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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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würde sie nicht gewinnen.
    Sie betätigte den Knopf, der die in einem hohlen Baum versteckte Gegensprechanlage direkt neben dem Streifenwagen aktivierte, und änderte einhändig die Toneinstellungen, damit die Antworten der Polizisten laut genug wären, um sie über Rachels Geplärr hinweg zu verstehen.
    »Guten Abend, Officers«, sagte sie in das Mikrofon. »Was kann ich für Sie tun?«
    Der Mann hinter dem Steuer, der bulligere der beiden, zuckte zusammen, als Tamaras und Rachels Stimmen wie aus dem Nichts ertönten. Er kurbelte das Fenster runter und lehnte sich stirnrunzelnd hinaus. »Miss Steele? Sind Sie das?«
    Also kannten sie ihren Namen auch. Das wurde ja immer besser! »Ja, ich bin Tam Steele«, bestätigte sie. »Darf ich fragen, worum es geht?«
    »Können wir zum Haus hochkommen? Wir würden gern mit Ihnen sprechen.«
    Scheiße, Scheiße, Scheiße . »Worum geht es, bitte?«
    »Miss Steele, können wir zum Haus hochkommen und mit Ihnen sprechen?«, wiederholte der Mann starrsinnig.
    Sie murmelte eine obszöne, gegen Val Janos und seine Vorfahren bis in die siebte Generation gerichtete Verwünschung, dann drückte sie auf den Knopf, der die Scheunendurchfahrt öffnete. So viel zu ihrer ausgeklügelten, kostspieligen Tarnung. Von nun an würde es eine öffentliche Attraktion sein. Da konnte sie auch gleich Seths Handwerker anrufen, damit sie kamen und das verdammte Ding abrissen. So ein Mist!
    Vielleicht könnte sie es verkaufen. Genau. Bei einem Attentäter-Garagenverkauf.
    Tam nutzte die kurze Schonfrist, die ihr blieb, ehe die Polizisten das Haus erreichten, um der strampelnden, kreischenden Rachel einen Mantel und Schuhe anzuziehen, dann wartete sie mit dem brüllenden Kind auf der Hüfte, bis der Streifenwagen vor der Garage hielt. Ein grauhaariger, korpulenter älterer Mann und ein dünner jüngerer stiegen aus und blickten sich neugierig um.
    »Guten Abend, Officers«, begrüßte Tam sie. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Guten Abend, Miss Steele. Ich bin Sheriff Meechum, und dies ist Deputy Licht«, erwiderte der Ältere. »Dürfen wir reinkommen?«
    Sie spielte mit dem Gedanken, nur aus Prinzip nach einem Durchsuchungsbefehl zu fragen, erkannte jedoch sofort, dass das kontraproduktiv wäre. Abgesehen davon würden sie sowieso nichts Verfängliches finden. In der Hinsicht war sie mehr als gründlich.
    »Natürlich«, stimmte sie resigniert zu. »Folgen Sie mir.«
    Es machte sie fix und fertig, gezwungen zu sein, zwei wildfremde Männer in ihre Privatsphäre einzulassen, während sie und Rachel allein waren. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie es mit den beiden trotz ihrer Waffen würde aufnehmen können, allerdings nicht einhändig, während Rachel sich weiterhin an ihrem Hals festklammerte.
    Rachel veränderte alles. All ihre Normen, all ihre Regeln.
    Die Kleine legte sich noch mehr ins Zeug. Sie flippte in der Gegenwart von Unbekannten immer aus, besonders wenn es Männer waren. Rachel hatte mehrere Monate gebraucht, um sich an die männlichen Exemplare unter den McClouds zu gewöhnen, und nun ließ sie Tam lautstark wissen, dass diese beiden Polizisten nicht auf ihrer Sicherheitsliste standen. Der Lärm ging Tam an die Nieren. Dank eines intensiven Biofeedback-Trainings bereitete es ihr normalerweise keine Schwierigkeiten, unwillkommene sensorische Wahrnehmungen abzublocken, aber Rachels Ausraster trieben sie an die Grenze ihres Könnens.
    Sie führte die Männer durch den Sicherheitsraum, die Treppe hinauf und in die Küche. In Rachels kurzen Schreipausen war der Fernseher zu hören. Winnie Puh, der trällerte, wie sehr er Honig liebte.
    Rosalia, die gute Seele, hatte eine Kanne Kaffee vorbereitet. »Darf ich Ihnen einen Kaffee anbieten, Officers? Ein paar Kekse vielleicht?«, erkundigte sie sich höflich.
    »Nein, danke, Ma’am«, lehnte Meechum ab. »Wir wollen gleich zum Punkt kommen. Wir haben einen Hinweis erhalten, dass Sie staatlich kontrollierte Substanzen verwenden. Dass Sie illegale Waffen herstellen. Drogen, Sprengstoffe und was weiß ich nicht alles.«
    Gespielt schockiert riss Tam die Augen auf und schüttelte den Kopf, dann verlagerte sie die strampelnde Rachel von ihrem müden rechten Arm auf den linken und hievte sie ein Stück höher.
    »Nein. Ich bin nur eine Schmuckdesignerin«, erklärte sie.
    Der Mann räusperte sich. »Hm. Nun gut. Können Sie sich irgendeinen Grund vorstellen, warum jemand diese Anschuldigungen gegen Sie vorbringen sollte?«
    »Ich sollte wohl

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