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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Verbindung zurück nach Seattle. Nehmen Sie ihn. Ich will, dass dieses hochnäsige Miststück binnen achtundvierzig Stunden Georg sein perverses kleines Hirn rausvögelt. Falls Sie dem Kind Nadeln unter die Fingernägel jagen müssen, um sie dazu zu bewegen, ist das Ihr Problem.«
    Val starrte Hegels breiter, bulliger Rückseite nach, als der aus dem Lokal stapfte. Er war mehrere Minuten unfähig, sich zu rühren.
    Endlich kämpfte er sich auf die Füße und verließ das Gebäude. Er wandte das Gesicht zum Himmel. Schneeflocken strichen über seine Haut und ließen sich auf seinem Haar nieder. Der Wagen war natürlich verschwunden. Es gab weit und breit keine Taxis. Der Schnee türmte sich immer höher. Durch den Sulz schlitternd, krochen die Autos im Schneckentempo vorwärts.
    Auf seinem langen, eisigen Rückweg nach Józsefváros versuchte Val, die Situation zu überdenken. Imre und er würden noch heute Abend das Land verlassen, und wenn er den alten Mann bewusstlos schlagen und sich über die Schulter werfen musste. Sobald sie in Sicherheit wären, könnte er Tamara Steele eventuell diskret kontaktieren und sie warnen, dass Hegel jemand anderen auf sie ansetzen würde. Warum nicht?
    Es war merkwürdig. Er war der Frau nie persönlich begegnet, trotzdem fühlte er sich beinahe verantwortlich für sie. Und für ihre Tochter.
    Als er sich seinem Leihwagen näherte, fing sein Nacken plötzlich an zu prickeln. Ihn überkam ein dumpfes Gefühl böser Vorahnung. Val sah sich um und wünschte, er hätte ein Taxi gerufen.
    Ein Fehler. Sein letzter Fehler. Die Krönung einer unendlichen Kette von Fehlern, falschen Entscheidungen und Irrtümern, die Generationen zurückreichten. Bis hin zu seiner törichten Mutter, die bei dem langweiligen Schweinebauern auf dem Land hätte bleiben sollen, den sie geheiratet hatte, nachdem sie mit Val schwanger geworden war. Die dankbar hätte sein sollen, ein hartes, aber respektables Leben in Rumänien führen zu können, anstatt in die Großstadt zu kommen, mit nichts als ihrer Schönheit und ihrem kleinen Sohn im Gepäck, um dort Männer, Drogen und den Ruin zu finden. Und ihren Sohn zu opfern.
    Diese und andere irrelevante Details gingen ihm durch den Kopf, als die huschenden Schatten in der verwaisten Straße sich näher heranpirschten. Val zückte sein Messer. Er hätte eine Schusswaffe mitbringen sollen. Noch ein Fehler, dachte er.
    Es war Zeit, das Denken einzustellen. Er wirbelte zu ihnen herum, dann kreiste er konstant weiter um die eigene Achse, während sie auf ihn zuhielten. Vier Männer. Fünf. Nein, mehr.
    Val machte einen Ausfallschritt, schoss herum, wich aus, trat zu. Sein Stiefelabsatz kollidierte knirschend mit einem Nasenrücken. Blut spritzte auf den schmutzigen Schnee. Mit einer hohen Parade blockte er eine Klinge ab, die durch die dicke Wolle seines Ärmels schnitt. Er duckte sich weg, stieß mit dem Messer zu, fühlte, wie die Klinge Stoff durchbohrte, sich in Fleisch grub und auf Knochen traf. Er sah blaue Augen, die sich weiteten, strähniges blondes Haar, das wippte, als der Mann kreischend nach hinten torkelte. Val verlor das Gleichgewicht, als er den Angriff zu Ende führte, er stürzte zu weit nach vorn, um zurückzuspringen und dem Totschläger zu entgehen, der auf ihn herabsauste …
    Eine Explosion aus Weiß und Schwarz, dann löschte der Schmerz alles aus.

4
    Schon seit einer von Schmerzen vernebelten Ewigkeit kämpfte er sich widerstrebend zurück ins Bewusstsein. Der Eiskübel nahm ihm die Arbeit ab.
    Val keuchte und würgte. Die Erkenntnis traf ihn mit der Wucht eines Vorschlaghammers. Er öffnete die Augen einen winzigen Spalt, um einen Blick auf seine Umgebung zu erhaschen, dann stöhnte er, als ihm ein sengender Schmerz in den Kopf fuhr.
    Er musste nichts sehen. Er kannte diesen albtraumhaften Geruch nach Bleiche, Desinfektionsmittel, Feuchtigkeit und Schimmel, der einen noch tödlicheren Gestank überlagerte: altes Blut, Exkremente und Schlimmeres. Novaks geheime Folterkammer. Gedacht für Exekutionen und Verhöre. Hier war kein Luxus vonnöten, sondern nur Privatsphäre, schalldichte Wände und ein Gully im Boden, um die Reinigung zu erleichtern.
    Seine Vergangenheit hatte ihn komplett eingeholt. Sie schnappte zu, schlug die Reißzähne in seinen Körper und zermalmte seine Knochen.
    Val wappnete sich gegen den Schmerz und die Übelkeit und zwang sich, zu den grellen Neonlichtern hochzublinzeln. Acht Männer starrten auf ihn runter. Sieben

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