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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Lächeln. Tam hätte es ihm am liebsten aus dem Gesicht gewischt.
    Dieser Bastard . Wie konnte er es wagen, Rachel zu missbrauchen, um Tam in die Ecke zu drängen?
    Sie bekam nicht ein Wort der Trauungszeremonie mit. Sveti, die zweite Brautjungfer neben Beccas Schwester Carrie, sah toll aus in ihrem Kleid, trotzdem entgingen Tam die traurigen Blicke, die sie Beccas Bruder Josh zuwarf, nicht. Josh war zweiundzwanzig, Sveti erst vierzehn. Liebeskummer vorprogrammiert. Das Mädchen war schon jetzt sehr hübsch, wenn auch ein wenig zu ernst und melancholisch. Aber sowohl Nick als auch Tam würden Josh ohne zu zögern eine Tracht Prügel verabreichen, sollte er Sveti in den nächsten vier oder fünf Jahren auch nur schief ansehen. Sie war bei Weitem zu jung, außerdem hatte sie schon viel zu viele entsetzliche Erfahrungen machen müssen.
    Abgesehen davon war Josh sowieso anderweitig beschäftigt. Er hatte mindestens zehn verschiedene Freundinnen an der Angel.
    Tam würde mit dem Mädchen reden müssen. Das arme kleine Ding. Sie wünschte, Sveti könnte irgendwann einmal bekommen, was sie ersehnte. Sie verdiente es so sehr, nach allem, was sie bei den Organpiraten hatte durchstehen müssen, und auch wegen dem, was sie für Rachel getan hatte. Ihre Tochter hatte dieses Martyrium nur dank Svetis Liebe und Fürsorge überlebt.
    Tam hätte diesen hechelnden Hund Josh frohen Herzens in ein Kloster gesperrt, damit er um jeden Preis unverdorben blieb für Sveti, bis sie alt genug wäre.
    Doch so funktionierte das Leben nicht. Menschen konnten nicht kontrolliert, Gefühle nicht manipuliert werden. Daran hatte sie nicht immer geglaubt, aber die letzten paar Monate, seit sie mit Rachel zusammenlebte, waren ihr Beweis genug gewesen.
    Die Leute bekamen nur selten, was sie verdienten, ob im guten oder im schlechten Sinn, überlegte sie und bedachte Janos mit einem säuerlichen Blick. Rachel unterstützte ihn begeistert in seinen Bemühungen, Tams Autorität zu untergraben. Und inzwischen hatte jeder bemerkt, dass sie in Begleitung war. In Begleitung eines großen, dunklen, attraktiven Mannes.
    Davy erkannte Janos wieder und fixierte ihn, während er die kleine Jeannie in den Armen wiegte. Er sah sie verwundert und alarmiert an. Sein Blick fragte: Ist der Typ ein Problem?
    In diesem Moment entschied sie, sich allein darum zu kümmern, und verdrehte die Augen, um ihm mitzuteilen: Kein Problem, nur furchtbar lästig . Sie hoffte inständig, dass es der Wahrheit entsprach. Sie wollte auch Davy und den anderen die Party nicht verderben. Ach, oh Freude, nun starrte auch Margot herüber, die Augen groß wie Untertassen. Ein wenig Stupsen und Gestikulieren, ehe sich Sekunden später jeder in ihrem Umkreis den Hals nach Tam verrenkte. Eine Lawine neugieriger Blicke, breitem Grinsen und Geflüster von Seth, Raine, Liv und Sean folgte auf dem Fuße.
    Connor und Erin hatten sie nun auch bemerkt, und Erin lächelte wissend über den blonden Schopf ihres Sohnes hinweg. Blöde Kuh! Bestimmt glaubte sie, dass Tam, die arrogante Zicke, in ihrer Bergfestung endlich wilden, wundervollen Sex bekommen hatte, und folgerte daraus selbstzufrieden, dass eine ordentlich durchgevögelte Tam sich auf wundersame Weise in ein sanftmütiges, zufriedenes Kätzchen verwandeln und fortan zu jedem lieb und nett und entgegenkommend sein würde. Träum weiter, Schätzchen , teilte sie Erin wortlos mit.
    Andererseits, wer konnte es ihnen verübeln, dass sie in diese Richtung spekulierten, nach dem, was Davy und Nick im Shibumi mitbekommen hatten? So, wie diese Leute untereinander tratschten, kannte vermutlich jeder im Saal die saftigen Details.
    Es dauerte ein paar Minuten, bevor Tam die kribbelnde Hitze in ihrem Gesicht identifizieren konnte, so ungewohnt war das Gefühl. Heilige Muttergottes, ihr war tatsächlich die Röte in die Wangen gestiegen. Sie war schockiert über sich selbst. Sollte sie einen weiteren Beweis für ihren kurz bevorstehenden Nervenzusammenbruch benötigt haben, so hatte sie ihn jetzt. Vielleicht war es ja nur eine Hitzewallung. Eine verfrühte Menopause wäre leichter zu verkraften als vor Verlegenheit rot anzulaufen.
    Allerdings schien es doch sehr abwegig, mit einunddreißig auf die Wechseljahre zu hoffen. Könnte es eine Grippe sein? Ein plötzlicher Fieberanfall? Aber eigentlich wurde sie nie krank. Und seit wann kümmerte es sie überhaupt, was andere von ihr dachten?
    Tam war so sehr von ihren Überlegungen in Anspruch genommen, dass der

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