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Stürmisches Paradies

Stürmisches Paradies

Titel: Stürmisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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vorsichtiger sein.«
    »Ich war doch nur draußen, Sam. Ich habe mich nicht so weit hinausgewagt, dass ich in Gefahr gewesen wäre.«
    »Darüber rede ich gar nicht, obwohl du selbst das nicht hättest tun sollen, ohne dass Joe dich begleitet. Ich meine das Baby, Alicia.«
    Joe verschluckte sich an seinem Tee. Er hustete und prustete, schlug sich mit seiner mächtigen Hand auf die Brust, während er keuchend nach Luft schnappte. Sam packte sein Glas, bevor er den Tee verschüttete. Joe wischte sich die feuchten Augen und sah Sam an.
    »Welches Baby?«
    Sam tätschelte Joes Wange.
    »Alicia bekommt ein Kind.«
    Alicia hätte nicht gedacht, dass Joe noch blasser werden konnte, doch sie hatte sich geirrt. »Heilige Muttergottes«, murmelte er.
    »Sag es Blake bitte nicht, Joe. Ich hatte selbst noch nicht die Gelegenheit dazu, bei all der Aufregung heute Morgen.«
    Joe schluckte heftig und schaute verlegen auf seine Stiefel. Als er den Kopf wieder hob, war Alicia überrascht zu sehen, dass er nicht nur seine alte Farbe wiedergewonnen hatte, sondern diese auch noch kräftiger geworden war. Sein Gesicht war so rot wie die Blumen, bei denen sie das Unkraut gejätet hatte.
    »Blake hat nicht … hat er …« Er rieb sich die Hände übers Gesicht.
    Sam erbarmte sich seiner. »Nein, Joe. Das würde Blake nicht tun.«
    Alicia wurde klar, was er gefragt hatte, und sie streckte die Hand aus und nahm Joes Hand in ihre. »Blake hat mich zu nichts gezwungen. Und wir werden heiraten.«
    Sein Kopf schoss in die Höhe. »Was ihr verdammt nochmal auch tun solltet, sonst werd ich ihm das Fell über die Ohren ziehen.«
    »Wem das Fell über die Ohren ziehen?«, fragte Aidan vom Türeingang aus.
    »Niemandem«, antwortete Sam und beendete die Diskussion mit einer wegwerfenden Geste.
    Weil Sam immer noch Joe ansah, konnte sie den Ärger nicht sehen, der Aidan über das Gesicht huschte, doch Alicia bemerkte ihn. Und da sie wusste, dass der Junge immer noch enttäuscht war, weil er nicht auf Nates Schiff durfte, brachte sie es nicht übers Herz, ihn anzulügen. Er fühlte sich ja bereits so, als ob er wie ein kleines Kind behandelt würde – nicht dass Alicia mit Sams Entscheidung, ihn nicht auf Nates Schiff zu lassen, nicht einverstanden gewesen wäre -, doch sie wollte ihn nicht noch mehr kränken. Sie wusste von Sam, dass er als kleiner Bub auf der Plantage, von der sie geflohen waren, ausgepeitscht und verprügelt worden war. Er gehörte seitdem zu Sams und Lukes Familie und jetzt auch zu ihrer. Wenn Joe es wusste, dann sah Alicia keinen Grund, weshalb Aidan es nicht auch wissen sollte.
    »Aidan«, rief sie, als er sich umdrehte, um zu gehen.
    Er hielt inne, drehte sich um und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
    Weil sie sich erinnern konnte, genauso reagiert zu haben, als Anna ihr nicht erlauben wollte, in der Schmiedewerkstatt zu arbeiten, lächelte Alicia.
    »Aidan, du darfst es niemandem sagen, nicht mal Luke.« Alicia drehte sich zu Sam um. »Hast du es Luke gesagt?«
    Sam wurde rot und Alicia seufzte. Gütiger Gott, alle würden es wissen, bevor Blake davon erfuhr.
    »Also gut«, begann Alicia erneut. »Erzähl es weder Nate, noch Vincent, noch Blake, jedenfalls nicht, bis ich die Gelegenheit habe, es ihm zu sagen.« Sie atmete tief ein. »Da du jetzt mein Bruder bist, nehme ich mal an, das bedeutet, du wirst Onkel werden.«
    Er runzelte die Stirn, dann ließ er die Arme sinken. »Du bekommst ein Baby?«, fragte er.
    »Das tue ich, ja.«
    Es überraschte Alicia, dass Aidan als erste Reaktion auf ihre Nachricht hinüber zu Sam ging. Sein Gesichtsausdruck verlor jedes Anzeichen von Verärgerung. Wenn sie sich nicht irrte, lag nun bloß noch Mitgefühl darin. Er legte Sam den Arm um die Schulter, und sie lehnte sich an ihn. Alicia sah nun, ganz gleich was sonst zwischen Sam und Aidan vorfiel, zuerst kam die Liebe zueinander.
    »Komm, mein Junge, lass uns nachsehen, ob Luke schon wieder zurück am Hafen ist. Vielleicht braucht er unsere Hilfe.«
    »Ähm, herzlichen Glückwunsch«, sagte Aidan, dann rannte er Joe hinterher.
    »Du hättest es ihm nicht erzählen müssen«, sagte Sam.
    »Sam, ich weiß, er ist wie ein Sohn für dich, aber er wächst langsam zum Mann heran, und er will doch bloß wie einer behandelt werden.«
    Sam seufzte. »Ich weiß. Und ich weiß auch, dass die Zeit kommen wird, ihn gehen zu lassen, aber ich bin noch nicht bereit dazu. Ich liebe ihn so sehr.«
    »Und er liebt dich. Mir war bis jetzt gar

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