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Stummer Zorn

Stummer Zorn

Titel: Stummer Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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unsere Gastgeberin Barbara, Mimi schaute überrascht; dann zuckte sie die Achseln und widmete ihre Aufmerksamkeit wieder der Unterhaltung. Es schien ein bißchen früh, um mit den Weihnachtsplanungen zu beginnen. Wir hatten noch nicht mal Thanksgiving gefeiert. Aber wenn es darum ging, eine große Feier zu planen, die stattfinden mußte, ehe die Fakultät sich über die Ferien zerstreute, konnte man nicht zu früh anfangen, nahm ich an.
    Barbata erklärte gerade, sie sei einkaufen gewesen. „Wo wird sie dieses Jahr stattfinden?" fragte sie. Es folgte eine logistische Diskussion über die Menge an erforderlichem Essen, Alkohol und Tischen, die in eine Diskussion über den Charakter der Frau ausartete, die die Feier im Jahr zuvor geplant hatte.
    Theo kam herein, als sie die ganze Sache gerade ad acta gelegt hatten. Ich war gespannt, was die anderen Mitglieder des Komitees sagen würden, wenn Sarah Chase und Barbara sie vor vollendete Tatsachen stellten. Mimi, die vergaß, auf ihre Manieren zu achten, schaute leicht gelangweilt und warf verstohlene Blicke auf ihre Armbanduhr.
    „Guten Tag, meine Damen", sagte Theo fröhlich. Er küßte Sarah Chase mit überraschendem Elan und blickte ziemlich zufrieden auf uns, die wir elegant um das Silber gruppiert waren. Was immer wir sonst waren - Mimi, Barbara, Sarah Chase und ich —, wir waren Damen der besseren Gesellschaft, die schicklich plaudernd in Theos Wohnzimmer zusammensaßen. Ich konnte jetzt, da ich sein Zu Hause gesehen hatte und mehr über ihn wußte, seine Freude nachvollziehen; aber diese offensichtliche Zufriedenheit brachte mich dazu, etwas Schockierendes sagen zu wollen oder mich hinzusetzen, ohne die Knie zusammenzupressen. Ich kniff mich selbst verstohlen, um Buße zu tun.
    »Alles in Ordnung im College?" fragte Mimi aufgesetzt fröhlich. Sie hatte sich bereits darauf eingestellt zu gehen und fühlte sich nun verpflichtet, noch ein paar Minuten länger zu bleiben.
    „Ja. Auch wenn Mimi Houghton heute nachmittag geschwänzt hat, standen die Wände noch, als ich ging." Theo klaute einen Keks vom Teller, und Sarah Chase lächelte ihn an und schüttelte in gespieltem Tadel den Kopf. Die Zuneigung zwischen ihnen war lebendig und berührend.
    „Übrigens", erzählte Theo Mimi, „ich habe heute nachmittag nachgesehen, und Heidi Edmonds ist nicht auf Miss Beachams gegan-gen.
    Mimi und ich nahmen das ohne Überraschung oder Kommentar auf. Barbara schaute verblüfft. Ich gab ihr ein Zeichen, daß ich es später etldären würde. Sie antwortete mit einem Blick, der deutlich machte, daß sie mir etwas erzählen mußte. Ich fragte mich, ob sie Sarah Chase Theos Blutgruppe entlockt hatte.
    „Oh, ich bin so erleichtert, daß diese schrecklichen Dinge nicht auf irgendeine Weise mit Tante Marthas Schule in Verbindung stehen. Theo hat darüber nachgedacht und mir erzählt, daß ihr es auch habt", sagte Sarah Chase.
    Mimi dankte Theo für die Überprüfung. „Ich weiß, es wat weit hergeholt, aber wir haben einfach versucht, an alles Mögliche zu denken."
    Theo schaute nüchtern, fast grimmig, und ich wußte, er dachte daran, daß Sarah Chase nicht ins Muster paßte und eventuell sicher war, nachdem es keinen Zusammenhang mit Beacham gab. Er legte eine Hand auf ihre Schulter und ließ sie dort. Armer Theo mit all seinen Problemen. Es wäre eine Freude gewesen, seinen Namen von der Liste zu streichen.
    „Hört mal, was macht ihr denn an Thanksgiving?" fragte Mimi, um das "Ihema zu wechseln.
    „Wir fahren rüber zu Tante Martha", antwortete Sarah Chase. „Ich fürchte, wir müssen ihr dieses Thanksgiving Gesellschaft leisten. Sie lädt im Wechsel Nichten und Neffen zu dem Fest."
    Mimi und ich mußten beim Gedanken daran, wie Miss Beacham ihre Verwandten dirigierte, wie sie die Mädchen in ihrer Obhut dirigiert hatte, lächeln.
    „Was ist mit dir, Barbara?"
    „Nichts. Es ist zu weit, um nur für ein paar Tage nach Hause zu fahren."
    „Na, dann komm rüber und iß deinen Truthahn mit uns", drängte ich sie.
    „Gut. Sehr gerne", sagte Barbara fröhlich. Mir wurde klar, daß sie sich vor einem einsamen Feiertag gefürchtet hatte, der sie in jeder Minute an Stans Treulosigkeit erinnert hätte.
    „Sei darauf gefaßt, mehr als deinen Anteil zu essen", warnte Mimi sie. „Cully und Nick gehen am Abend vorher zusammen auf einem  Feier, also sind sie vielleicht nicht wirklich in der Verfassung, richtig reinzuhauen!" Mimi wandte sich an Sarah Chase. „Seid ihr sicher, daß

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