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Stunde der Klesh

Stunde der Klesh

Titel: Stunde der Klesh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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bestimmt hat. Es ist schon so, wie Flerdistar gesagt hat: Sie glauben, unser Selbstbewußtsein sei so stark, daß wir sie nicht fürchten; und ohne Furcht macht ihnen das Spiel keinen Spaß. Daß sie uns mit einem Raumschiff haben kommen sehen, spielt überhaupt keine Rolle. Sie wissen, daß es im Weltraum Lebewesen gibt, sie denken sich das All als ein Monsalvat im großen Maßstab: Mord, Schlachten und Massaker; und die weniger Selbstbewußten versammeln sich zu Massen.“
    „Warum erzählst du mir das alles?“
    „Ich will offen sprechen, aber fasse es bitte nicht als Beleidigung auf. Du bist ein unschuldiges Wesen. Das ist an sich nichts Schlimmes, aber gleichzeitig bist du sehr unternehmungslustig. Du gehst herum, siehst dir Sachen an, siehst genauer hin. Wie eben.“ Clellendol zeigte hinter sich auf den Wagen. „Diese zwei, der Junge, der mit dir kam, und das schlanke Mädchen – glaubst du, einer von denen wäre hierhergegangen, um sich einen Eratzenaster aus der Nähe anzusehen? Du spürst einfach, daß er auf dem Boden praktisch hilflos ist, ganz gleich, was er in der Luft zu tun vermag. Du siehst so etwas.
    Aber sie warten an derselben Stelle, an der man sie am Morgen zurückgelassen hat. Und diese Frau, mit der du anscheinend eine Verbindung eingegangen bist …“
    „Anscheinend ist das richtige Wort. Wir haben nicht viel miteinander gemeinsam ge…“
    „Wie auch immer. Sie steht unter einem Schock, aber sie wird sich erholen und eingewöhnen. Wenn sie fünfzig Jahre hier leben müßte, so würde ihr das nicht gefallen, aber sie käme damit zurecht. Das liegt in ihrer Natur. Auf jeden Fall werden alle drei keine Aufregungen verursachen. Aber du vielleicht. Vor der Landung war Flerdistar die Schlüsselfigur unserer Gruppe. Dies war ihr Projekt, sie hatte eine These zu verifizieren. Jetzt ist diese These unwichtig geworden.“
    „Das ist mir bewußt geworden.“
    „Das weiß ich. Du bist der einzige, der es begreift. Und alle Dinge, die du tust, werden entscheidend sein. Früher oder später wirst du etwas aus dem Gleichgewicht bringen. Ich sehe es als meine Aufgabe an, dich so lange daran zu hindern, etwas in Bewegung zu setzen, wie du noch nicht damit fertig werden kannst.“
    „Wenn du dies alles erkennst, Clellendol, warum beanspruchst du dann nicht meine Position?“
    „Weil es nicht die meine sein kann. Dies ist, auch wenn alles dagegen spricht, ein Menschenplanet im alten Sinne des Wortes. Alle alten Dämonen erfreuen sich hier blühender Gesundheit. Ich weiß viel. Mehr wahrscheinlich, als du mir für mein Alter zugestehen würdest, aber was auch zu tun und zu sagen sein wird, ich werde immer bleiben, was ich bin, ein Ler-Dieb. Für diese Aufgabe fehlen mir die Instinkte und das Spezialwissen. Du hast diese Instinkte, und du bist so tatkräftig, daß du bald lernen wirst, sie zu gebrauchen. Diese Leute hier, die Haydars und die Mittler-Mischlinge – auch sie sind auf ihre Art unschuldig. Du und sie, ihr paßt zusammen.“
    Meure erwiderte nichts, daher ließ Clellendol seine Worte eine Weile wirken, dann fügte er hinzu: „Dann ist da noch die Sache mit Flerdistar. Es sollte jemanden geben, dem es gelingt, sie gegen ihren Willen in seine Vorhaben einzubeziehen. Trotz ihres streitbaren Wesens ähnelt sie dir sehr; auch sie ist ein unschuldiger Aktivist. Sie verfolgt jedoch ein bestimmtes Ziel, und wenn sie nicht gebremst wird, könnte sie hier etwas aufwecken, von dem ich nicht möchte, daß es aufgeweckt wird.“
    „Das ist verständlich. Bei ihrer Geschichtsforschung wird sie die Sagen und Legenden von den Kriegern wiedererwecken. Sie sind zwar schon lange tot, aber für einen Klesh macht das wahrscheinlich kaum einen Unterschied.“
    „Das ist zwar nicht der ganze Grund, aber für den Augenblick mag es reichen. Ich möchte, daß wir uns verbünden und daß du auf mich hörst.“
    „Damit du mich zurückhalten kannst, bis zu dem Augenblick, da du mich loslassen wirst …“
    Clellendols Stimme klang sehr ernst: „Du bist kein Pfeil, aber du kannst etwas aus dem Gleichgewicht bringen. Mein Wunsch ist es, daß wir hier überleben.“
    „Bis die Ilini Visk kommt?“
    „Du weißt nicht viel über die Spsomi?“
    „Sehr wenig. Ein bißchen aus der Schule. Ich hatte sie hin und wieder gesehen, habe ein paar Geschichten über sie gehört. Das meiste habe ich auf der Reise gelernt.“
    „Meure Schasny, ich muß dein Wissen über sie erweitern. Die Spsomi besitzen einen sehr

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