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Stützpunkt Roter Stern

Stützpunkt Roter Stern

Titel: Stützpunkt Roter Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Abscheulichkeit!
    Der Anführer in rot und gelb schien unschlüssig darüber zu sein, wie er sich verhalten sollte.
    »Was willst du?«, fragte er.
    »Ich brauche eure Hilfe.«
    »Was für Hilfe? Ein paar Säcke mit Wasser – die kannst du haben. Mit Last-Skorpionen können wir leider nicht dienen. Wir zähmen diese Tiere nicht, wir essen sie. Weiter in der Wüste soll es noch andere Stämme geben, die es geschafft haben, die Großskorpione zu zähmen, aber das scheinen nur Gerüchte zu sein.«
    »Ein paar Wassersäcke nehme ich gerne«, sagte Tryskwyn.
    »Du wirst sie selbst tragen müssen. So wie ein Wüstenjäger.«
    »Ja.«
    »Damit haben wir dem Gebot der Gastfreundschaft in der Wüste Genüge getan. Es wäre uns recht, wenn du dann deines Weges ziehen würdest!«
    Weil ich eine Abscheulichkeit bin! , erkannte Tryskwyn. Und weil sie, wenn sie mich sehen, vor allem daran denken, dass ich jeden von ihnen töten könnte. Allerdings ist es so ähnlich wie mit den Skorpionen: Gegen alle auf einmal könnte ich mich nicht wehren, auch wenn so ein Angriff viele von ihnen das Leben kosten würde.
    »Was willst du noch?«
    »Auskünfte.«
    »Worüber?«
    »Es geht um das riesige Geisterschiff das aussah wie ein Käferartiger mit acht Beinen. Es ist in eure Richtung geflogen.«
    »Was willst du darüber wissen?«
    »Alles, was ihr darüber wisst. Es ist hier her geflogen. Vielleicht ist es gelandet. Vielleicht konntet ihr erkennen, ob es stofflich ist!«
    Unter den Wüsten-Embaan entstand ein Geraune. Hier und da schnappte Tryskwyn ein paar Wortfetzen auf. Aber er verstand nicht alles, weil sie in ihrem Dialekt sprachen. Es war jedoch unübersehbar, dass sie durch die Erwähnung des Riesenschiffs verunsichert wurden. Auch ihre Gedanken hatten sich offenbar stark mit diesem geheimnisvollen Objekt beschäftigt und sich wohl ganz ähnliche Fragen gestellt, wie sie auch Tryskwyn Umtrieben.
    »Die Außenweltler verlassen ihre Siedlung«, sagte der Embaan in rot und gelb.
    »Deren Siedlung müsste hier ganz in der Nähe sein.«
    »Hinter den Felsen da vorne.«
    »Und was schließt ihr daraus, dass die Außenweltler uns verlassen?«
    »Als sie das das letzte Mal taten, wurden die Geister stofflich – wenn auch nur für kurze Zeit. Diesmal haben sie offenbar länger gezögert, ehe sie aufbrachen.«
    Tryskwyn schwieg einen Augenblick. Tausend Gedanken schwirrten ihm jetzt im Kopf herum. Er versuchte, die gedanklichen Implikationen dessen zu erfassen, was der Anführer ihm gesagt hatte.
    »Du hast mir noch nichts über das riesige Schiff mit den acht Beinen gesagt!«, stellte er dann fest.
    »Es ist ganz in der Nähe der Außenweltler-Siedlung gelandet. Und dort liegt es noch immer.«
    »Aber beide Geschehnisse – die Landung des Acht-Beine-Käfers und der Aufbruch der Außenweltler können unmöglich miteinander zusammenhängen.«
    Der Anführer schien etwas verwirrt zu sein. »Weshalb nicht?«
    »Weil sie bekanntermaßen blind für die Geister sind.«
    »Sie selbst schon. In dem Punkt stimmt die Legende über sie zweifellos. Aber sie haben vielleicht Maschinen, die ihr Defizit ausgleichen.« Er machte eine Pause und stieß einen trompetenden Laut aus. Er kam dabei nur auf einen Akkord aus zwei Tönen, die darüber hinaus noch nicht einmal harmonisch aufeinander abgestimmt waren. Selbst bei den Trompetentönen, die im Schlachtgetümmel die eigentlichen Rufe begleiteten und daher in einem Zustand höchster geistiger Anspannung abgegeben wurden, achtete ein Angehöriger der Niederkanal-Stämme stets auf eine saubere Modulation. Aber das war wohl letztlich auch einer der Unterschiede, die aus den Embaan der Wüste Barbaren und jenen an den Kanälen und Seen Kulturträger machten.

 
Kapitel 11 – Der Riesen-Arachnoide
     
    Aus dem Datenbestand
    der Personalabteilung des Star Corps
    Klassifizierung: vertraulich.
    Datum: 4.9.2237
     
    FRAGE: Was empfinden Sie, wenn Sie daran denken, dass die anderen Mitglieder Ihrer Crew bei diesem Einsatz getötet wurden, Lieutenant Mutawesi?
    ANTWORT: Sie wurden nicht einfach getötet. Ich meine, wir sind Raumsoldaten und verteidigen die Solaren Welten. Unsere Einsätze sind nicht alle ungefährlich und wenn man dem Star Corps beitritt, dann weiß man, dass dies auch immer mit der Möglichkeit verbunden ist, dass man von einer Mission nicht zurückkehrt. Oder dass man Freunde verliert. Oder dass man Befehle gibt, die in ihrer Konsequenz dazu führen, dass jemand stirbt. Darauf wird man

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