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Stunde der Klesh

Stunde der Klesh

Titel: Stunde der Klesh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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gepolsterte Ablage, das Bett selbst lag etwas tiefer. Auch die anderen Seitenwände waren mit Ablagebrettern und kleinen Schränken besetzt. Für die Beleuchtung sorgte ein Deckenschirm, aber in die Wände waren weitere Lampen eingesetzt. Geschaltet wurden sie von einem kleinen Kasten aus, den er bald entdeckt hatte. Neben diesem Kasten war eine Anordnung ungewöhnlicher Steckdosen zu sehen; er sah jedoch kein Gerät, das zu ihnen gepaßt hätte. Vielleicht gehörten sie zu einer Sprechanlage, vielleicht ließ sich ein Unterhaltungsgerät anschließen. Er wußte es nicht. Die Schalter lagen ungewöhnlich in der Hand, was dafür sprach, daß es sich um eine gewöhnliche Spsom-Kabine handelte. Abgesehen von der ungewöhnlichen Handhabung der Schalter vermittelte nichts in der Kabine ein befremdliches Gefühl. Er fühlte sich sehr wohl, fast wie zu Hause.
    Nach einigen Versuchen hatte er den Schalter für die Deckenbeleuchtung gefunden, und nachdem er etwas entdeckt hatte, was ganz offensichtlich eine Leselampe war, schaltete er das Hauptlicht aus. In einem Schrank fand er Decken, aber keine Kopfkissen. Er zog sich aus, wickelte sich in eine Decke und rollte die andere zu einem Kopfkissen zusammen. Dann fielen ihm die Blätter wieder ein. Er war müde und zögerte eine Weile, fragte sich, ob er nicht besser schlafen und den Artikel, den Clellendol ihm gegeben hatte, einfach vergessen sollte. Er gähnte, seufzte und zog den Blätterstapel dann resigniert zu sich heran. Er würde ihn vor dem Einschlafen einmal kurz überfliegen.
    Beim ersten Abschnitt handelte es sich um einen trockenen Text über die allgemeine Ordnung des Planetensystems, zu dem Monsalvat gehörte. Meure blätterte ihn hastig durch. An dem System schien nichts bemerkenswert zu sein. Gar nichts? Er las den Abschnitt genauer. Nichts besonders Interessantes. Es gab sechs Planeten, einer war bewohnt, ein weiterer theoretisch bewohnbar, aber noch unerforscht. Vom Zentrum aus gesehen war Monsalvat der dritte Planet, der andere, mit Namen Catharge, war der zweite, eine heiße Welt, felsig und trocken. Es gab in diesem System keinen Gasriesen – das schien Meure ein wenig ungewöhnlich zu sein –, und die Sonne war ein Zwillingsgestirn aus eng beieinanderliegenden K6-Sternen, auch das war eigenartig, aber keineswegs besorgniserregend. Das System war zugleich außergewöhnlich stabil und sehr alt, soviel ließ sich aus dem Metallprozentsatz auf dem Spektrum der beiden Sonnen ablesen. Das Sternenpaar war einander so ähnlich, daß man sie als identisch bezeichnen konnte.
    Auf intelligente Lebensformen gab es in der Vergangenheit Monsalvats keinen Hinweis. Sicher gab es dort heimische Lebewesen, die menschlichen Entdecker des Systems hatten jedoch keine Relikte, Werkzeuge oder Ruinen gefunden. Dies war eine Tatsache, die sie einigermaßen überraschte, und Monsalvat wurde für eine spätere, gründlichere Erforschung vorgesehen. Bevor dies jedoch geschehen konnte, war plötzlich eine Notlage entstanden: Man benötigte eine ganze Welt, so wie sie war, und der Planet wurde auf willkürliche und überstürzte Art besiedelt. Hier folgte ein Absatz im Text. Als die Beschreibung wiederaufgenommen wurde, war der Tonfall weniger allgemein und anschaulicher.
    „… Monsalvat, eine recht wasserreiche Welt, besitzt vier Landmassen von fast kontinentaler Ausdehnung: Kepture, Cantou, Glordune und Chengurune. Der letztgenannte Kontinent ist der größte, Cantou der kleinste. Die gesamte Landfläche einschließlich der bekannten vorgelagerten Inseln macht neunzehn Prozent der Planetenoberfläche aus. Die Landmassen sind unzureichend, um die Pole vom Kreislauf des Wassers abzuschließen, daher findet sich auf beiden Halbkugeln keine Vereisung. Zwar weisen die geologischen Schichten aller Kontinente außer Cantou Anzeichen leichter Vereisung auf, aber diese hat offenbar nicht gleichzeitig stattgefunden.
    Obwohl die Planetenachse zur Umlaufbahn stark geneigt ist (achtundzwanzig Grad), kann man das Klima als wenig wechselhaft bezeichnen; dies läßt sich zurückführen auf den hohen Wasseranteil sowohl im flüssigen als auch im gasförmigen Zustand.
    … Wenn das Klima auch beständig ist, so gelten für das Wetter jedoch andere Bedingungen. Der Monsalvat-Tag dauert zweiundzwanzig Standardstunden; der kleine Mond übt keinen nennenswerten Einfluß auf die Gezeiten aus. Daher ist das Wetter starken Veränderungen unterworfen. In den äquatorialen und subpolaren Regionen wird es

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