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Stürmisches Paradies

Stürmisches Paradies

Titel: Stürmisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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Hand zum Schutz vor der Sonne über die Augen gelegt, schaute Sam zum Hafen hinüber. »Und es sieht so aus, als ob er zurück ist. Er muss eine Mannschaft für dich gefunden haben.«
    »Dann sollte ich wohl besser zu ihm hinübergehen«, antwortete Nate.
    Vincent drehte sich zu den Frauen um. »Ich war das nicht, das war Henry. Ich hatte keine -«
    »Geh!«, befahl Blake.
    Der Zwerg schien hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, Nate zu folgen, dessen ausgreifende Schritte ihn schon ein ganzes Stück den weißen Sand entlanggetragen hatten, und dem Wunsch, zu bleiben und seine Ehre zu verteidigen.
    »Ich gehe mit dir«, schlug Sam vor und warf Alicia einen vielsagenden Blick zu. »Ich bin gespannt darauf, wen Luke ausgesucht hat, um euch zu begleiten.«
    Vincent nickte. Alicia packte Blakes Hand, bevor dieser ihnen folgen konnte.
    »Blake.«
    Er drehte sich zu ihr um und schenkte ihr seine volle Aufmerksamkeit. Er hatte wirklich wunderschöne Augen. Sie hoffte, ihr Kind würde seine dunklen Augen haben.
    »Was ist denn?«
    Sie schluckte. »Wir müssen miteinander reden.«
    »In Ordnung«, antwortete er langsam und betrachtete sie jetzt eindringlicher.
    »Wann hast du vor abzureisen?«, fragte sie.
    »Ich dachte, wir könnten morgen Abend lossegeln. So kann Nate schon heute Abend in See stechen, und wenn wir dann morgen losziehen, wird das nicht so merkwürdig aussehen, als wenn beide Schiffe gleichzeitig ausliefen. Außerdem möchte ich morgen Abend bis zum Sonnenuntergang bleiben, nur um sicherzugehen, dass wir die Sache mit dieser Erpressung geklärt haben. Ich lege keinen Wert auf unerwartete Überraschungen.«
    »Und wo werden wir hinfahren?«, fragte sie. Bevor sie offenbarte, was sie sich wünschte, musste sie seine Pläne kennen.
    »Nach Port Royal.«
    Alicia spürte, wie ihre Aufregung verschwand. Sie würden nach Hause zurückkehren!
    »Ich nehme an, eine Woche dort sollte genügen.«
    Es schnürte ihr beinahe den Hals zu. »Genügen?«
    Blake nickte, nahm ihre Hand und ging los. »Nun, da ist der Gottesdienst für deine Eltern und die Grabsteine, die du machen wolltest. Dann müssen wir das Haus und die Werkstatt verkaufen.«
    Falls er bemerkt hatte, dass ihr Schritt aus dem Takt geraten war, musste er wohl angenommen haben, dass sie im Sand gestolpert war.
    »Die Werkstatt?«
    »Mach dir keine Sorgen. Selbst wenn wir sie nicht sofort verkaufen können, können wir es den Anwälten überlassen, sich darum zu kümmern.«
    »Und dann?«, fragte sie, obwohl sie die Antwort kannte. Sie lag wie ein Anker in ihrer Magengrube.
    Er zog ihre Hand an seine Lippen und küsste sie. Diese Geste, so intim und liebevoll, umschlang ihr Herz und quetschte es zusammen. Schleier tanzten vor ihren Augen, und sie ging wie blind auf Lukes Schiffe zu.
    »Und dann stechen wir wieder in See.« Er atmete tief ein, und sein Blick wandte sich dem Ozean zu. »Ich kann es gar nicht abwarten. Es scheint bereits eine Ewigkeit her zu sein, seit ich auf dem Wasser war.«
    Er wandte sich ihr wieder zu, und dieses Mal wärmte es ihr nicht das Herz, in seine Augen zu schauen. Es brach es.
    »Wolltest du darüber mit mir sprechen?«, fragte er.
    »Ja«, antwortete sie ausdruckslos. »Nun weiß ich alles, was ich wissen muss.«

19
    Der Rest des Tages war ein einziges hektisches Durcheinander. Während Luke Nate und Vincent ihre neue Mannschaft vorstellte, ging Blake um das neue Schiff herum und überprüfte dessen Machart und Takelage. Natürlich war das nicht notwendig, denn Luke und Samantha bauten Qualitätsschiffe, aber es beschäftigte seinen Verstand. Es hielt ihn davon ab, darüber nachzugrübeln, dass er sich in wenigen Stunden von seinen beiden besten Freunden verabschieden musste.
    Samantha und Alicia hatten sich um den Proviant gekümmert. Sobald sich die Mannschaft vorgestellt hatte und die Verträge unterzeichnet waren, ließen sie die Vorräte, darunter Essen, Werkzeuge und Wasserfässer in den Laderaum transportieren. Luke hatte noch ein paar Fässer Rum spendiert und behauptet, keines seiner Schiffe dürfte trocken auslaufen.
    Die Dämmerung begann, und aus dem Bullauge in Nates Kabine beobachtete Blake, wie die Sonne langsam im Meer versank. Er wünschte sich, er könnte sie wieder herauszerren, sie hoch an den Himmel werfen und dadurch noch ein paar zusätzliche Stunden herausschlagen. Der Stille am Tisch hinter ihm nach zu urteilen war er nicht der Einzige, der so empfand.
    Blake wandte sich den Personen zu, die sich in

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