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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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verschnupfte Miene. Eingebildete Kuh. Erwartete sie wirklich, gelobt und getätschelt zu werden, nur weil sie ihre Arbeit gemacht hatte?
    Einer seiner Männer räusperte sich. »Äh, Boss?«
    »Was ist?« Er setzte sich an den Schreibtisch und fuhr den Computer hoch. Das eben Erlebte verdrängte er bereits.
    »Dürfen wir … ?«
    Georg schaute sich zu den drei Männern um, die neben dem Bett gegeifert hatten, dann zu dem zunehmend entrüstet wirkenden, maskenhaften Tamara-Gesicht, das der rothaarigen Frau, die auf dem Bett lungerte, übergestülpt worden war.
    Er zuckte die Schultern. »Tut euch keinen Zwang an. Die will ich sowieso nie wiedersehen.«
    Die Prostituierte kauerte sich abwehrend zusammen. »Das war nicht die Abmachung! In meinem Vertrag steht nichts davon, dass ich es mit vier Männern treiben muss!«
    »Dann bekommst du eben den vierfachen Lohn«, entgegnete Georg gleichgültig. »In bar. Und diesen Bonus werde ich der Agentur gegenüber nicht erwähnen.«
    Die roten Lippen geschürzt, die Augen zusammengekniffen, kalkulierte sie.
    Gelangweilt wandte Georg sich wieder dem Computer zu und öffnete den Ordner mit den digitalen Fotos, die er von Tamara gesammelt hatte. Mit verträumter Konzentration klickte er sich hindurch, dabei betrachtete er sie aus jedem Blickwinkel. Das Wimmern, Grunzen und unterdrückte Gelächter, das vom Bett herüberdrang, wurde dumpf, und er war allein mit ihr auf der Welt. Niemand sonst existierte. Unnachahmliche Schönheit. Schönheit, Kraft, perfekte Symmetrie. Die einzig für ihn bestimmte Gefährtin. Tamara wusste es nur noch nicht. Sie hatte keine Ahnung von dem riesigen Imperium, das er ihr zu Füßen legen würde, von der Macht, dem Reichtum, dem Luxus.
    Eine Stimme unterbrach seine Tagträumerei. Er drehte sich um und fand sich einem seiner Männer, Ferenc, gegenüber, der eine in Wachspapier eingewickelte Schachtel im Arm hielt. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass die Frau nun auf den Knien lag und heftig vor und zurück schaukelte, während sie zwei Männer gleichzeitig befriedigte, den einen mit dem Mund, den anderen mit der Kehrseite. Ferenc schien das pornografische Szenario hinter sich nicht zu registrieren. Das allein war bemerkenswert genug, um Georgs Aufmerksamkeit zu erregen.
    Ferencs Augen waren aufgerissen, seine Gesichtsfarbe wies einen grünlichen Graustich auf. Ein öliger Schweißfilm bedeckte seine Stirn.
    »Was ist los?«, herrschte Georg ihn an. »Was ist in dieser Kiste?«
    »Jakab«, krächzte der Mann. »Eher gesagt … Teile von ihm.«
    George riss das Packpapier weg. Ein blutgetränkter abgetrennter Schädel und ein Paar Hände waren in die Schachtel gequetscht. Fassungslos starrten ihm Jakabs schreckgeweitete Augen entgegen. Er wirkte verblüfft über sein Verhängnis.
    Offensichtlich hatte Novak entdeckt, dass Tamara am Leben war.
    George fasste in das von Blut starre Haar und zog den Kopf des toten Mannes heraus. Ferenc wandte rasch den Blick ab, seine Kehle arbeitete. Was für ein Weichei, dachte Georg verächtlich. Nutzlos. Er ließ den Kopf in die Kiste plumpsen, zog sein Handy heraus und winkte den Mann fort. »Entsorg das.«
    Hastig stolperte der Mann aus dem Raum. Das Stöhnen und Grunzen auf dem Bett fing an, Georg zu nerven.«Haltet verdammt noch mal die Schnauze«, fauchte er das sich räkelnde Wirrwarr aus Gliedmaßen an. »Ich habe zu tun.«
    Die Köpfe seiner Männer fuhren zu ihm herum. Jeder guckte ihn nervös an. Die Frau konnte den Hals nicht so einfach wenden, da sie einen Penis im Mund hatte, aber sie blickte zu ihm rüber. Ihr von der Fellatio verzerrtes Gesicht erinnerte nicht einmal mehr ansatzweise an Tamaras.
    Georg kehrte ihnen den Rücken zu, verdrängte sie aus seinem Geist, während er dem Rätsel auf den Grund zu gehen versuchte. Die Agenten bei Prime Security Solutions würden niemals irgendwelche Details bezüglich ihrer Suche nach Tamara Steele preisgeben. Der Ruf ihrer Organisation hing davon ab.
    Das bedeutete, dass es einen Verräter unter Georgs eigenen Leuten gab, der in Kontakt mit Daddy Novak stand. Er trat auf den Balkon, suchte Hegels Nummer heraus – der mit diesem Fall betraute PSS-Agent – , während er seine Personalliste Mann für Mann durchging und sich vorzustellen versuchte, wer eine langsame Verstümmelung verdiente.
    Hegel hob beim ersten Läuten ab. »Ja?«
    »Es gab eine neue Entwicklung«, sagte Georg. »Ich habe Informationen darüber, dass sie in Gefahr schwebt. Sie muss

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