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Stürmisches Paradies

Stürmisches Paradies

Titel: Stürmisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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aber gehorchte. Er streckte sich lang auf dem Achterdeck aus. Die Fässer waren im Lagerraum, und Blake hatte dafür gesorgt, dass Lewis das Deck zuerst sauber machte. Lewis hatte währenddessen zwar buchstäblich Feuer gespuckt, aber er hatte die Arbeit erledigt, weshalb Nate sich nun auf eine saubere, ordentliche Oberfläche legen konnte.
    Vincent erschien, trug, was Blake benötigte, und pfiff eine muntere Melodie. Er hatte sich das Gesicht gewaschen, aber die ramponierten Kleider blieben. Es war nicht so einfach für Vincent, passende Kleider zu finden, deshalb besaß er keine große Auswahl zusätzlicher Kleidungsstücke.
    »Was hast du da?«, fragte Nate und hob den Kopf, um besser sehen zu können.
    Vincent reichte ihm eine Flasche. »Hier, trink das. Letztes Mal als du verletzt wurdest, da hast du wie ein Baby gewimmert.«
    »Den Teufel habe ich«, knurrte Nate zurück, aber er nahm die Flasche nichtsdestotrotz und trank einen kräftigen Schluck, bevor er sich wieder hinlegte. »Mach schnell.«
    Da der Tischler mit den Reparaturen beschäftigt und ihr Schiffsarzt unter den vier Getöteten war, kümmerte sich Blake selbst um Nates Verletzung. Wenn es sich um eine Schusswunde gehandelt hätte, dann hätte er den Tischler angewiesen, sich darum zu kümmern. Weil Tischler manchmal gerufen wurden, um Operationen durchzuführen, hätte der wohl mehr Erfahrung gehabt. Die Blutung war fast vollständig gestillt, und Blake war sich sicher, dass er die Wunde ordentlich versorgen konnte.
    »Es wird weh tun«, warnte Blake.
    »Also schrei nicht«, neckte Vincent.
    »Küss meinen – heilige Muttergottes!« Nate brüllte auf, als Blake das Holz herauszog.
    Da er wusste, welche Schmerzen er verursachte, biss Blake die Zähne zusammen, packte den Stoff, den Vincent ihm reichte und presste ihn auf die Wunde. Nates Körper zuckte zusammen, und Blut sickerte durch den Stoff, der schon bald unter Blakes Fingern klebrig wurde,
    »Du hattest Glück, es ist nicht allzu tief eingedrungen.« Dennoch musste er sichergehen, dass alle Splitter draußen waren und zuckte zusammen, als seine Finger die Wunde durchsuchten und Nate dabei aufstöhnte. Zufrieden, dass sie sauber war, nickte Blake Vincent zu. Der Zwerg reichte Blake eine Flasche, dann ging er zu Nates Kopf, um eine andere Flasche dorthin zu bringen. Nachdem Nate einen ordentlichen Schluck getrunken hatte, kippte Blake die Flasche, die er hielt, direkt über der Wunde aus.
    »Jesus Christus!«, brüllte Nate.
    Vincent klopfte ihm auf die Schulter. »Ist schon gut. Wir sind beinahe fertig. Und was noch besser ist, da die Mannschaft mit dem Schiff beschäftigt ist, hat wohl kaum jemand gehört, wie du wie ein Baby geheult hast.«
    »Wenn ich dir dafür eine verpasst habe, dann wirst du nicht mehr lachen.«
    »Ich zittere vor Angst«, lachte Vincent. Er nahm Nates Rum und trank selbst auch etwas.
    Blake lächelte, als er dem Wortgeplänkel zuhörte, dann fädelte er den Faden in die Nadel und begann zu arbeiten.
     
     
    Die Sonne stand schon am höchsten Punkt am Himmel, als Blake endlich einen Moment lang nach Atem schöpfen konnte. Von dem Augenblick an, als Nate ihn an jenem Morgen gerufen hatte, war die Arbeit schier endlos gewesen. Er hatte geholfen, die Fässer umzulagern, hatte Nate versorgt und hatte sich darum gekümmert, sein Schiff sauber zu bekommen und die schlimmsten Schäden zu begutachten. Falls das, was Blake im ersten Fass gesehen hatte, auch in den restlichen war, dann würden sie einen saftigen Profit machen, selbst nachdem sie das Schiff wieder instand gesetzt hatten.
    »Es hätte schlimmer kommen können«, meinte Vincent und trat auf die Kiste, die er an Blakes Seite geschoben hatte.
    Blake starrte auf das aufgepeitschte Wasser hinter dem Schiff. Seine Gedanken waren ebenso aufgewühlt wie das Meer.
    »Gott sei Dank ist es das nicht.«
    »Es ist eine Schande, dass wir Billy und die anderen verloren haben.«
    »Wir haben unser Bestes gegeben.«
    Vincent sah zu Blake hinüber und erkannte an der Anspannung um den Mund seines Freundes herum, dass dieser litt.
    »Deshalb tut es doch nicht weniger weh, nicht wahr?«
    Blake fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und seufzte. »Nein, tut es nicht.«
    »Bis jetzt war es ein höllischer Tag. Warum gehst du nicht runter und siehst nach Alicia? Hier passiert nichts mehr, um das ich mich nicht allein kümmern kann.«
    In der Tat war das so. Die Stimmung auf dem Schiff war trotz des erbeuteten Schatzes elend. Traurigkeit

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