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Stunde der Wahrheit

Stunde der Wahrheit

Titel: Stunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda J. Fox
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nachgestellt und die Gala nur organisiert, um einen Vorwand zu haben, dich zu sehen. Keine Ahnung, was da wieder in ihn gefahren ist. « Emma starrte Eric an und traute ihren Ohren nicht. Wieso sollte James so etwas tun? Sicher nicht, weil er romantische Gefühle für sie hegte. Von dieser Vorstellung hatte sie sich schon längst verabschiedet.
    »Das glaube ich nicht«, sagte sie, dennoch fing ihr Magen zu kribbeln an. »Glaub was du willst, aber mit dem heutigen Abend hat er dich sozusagen zum Freiwild erklärt. Liam hat nicht nur dir Konsequenzen angedroht, sondern auch ihm. Er hat seine Leute überall und lässt James rund um die Uhr bewachen. Ich verwette meinen Arsch darauf, dass Liams Männer heute Abend unter den Gästen waren. Und nachdem Liam dich bedroht hat, konnte ich dich wohl kaum nach Hause fahren lassen.« Emma war sprachlos, sie konnte einfach nicht glauben, was sie da hörte. Die plötzliche Flut an Empfindungen schien sie zu ersticken und erschwerte ihr das Denken. Doch was Eric auch erzählen mochte, sie durfte ihm nicht trauen. Als sein Handy vibrierte, warf er einen Blick darauf und grinste düster.
    »Kleine Planänderung«, sagte er und tippte etwas ein.
    »Was für eine Planänderung? Wenn du mich wieder verschleppen willst, kannst du dir das abschminken. Ich traue dir nicht, du bist nämlich genauso hinterhältig wie dein Bruder!« Eric lachte über ihre Worte, sah aber unverwandt auf das Handydisplay. Er tippte etwas ein, dann sah er mit ernsthaftem Gesicht zu ihr auf.
    »Offenbar begreifst du nicht, was ich dir damit sagen will. James hat nur aus einem einzigen Grund mit dir Schluss gemacht, und zwar, um dich zu schützen.« Emma schnaubte und spürte gleichzeitig, wie sich alles in ihrem Kopf zu drehen begann. Irgendwie fühlte sie sich nicht gut, doch sie besaß noch genügend Entschlossenheit, um Eric anzufahren:
    »Und
du
bist wohl plötzlich zum Helden mutiert, was? Warst du nicht derjenige, der unsere Beziehung von Anfang an verhindern wollte? Und jetzt tust du so, als ob dich meine Sicherheit interessiert? Du wolltest sogar mit mir schlafen, Herrgott nochmal!«
    »Wollte ich nicht«, antwortete er ungerührt und setzte die Bierflasche an. Auf Emmas zweifelnden Gesichtsausdruck hin erklärte er schließlich:
    »Ich wollte James nur eins auswischen. Außerdem bist du nicht mein Typ.« Als Emma empört aufbrausen wollte, sagte er:
    »Hör zu. Auch wenn du mir nicht glaubst, aber deine Sicherheit interessiert mich sehr wohl. Und auseinanderbringen wollte ich euch, weil ich eifersüchtig auf James war und weil Liam mich erpresst hat.«
    »Ach. Und jetzt erpresst er dich nicht mehr?«
    »Es ist kompliziert. Aber ich bin dabei, meine Fehler wieder gutzumachen. Du musst mich nur lassen«, sagte er und fuhr sich müde mit der Hand durchs Haar. Emma betrachtete sein Gesicht, das immer noch von den Kampfspuren gezeichnet war. Sie wollte ihm zu gerne glauben, wollte glauben, dass Liam der Böse war. Aber sie hatte mit Eric und James bislang nur Ärger gehabt und gelernt, den Brüdern nicht über den Weg zu trauen. Bevor sie das eben Erfahrene überhaupt verarbeiten konnte, stand Eric auf und tippte ein letztes Mal auf seinem Handy herum.
    »Was passiert jetzt?«, wollte Emma wissen. Denn wenn er sie nicht an Liam aushändigen wollte, was hatte er dann mit ihr vor?
    »James wird herkommen und dich abholen.«
    »Was? Auf keinen Fall!«, rief Emma und wollte vom Sofa aufspringen, doch ihre Glieder verweigerten ihr den Dienst.«
    »Gib dir keine Mühe, du wirst dich in nächster Zeit nicht großartig bewegen können«, sagte er und lief in den Flur, um seine Jacke zu holen.«
    »Was ... hast du mir etwa Drogen gegeben?«, fragte sie und wollte hysterisch werden, doch eine bleierne Gleichgültigkeit legte sich über sie, kaum, dass sie auffahren wollte. Ihr Blick ging zu dem leeren Wasserglas, an dem noch ihr Lippenstift klebte. Jetzt wusste sie auch, warum sie die ganze Zeit über so ruhig geblieben war.
    »Keine Droge. Eher eine Mischung Beruhigungstabletten.«
    »Dann bin ich jetzt so etwas wie deine Gefangene?«, fragte sie und sah zu, wie er sich die Jacke überzog.
    »So etwas«, bestätigte er lächelnd und ging zur Tür.
    »Ich werde dich zu deiner eigenen Sicherheit einschließen, aber keine Sorge. James wird bald hier sein«, sagte er zum Abschied und verließ die Wohnung. Keine Sorge? Genau das beunruhigte sie doch! Sie wollte James nicht sehen und vor allem wollte sie nicht von ihm

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