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Stunde der Klesh

Stunde der Klesh

Titel: Stunde der Klesh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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oben an der Wand und drückte einen beleuchteten Knopf. An der gegenüberliegenden Seite der Kabine öffnete sich ein Spalt, wo vorher nichts auf eine Tür hingedeutet hatte. Nachdem der verborgene Durchlaß sich ganz geöffnet hatte, trat der Vfzyekhr in einen silbrig glänzenden Gang, der dahinter lag, drehte sich um und wartete. Zdrist befreite seine Hand von dem rätselhaften Gerät und reichte es dem anderen Spsom. Vdhitz ergriff es, und Zdrist stieg durch die Öffnung zu dem Vfzyekhr in den Gang hinein. Danach schloß Vdhitz den Durchlaß wieder und öffnete eine kleinere Luke, die sich unten zu seiner Linken befand. Dort hinein stieß er das leblose Wesen, das auf dem Boden gelegen hatte. Erst als er damit fertig war und nachdem er das waffenähnliche Instrument verstaut hatte, wandte er sein Gesicht Meure zu.
    Er sagte: „Ick viehl ge-iept. Dejn Sprack. Ick glaup, ick jtzt viel beszer, Jia?“
    Ohne es zu merken, nahm Meure selbst den zischenden Tonfall der Spsom-Redeweise an: „O jia, viel beszer.“
    Ein Ohrtrichter des Spsom schwenkte in Richtung auf die Rückseite der Kabine. „Wihr ejnen Vfzyekhr verrlohren. Dasz wircklick szchlimm. Jtzt musz Zdrist in den Rehren helpen. Wihr verlirren ander Vfzyekhr, ick musz Rehren saubermacken.“
    „Woran ist der … äh, Vfzyekhr gestorben?“
    „Er beszchähdickt, bej Ahrbejt.“
    „Verletzt?“
    „Jia, jia, dasz der ricktick Wort: Värrleckzt! Hier schleckte Gegend. Wilder Rraum, sährr wild. Gefährlick. Iszt auck Sturm!“
    Meure riskierte eine Frage: „Auf den Schirmen in der Messe habe ich deutliche Bewegungen gesehen. Sie waren viel heftiger als bei unserm Start – meinst du das? Im Schiff kann man nichts davon spüren.“
    „Wenn szchlimmer, du spüren auck. Wir dasz erwartet, aber nickt so szchlimm.“
    „Was können wir tun? Umkehren?“
    „Käptn musz mit Lirleut sprecken. Ick weisz nickt. Sie haben sczhon betsahlt und ch, ch, ch …“ – er stieß ein kurzes, meckerndes Lachen aus – „… Shchifr hat faszt dasz ganz Geld ausgegeben. Spsom-Szchiff hat immer Szchulden.“ Er dachte einen Augenblick nach, dann fügte er hinzu: „Iszt diesz vährdammt Planett Monszalfatt! Diesz Teil von Raum wir meiden wie, äh, wie szackt man … wie die Peszt!“
    Einen Moment lang schienen die großen, ausdrucksvollen Augen Meure nicht mehr wahrzunehmen. Sie blickten starr ins Leere, und er schien eine innere Vision zu betrachten. Dann kehrte allmählich seine Aufmerksamkeit zurück, und er fügte hinzu: „Raum iszt niemalsz leer, und kejne tzwei Platz sin gleick, ejner ruhick, der ander wild, nock ejn ander voll komiszch Bewegunck … Dieser hat von all dasz schlecktest!“
    Meure ließ einige Zeit verstreichen, dann fragte er beiläufig: „Ich würde gern wissen, ob Spsomi jemals träumen?“
    „Wasz Bädeutung von Wort ‚treumen’?“
    „Visionen während des Schlafes. Man sieht sie und erlebt sie, aber es geschieht alles nur im Kopf.“
    „Aha, jia, Mstli, ija.“ Der Spsom schwieg, und Meure konnte eine angedeutete Mißbilligung spüren, so als ob Träume ein Gebiet seien, über das bei den Spsomi nicht gesprochen wurde. Vdhitz sagte unvermittelt: „Du hast Mstli, du hast nickt verstanden?“
    Meure nickte, und Vdhitz fuhr fort: „Passiert dauerndt in diesz Gegend. Alle Leut werden erszchreckt von etwasz hier. Manch mehr, manch weniger.“
    Meure wollte etwas sagen, aber der Spsom gebot ihm zu schweigen. „Mir nix ertzälen. Das iszt bej uns sähr schleckt Benähmen. Du kannszt es der Liy ertzählen, vielleickt verstäht sie etwas und szagt dir, wasz sie sieht.“
    „Die Liy Flerdistar?“
    „Dieszelbe. Sie mackt so etwas, dasz hab ick gehört.“
    Dann wandte er sich ab und begann, sich mit belanglosen Handhabungen zu beschäftigen, ganz so, als ob ihm das Thema zu geschmacklos sei und er nichts mehr davon hören wolle. Er hatte Meure auf eine Art an Flerdistar verwiesen, die an das Abwimmeln eines Vertreters erinnerte, der völlig unmögliche Waren feilbot. Meure seinerseits hatte kein Interesse daran, den Spsom zu verärgern, darum wandte er sich zum Gehen, ohne noch einmal auf das Thema zu sprechen zu kommen.
     
    Als am Abend die letzte Mahlzeit eingenommen worden war und er all seine Arbeiten erledigt hatte, legte Meure das feinste Übergewand an, das er im Kleiderschrank finden konnte, und begab sich auf die Suche nach der Liy Flerdistar. Sie war nicht in ihrer Suite, und Clellendol war es ebensowenig. Er trat auf den Gang hinaus.

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