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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Kuh.«
    Er lachte, den Mund voll Kuchen. »Nicht pasteurisierte Milch? Ausgerechnet du? Du spielst mit deinem Leben.«
    Sie trank noch einen Schluck und leckte sich die Lippen. »Wir hatten auch eine Kuh, als ich ein Kind war«, vertraute sie ihm an. »Ich habe seither nie wieder Milch getrunken, die so schmeckte. Süß, mit einem blumigen Aroma.«
    »Genau so schmeckt das hier«, sagte er. »Süß, mit einem blumigen Aroma.« Er brach ein Stück von dem Kuchen ab und hielt es ihr vor die Lippen.
    Sie inspizierte es misstrauisch. »Ich bin kein blumiger Typ«, wandte sie ein.
    »Probier mal«, bettelte er. »Bitte, Tamar, wenn ich dir irgendetwas bedeute. Ich liebe es, dich essen zu sehen.«
    Tam wollte schon ablehnen, als sie es sich tief in der uneinnehmbaren Festung ihrer Seele anders überlegte. Sie lächelte ihn an, dann öffnete sie ihren sinnlichen Mund und kostete.
    Sie kaute bedächtig. »Ziemlich gut«, gab sie zögerlich zu. »Vielleicht werde ich doch ein kleines Stück davon essen, anschließend muss ich mich aber wieder an die Arbeit machen. Also hör auf, mit deiner männlichen Ausstattung vor mir herumzuwedeln. Die Taktik wird nicht aufgehen.«
    Das Handtuch, das seinen Fahnenmast bedeckt hatte, war zu Boden gefallen, sodass sich sein Penis hoffnungsvoll in die Luft reckte. Val seufzte. »Dann werde ich mich wohl mit Essen trösten«, meinte er wehmütig.
    »Tu das. Ich muss mein weiteres Vorgehen in Bezug auf Ana planen.« Sie aß ihre pastiera mit wenigen zierlichen Bissen, dann überkreuzte sie die Beine auf der Decke.
    »Wir werden zu ihr fahren, sobald ich zurück bin«, versprach er. »Ich muss los, um ein Auto zu mieten.«
    Ohne die Inspektion ihrer Gifte zu unterbrechen, erklärte Tamara ruhig: »Nein, das werden wir nicht. Weil du mich nicht begleiten wirst, Val. Diese Sache erledige ich allein.«
    Etwas Kaltes, Hartes durchfuhr sein Herz.
    »Das kommt gar nicht infrage. Wir stecken da jetzt zusammen drin.«
    »Was Georg und Novak betrifft, ja. Aber nicht bei Stengl oder Ana. Das ist meine Angelegenheit, meine Vergangenheit, mein Albtraum. Du hältst dich da raus. Das ist vernünftiger.«
    »Nicht mehr«, widersprach er. »Abgesehen davon kannst du sowieso nicht aufbrechen, bevor ich mit einem vernünftigen Fahrzeug zurückkomme. Du kannst unmöglich auf einer Vespa vor der Tür der Santarinis auftauchen. Sogar Ana hat genug Grips, um zu merken, dass daran etwas faul ist.«
    »Hmm.« Sie wandte den Blick ab und fingerte an ihren Phiolen herum.
    Val wurde nervös. Wenn Tam sich auf diese stille, passive Art zurückzog, wirkte sie hochgradig gefährlich und irgendwie unerreichbar für ihn. Als schmiedete sie Pläne, ganz wie es ihr beliebte, ohne sich um seine Einwände, seine Meinung zu scheren.
    Es machte ihn verrückt.
    Er unterdrückte das Verlangen, sie mit nach San Vito zu nehmen. Das ging nicht, weil er dieses verfluchte Videomaterial abschicken musste.
    »Geh nirgendwo ohne mich hin«, ermahnte er sie, schärfer diesmal. »Ich weiß noch immer nicht, wie sie uns gestern gefunden haben. Oder am Flughafen in Seattle. Bis ich … «
    »Jetzt mal ganz ruhig. Denkst du wirklich, dass es das Beste ist, wenn ich hier untätig rumsitze und auf sie warte? Als leichte Beute?«
    »Willst du das Auto, oder willst du es nicht?«, knurrte er.
    »Natürlich will ich es.« Tamars Stimme war kühl und distanziert.
    Beide waren umsichtig genug, es dabei zu belassen, trotzdem konnte Val seine Unruhe nicht völlig abschütteln, als er sich zwanzig Minuten später mit der Vespa auf den Weg machte. Brummend wie ein Moskito tuckerte das Ding mit unerträglichen fünfzig Stundenkilometern über die Straßen – sechzig, wenn es bergab ging. Sein erster Stopp würde die Autovermietung in San Vito sein. Er verbrauchte seine falschen Identitäten rasend schnell, zwei davon allein in den letzten drei Tagen. Es ärgerte ihn, dass sie ihn und Tam in San Vito erwischt hatten. Nicht einmal Henry hatte gewusst, in welchem Hotel sie abgestiegen waren.
    Ehe er den Autoverleih ansteuerte, nahm er sich die Zeit, den darüberliegenden Berghang nach parkenden Fahrzeugen oder Personen abzusuchen. Niemand schien ihn zu beobachten. Nach einer halben Stunde biss er die Zähne zusammen und riskiert e es .
    Er entschied sich für einen tiefergelegten silbernen Opel-Tigra-Sportwagen. Nicht ganz das Richtige für eine Femme fatale wie Tamara Steele, aber allemal besser als die Vespa.
    Als Nächstes musste er das verfluchte Material

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