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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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über den Tresen und senkte die Stimme. »Es geht um eine heikle Angelegenheit.«
    Harry seufzte. Musste diese heikle Angelegenheit ausgerechnet heute auftauchen? Bei sechs überbuchten Zimmern, einem verschollenen Koch und einem peinlichen Kanalisationsdesaster in den hinteren sechs Einheiten der Gästehäuser? »Kommen Sie«, meinte er barsch.
    In seinem Büro setzte er sich an den Schreibtisch und bedeutete Clive, ihm gegenüber Platz zu nehmen. Der Mann schnappte sich einen Stuhl und zog ihn auf Harrys Seite des Tisches. Er rutschte näher, bis sein Knie Harrys berührte. Der schreckte zurück. »Es wird ein bisschen eng hier«, bemerkte er steif. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, sich auf den Stuhl mir gegenüber … «
    »Wir haben ein Problem, und die Zeit ist ein essenzieller Faktor, Mr Whelan. Ein kleines Kind schwebt in Gefahr. Es wurde entführt«, erklärte Clive. »In Situationen wie dieser ist es verzeihlich, wenn man die Regeln großzügig auslegt – selbst die des Huxley.«
    »Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl? Denn falls nicht, sehe ich mich einfach nicht in der Lage … «
    »Ich kann mir einen besorgen, doch damit würde ich kostbare Zeit verschwenden. Wenn ein Kind vermisst wird, zählt jede Minute«, antwortete Clive.
    Das einzig Gute daran, noch immer stellvertretender Geschäftsführer zu sein, war, dass er den Schwarzen Peter weitergeben konnte. Sein Chef würde nicht erfreut sein, wenn er belästigt wurde, aber sie zahlten Harry schlichtweg nicht genug, um sich diese Art von Verantwortung aufzuhalsen.
    »Ich werde mit meinem Vorgesetzten sprechen«, erklärte Harry und griff zum Haustelefon. »Haben Sie wegen des Kindes einen Amber-Alarm ausgelöst? Ist das nicht immer der erste Schritt?«
    Zu seiner immensen Bestürzung schoss Clives Arm vor und packte seine Hand. Fest. So fest, dass er dachte, seine Fingerknochen würden zermalmt werden.
    »Warten Sie, Mr Whelan«, sagte er. »Warten Sie einfach.«
    Harry zog an seiner Hand, und die langen, haarigen Finger des Mannes verstärkten ihren Klammergriff. Harry keuchte vor Schmerz. »Bitte, nein. Das tut weh.«
    »Natürlich.«
    Ein Ruck, und Harrys Stuhl schoss nach vorn. Er knallte gegen Clives Knie. Zu seinem Entsetzen griff der Mann in seinen Schritt – mit einer brutalen, sehr kräftigen Hand. Es war ein Schmerz, wie Harry ihn sich niemals hätte vorstellen können. Seine Eier mussten geplatzt sein.
    »Geben Sie keinen Laut von sich, sonst reiße ich sie ab.« Die Zähne des Mannes blitzten in seinem dunklen Bart auf. »Lassen Sie die Hände, wo ich sie sehen kann.«
    Ein Messer tauchte in seiner Hand auf – ein bösartig funkelndes schwarzes Ding mit einer gezackten Schneide über dem Griff. Die Spitze war rasierklingenscharf.
    »Hören Sie mir aufmerksam zu, Mr Whelan«, sagte Clive freundlich. »Sollten Sie Ihre Einstellung nicht sehr schnell ändern, werde ich Ihnen mit diesem Messer die Hose aufschlitzen und Sie kastrieren – wie Sie hier sitzen. Ein sauberer Schnitt in Ihr Skrotum, dann löse ich, zack-zack, mit chirurgischer Präzision Ihre Hoden heraus, und voilà, schon liegen Sie mit einem Minimum an Blutvergießen auf dem Boden. Ich hasse Schweinereien.«
    »Nein«, ächzte Harry. »Nein, nein, nein.«
    »Nein? Nun gut. Zum Glück haben wir Alternativen. Lassen Sie uns noch mal über die Sicherheitsbestimmungen des Huxley sprechen.«
    Schwer atmend starrte Harry ihn an. Der Schmerz schwächte ihn. »Sie sind kein FBI-Agent«, stöhnte er.
    »Es hat Sie nicht zu interessieren, was ich bin. Kein Mucks, Mr Whelan. Seien Sie tapfer.« Das Messer bohrte sich seitlich in Harrys Hoden. Ein ersticktes Geräusch entrang sich seiner Kehle, ähnlich dem Jammern eines Ballons, aus dem die Luft abgelassen wurde. »Ein dreijähriges Mädchen mit dunklen, lockigen Haaren hat sich vorgestern in diesem Haus aufgehalten«, fuhr Clive fort. »Finden Sie heraus, mit wem sie abgereist ist.«
    Harry versuchte zu atmen. Seine Lungen wollten sich einfach nicht ausdehnen. Seine Rippen waren wie erstarrt. Er klammerte sich wie ein Ertrinkender am Schreibtisch fest. »Ich … ich … «
    »Denken Sie nach, Mr Whelan«, ermutigte Clive ihn. »Denken Sie gründlich nach.«
    »Vorgestern hatten wir eine Nachmittagshochzeit«, presste er hervor. »Eine große Party, jede Menge Übernachtungsgäste.«
    »Gut, sehr gut. Die Gästeliste wäre ein ausgezeichneter Anfang. Drehen Sie sich zum Computermonitor um, legen Sie die Hand auf die Maus. Zeigen Sie mir,

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