohl er wusste, dass es ihr gut ging. Keiner der Schüsse hatte seine Kabine getroffen, das hatte er sofort überprüft, noch bevor er an Bord der Galeone gegangen war.
    »Nun«, fuhr Blake fort, »falls du dir noch ein wenig mehr verdienen willst, kannst du helfen, diese Fässer wegzuschaffen.«
    Lewis sah sich im Raum um, und es befriedigte Blake ziemlich, als er sah, wie dessen Grinsen verschwand.
    »Etwa alle?«
    »Jedes einzelne davon«, fügte Blake hinzu. »Vincent?«
    »Ja, Kapitän?«
    »Das Deck scheint ebenfalls in ziemlich schlechtem Zustand zu sein, nicht wahr?«
    »Gewiss ist es das, Kapitän. Überall liegen Trümmer. Es wird Arbeit machen, das alles sauber zu machen.«
    Hass machte sich in Lewis Blick breit, doch Blake war das egal. Lewis konnte ihm gar nichts anhaben, und außerdem bereitete es Blake großes Vergnügen, den Mann so jämmerlich vor sich zu sehen.
    »Dann also auf zu den Fässern. Lewis muss seine Arbeit erledigen, und es wäre doch eine Schande, wenn wir ihn aufhalten würden.«
     
     
    »Es geht mir gut«, fluchte Nate, als Blake darauf bestand, er solle sich hinlegen, damit sie sich um sein Bein kümmern konnten.
    »Sofern du dein Bein künftig nicht als Kleiderständer benutzen willst, geht es dir nicht gut. Jetzt hör auf, dich so anzustellen, und lass es uns rausziehen.«
    Nate knurrte,

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