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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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und zog daran. »An diesem Tag gab es zwei Optionen: Sie zu liquidieren oder Ihnen einen Job anzubieten.«
    Er sah Val an und ließ eine lange Rauchfahne entweichen.
    Val erwiderte den Blick mit ausdrucksloser Miene. Was erwartete der Mann? Dankbarkeit, weil er ihn nicht getötet hatte? Er hatte jahrelang für PSS Blut gespuckt.
    Hegel hielt die Kippe locker auf den Lippen. »Allmählich bereue ich diese Entscheidung.«
    »Das trifft mich jetzt.«
    »Nehmen Sie den Mund nicht zu voll. Was in Moidu geschah, war verdammtes Glück.« Hegel grunzte verächtlich. »Für Sie jedenfalls.«
    Val war nicht überzeugt davon, dass sein Leben in den vergangenen elf Jahren einem blutigen, aber gnädig schnellen Tod wirklich vorzuziehen war.
    Hegel machte ein ungeduldiges Geräusch. »Schaffen Sie Ihren Arsch zurück an die Arbeit, Janos. Sie lassen mich wie Scheiße aussehen, nachdem ich wegen Ihnen drei Tage nicht erreichbar war. Luksch sitzt mir im Nacken. Er will die Frau sofort.«
    »Tut mir leid«, sagte Val ohne jedes Bedauern.
    »Dies ist Ihre letzte Chance, Wiedergutmachung für das Fuentes-Desaster zu leisten«, fuhr Hegel fort. »Verbocken Sie es nicht.«
    »Die Operation lief wie geplant«, wandte Val resigniert ein. »Sämtliche Mitglieder des Fuentes-Kartells waren am Ende des Tages tot. Was gibt es da zu kritisieren?«
    »Emilia Fuentes«, knurrte Hegel. »Spielen Sie nicht den Dummen.«
    Val sah das Mädchen vor seinem geistigen Auge. Babyspeck, Schuluniform, die Augen groß hinter den dicken Brillengläsern. Unter Schock. Besudelt mit dem Blut seiner Eltern.
    »Sie war erst elf«, presste er hervor.
    »Ja, außerdem war sie die Tochter von Francesco Fuentes, und sie hat alles mitangesehen. Sie wussten, dass sie sterben muss. Sie wussten es, Herrgott noch mal.«
    »Ich töte … keine … Kinder.« Seine Worte fielen wie harte, kalte Kiesel auf völlig unfruchtbaren Boden.
    »Sie können sich keinen Ehrenkodex erlauben«, zischte Hegel. »Ihr Arsch gehört uns, Janos. Wir bestimmen, was Sie tun. Wen Sie töten, wen Sie küssen, mit wem Sie es treiben. Und ich schätze es gar nicht, ihre Scheiße aufwischen zu müssen.«
    »So nennen Sie diesen Autounfall, bei dem die Großmutter des Mädchens, die beiden Kusinen und die schwangere Tante starben? Das ist es, was Sie als ›meine Scheiße aufwischen‹ bezeichnen? Sie Dreckskerl.«
    Hegel verengte die Augen zu verquollenen Schlitzen. »Das war Schadensbegrenzung. Außerdem können Sie die Großmutter, die Tante und die anderen Kinder Ihrer eigenen Inkompetenz zuschreiben, weil Sie nicht die Eier hatten, Ihren Job richtig zu machen. Gott weiß, mit wem sie in diesen achtundvierzig Stunden alles gesprochen hat … «
    »Sie konnte nicht sprechen«, sagte Val mit harter Stimme. »Sie war katatonisch.«
    »Halten Sie die Klappe. Ihr Trotz ist nicht unbemerkt geblieben, Janos. Ihre Nützlichkeit wird ernsthaft angezweifelt. Sie wissen, was ich damit meine?«
    Val goss etwas Pálinka in sein Glas und trank einen leichtfertigen Schluck. »Eure Drohungen langweilen mich. Allerdings wundere ich mich, warum ihr mich noch nicht erledigt habt. Tut es, wenn ihr könnt. Da mein Ausstieg keine Option zu sein scheint, kommt mir der Tod allmählich sehr verlockend vor.«
    Ihre Blicke kollidierten. Sekunden verstrichen. Val sah den Tod in den Augen seines Gegenübers. Er lächelte ihn breit an. Emotionslos.
    »Sie stehen in unserer Schuld«, zischte Hegel. »Sie schulden uns Ihr verschissenes Leben.«
    Val zuckte mit den Schultern. »Ich habe bezahlt und bezahlt. Es ist genug.«
    Hegel stand auf. »Na schön. Es wird Zeit für heftigere Geschütze, alter Freund. Sie mögen schwer zu töten sein, aber für Ihren schrumpeligen alten Ziehvater gilt das nicht.«
    Etwas in Val erstarrte zu Eis. Hegel spürte es und grinste. Fuck .
    Der Mann zog ein paar Geldscheine aus der Tasche und steckte sie unter seinen Teller. »Ich hätte nie geahnt, dass Sie eine sentimentale Seite haben. Das ist ein Gesundheitsrisiko. Genau wie Ihre Prinzipien. Werfen Sie sie über Bord, wenn Sie überleben wollen.«
    »Lecken Sie mich am Arsch.« Vals Stimme klang erstickt.
    Hegel stieß ein leises Lachen aus, diesmal ein echtes, denn er wusste, dass er gewonnen hatte. »Nehmen Sie es nicht so schwer. Und bedenken Sie Folgendes: Hätten Sie Ihre Anweisungen befolgt und sich von Budapest ferngehalten, wären Sie jetzt nicht in dieser Situation. In drei Stunden geht ein Flug nach London, mit einer zeitnahen

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