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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Größe Zeugnis ablegten. Es war gefährlich in ihrem Inneren. Und … aufregend.
    Nachdem sie einen kurzen Moment sein nüchternes Gesicht studiert hatte, sprach sie weiter. »Sie sind ein Frauenversteher, aber Ihr Charme ist routiniert. Sie sind es gewöhnt, Frauen durch Sex zu manipulieren, doch im Gegensatz zu anderen Männern, die über diese Gabe verfügen, ruht sich Ihr Ego nicht darauf aus – auch wenn Ihr Aussehen und Ihr Körper Sie dazu berechtigen würden … «
    »Danke«, murmelte er.
    »Ich mache Ihnen kein Kompliment«, sagte sie ungeduldig. »Dies ist eine Analyse, Janos. Keine Schmeichelei. Kein Flirt.«
    »Mein Fehler«, bemerkte er nach einer kurzen überraschten Pause.
    Sie ging nicht auf seinen Sarkasmus ein. »Sie benutzen Sex als ein Werkzeug, aber wenn Ihre Verführungskunst Sie nicht ans Ziel bringt, ändern Sie einfach die Taktik, ohne dass irgendetwas Ihren Stolz verletzen könnte, und versuchen es wieder. Das weist auf einen Mangel an Machismo hin, der nicht normal ist für einen Mann aus irgendeinem mir bekannten Kulturkreis – vor allem nicht für einen, der behauptet, in Italien aufgewachsen zu sein. Italienische Männer sind nicht gerade berühmt für ihre Bescheidenheit oder Selbstbeherrschung. Diese Coolness, dieses Kalkül in Sachen Sex ist eine Eigenschaft, die ich mit Edelprostitution in Verbindung bringe.«
    Sein Blick flackerte unruhig.
    Tam preschte weiter vor. »Hm, ich habe wohl einen wunden Punkt berührt. Waren Sie je ein Gigolo, Mr Janos? Ist Ihre Vergangenheit schillernder, als Sie die Menschen glauben machen? Haben Sie selbst ein paar schmutzige, gefährliche Geheimnisse?«
    Er starrte sie an. In seinen Augen loderte Zorn.
    »Verraten Sie mir eins, Janos«, wisperte sie. »Können Sie Ihren Schwanz auf Kommando steif werden lassen?«
    Sein Mund war ein harter, flacher Strich. »Ja«, knurrte er. »Aber in Ihrer Nähe erfordert das keine Mühe.«
    »Was für ein zauberhaftes Eingeständnis. Soll mich das etwa freuen?«
    »Fassen Sie doch unter den Tisch und beurteilen Sie Ihre zukünftigen Freuden«, forderte er.
    »Herrje.« Sie gab sich schockiert. »Die Fassade des perfekten Gentlemans bröckelt.«
    »Das sollte Sie nicht verwundern, nachdem Sie sie selbst mit einem Eispickel zertrümmert haben. Sehen Sie nach, was hinter der Fassade steckt. Kommen Sie, fühlen Sie es. Ich stehe Ihnen ganz zur Verfügung. Sie werden bestimmt nicht enttäuscht werden.«
    Mit hämmerndem Herzen musterte sie ihn. Das Spiel war ihr entglitten und hatte eine Eigendynamik entwickelt. Tam realisierte, dass sie in Versuchung war, exakt das zu tun, was er ihr anbot. Seinen Ständer zu umfassen, seine Hitze und Härte zu überprüfen, zu fühlen, wie seine Lebensenergie in ihrer Hand pochte.
    Zwischen ihnen herrschte einen Moment beredtes Schweigen, das eine gefahrvolle Herausforderung implizierte. Tamara taumelte vom Rand des Abgrunds zurück.
    »Nein«, sagte sie. »Ich bin noch nicht fertig.«
    »Ganz im Gegenteil, Miss Steele. Das Thema ist beendet.« Er stand auf. Sein barscher Tonfall und die starre Anspannung seines Körpers ließen erkennen, dass er die Obergrenze seiner Selbstbeherrschung erreicht hatte.
    Gut. Genau dort wollte Tam ihn haben. Adrenalin pumpte durch ihre Adern. Sie erhob sich ebenfalls und trat hinter ihn. »Alles, was Sie mir gesagt haben, war gelogen«, provozierte sie ihn. »Capriccio Consulting ist eine Lüge, genau wie Ihr aalglattes Auftreten und Ihre schmeichelhaften Offerten. Das Einzige, was ich sehe, ist Blendwerk. Das weckt in mir den Verdacht, dass hinter der Fassade rein gar nichts ist. Nur ein leeres, schwarzes Loch. Was bedeutet … «
    Sie überrumpelte ihn, indem sie den winzigen Dolch in der rubinbesetzten Hornkette mit einer geschmeidigen Bewegung von hinten gegen den pochenden Puls an seinem Hals drückte. »Wer zum Teufel sind Sie, Janos?«, fragte sie sanft. »Wer hat Sie geschickt?«
    Seine Kehle arbeitete. »Ich warne Sie nur ein einziges Mal«, presste er hervor. »Lassen Sie von mir ab. Sofort.«
    »Ich warne Sie ebenfalls«, entgegnete sie. »Diese Klinge ist mit einem Gift überzogen, das mit unglaublicher Schnelligkeit wirkt. Sollte der Dolch die Haut durchdringen, werden Ihre Zuckungen binnen Sekunden so heftig sein, dass Sie sich wahrscheinlich die Wirbelsäule brechen.«
    Sein Kehlkopf hüpfte unter der Klinge. »Los, dann schneiden Sie mich.«
    Das kam derart unerwartet, dass ihr Hirn für einen Moment streikte.
    »Worauf warten

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