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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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ernsthafte Erin versuchte, Tams Leben in geregelte Bahnen zu lenken und ihr zur Krönung einen Bettgenossen zu verschaffen. Eigentlich süß von ihr. Töricht und überflüssig … aber sehr süß.
    Sie stopfte sich den Keks in den Mund, kostete den Zuckerorgasmus aus, ließ den buttrigen, zuckrigen Sexersatz auf ihrer überraschten Zunge zergehen.
    Hm. Wer hätte das gedacht? Sie fühlte sich unverständlicherweise besser. Echt beängstigend.
    Der einzige Weg, festzustellen, ob ihre aktuelle Identität tatsächlich in Gefahr war, bestand darin, dem Kerl auf den Zahn zu fühlen, ihn mit ihren Röntgenaugen zu durchleuchten. Männer waren leicht zu entschlüsseln, besonders für Tam. Ein paar gut durchdachte Bemerkungen, um sie bloßzustellen und auseinanderzunehmen, schon war die Sache erledigt.
    Außerdem widerstrebte es ihr zutiefst, aus reiner Paranoia alles hinzuschmeißen, was Rachel und sie hier hatten. Sie würde auf der Hut sein müssen, aber hey, sie hatte das Risiko immer geliebt. Auch wenn sie es sich nicht länger leisten konnte, es zu lieben, seit Rachel ein Faktor in dem Spiel war. Sie nahm sich noch einen Keks.
    Es könnte sogar unterhaltsam werden, diesem Typen zu zeigen, wo der Hammer hing.

6
    Val betrat das Gebäude, in dem sich das Shibumi befand, ein exklusiver privater Dinnerclub, nannte den Sicherheitsleuten an der Rezeption seinen Namen. Völlig unprofessionell vibrierte er vor Aufregung, während sie oben anriefen, um festzustellen, ob er erwartet wurde. Nachdem sie die Bestätigung hatten, durfte er sich auf den Weg in die sechzehnte Etage machen. Das Shibumi war der Treffpunkt, den Tamara Steele nach ihrem gestrigen Anruf bestimmt hatte. Sie hatte den Ort ihrer Zusammenkunft erst vor einer halben Stunde auf einem elektronischen Schwarzen Brett im Internet gepostet – zu einer anderen Art der Kommunikation war sie nicht bereit gewesen. Eine vorsichtige Frau.
    Val konnte sein Glück noch immer nicht fassen.
    Er zwang seinen Geist zurück in den Matrix-Modus. Cool, distanziert und wachsam. Er durfte sich nicht verraten, indem er sich seine Furcht anmerken ließ, und den Druck, unter dem er stand. Nein, er durfte nicht mal an Imre denken, wie er mit hängenden Schultern mutterseelenallein in einer dunklen Zelle hockte, oder daran, was dem Kind blühte, sobald es in Novaks Gewalt war, oder an das Schicksal, das Tamara Steele erwartete, sollte Val seine Mission ausführen. Und ganz sicher sollte er all die Dinge ausblenden, die er in Novaks unterirdischer Folterkammer gesehen hatte. Dinge, die ihn bis heute verfolgten.
    Nein. Er verdrängte die Erinnerungen. Sein Job an diesem Abend könnte einfacher nicht sein. Er würde Imre mehr Zeit verschaffen, während er sich einen Plan überlegte. Das war alles. Heute Abend war er einfach ein reicher römischer Unternehmer, der ein profitables Geschäft vorzuschlagen hatte. Ein berüchtigter Playboy, der Wein, Frauen und Geld liebte. Er musste nichts weiter tun, als sie mit seinem Charme um den Finger zu wickeln … sie zu verführen. Vor einer Videokamera. Echt simpel. Alle anderen Probleme würde er eins nach dem anderen lösen.
    Val hatte eine kurze Liste von Prioritäten erstellt, einen Rahmenplan, mit dem er arbeiten wollte. Erstens: Imre durfte nichts geschehen. Zweitens: Das Kind musste aus der Schusslinie bleiben. Drittens: Die Frau sollte verschont werden. Viertens: Falls möglich wollte er selbst überleben. Falls nicht, pazienza . Dann starb er eben. Und wenn schon. Er hatte ohnehin nie damit gerechnet, überhaupt so lange zu leben.
    Der Fahrstuhl öffnete sich in einen eleganten, geschmackvollen, mit japanischen Täfelungen und Wandschirmen ausgestatteten Raum. Val informierte den teilnahmslosen Asiaten hinter dem Empfang über seine Verabredung. Der Mann griff zum Hörer und sprach auf Japanisch hinein. Sekunden später tauchten zwei große, sehr eindrucksvolle Männer auf. Der eine war blond, der andere dunkelhaarig. Er erkannte die beiden von den Überwachungskameras wieder, die er vor den Häusern der McClouds installiert hatte. Der Blondschopf war Davy McCloud, der andere Nick Ward.
    Ihre muskulösen Körper steckten in erstaunlich guten Maßanzügen, deren diskreter Schnitt Platz für ihre Schulterholster ließ. Sie trugen die typisch ausdruckslosen, wachsamen Mienen von Sicherheitskräften zur Schau.
    »Mr Janos?«, fragte McCloud. »Folgen Sie uns bitte.«
    McCloud bildete die Vorhut, Ward hinter Val das Schlusslicht. Er war

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