Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stunde der Wahrheit

Stunde der Wahrheit

Titel: Stunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda J. Fox
Vom Netzwerk:
Handgelenk.
    »Du wirst nirgendwohin gehen.« Schweiß stand ihm wieder auf der Stirn, dennoch war sein Blick entschlossen und unnachgiebig.
    »Lass mich los, James. Du strengst dich zu sehr an«, sagte sie und versuchte sich loszumachen. Doch sein Griff ließ genauso wenig locker, wie es eine Handschelle getan hätte.
    »Dafür reicht meine Kraft noch«, sagte er. Sie seufzte resigniert.
    »Okay, ich werde mich nicht vom Fleck rühren. Schlaf aber nicht ein!«
    Jemand rüttelte unsanft an ihrer Schulter und rief:
    »Hey, aufwachen!« Blinzelnd öffnete Emma die Augen und sah verständnislos in Erics Gesicht. Dieser richtete sie langsam auf und deutete dann auf seinen Bruder. Noch immer verschlafen, folgte sie seinem Blick.
    »Gibt es einen bestimmten Grund, warum der Eingang voller Blutlecken ist und James halbtot auf meinem Sofa liegt?« Schlagartig wurde sie wach und da erst bemerkte sie, dass James tatsächlich regungslos neben ihr lag. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen und sein Brustkorb hob und senkte sich nur minimal. In wenigen Sätzen erklärte Emma, was geschehen war. Währenddessen versuchte sie James wachzurütteln.
    »Wie konntest du trotz der Schlaftabletten abhauen?«, fragte Eric verwundert. »Ich hab sie nicht vertragen und musste mich übergeben. Aber können wir den Smalltalk auf später verschieben?«, antwortete sie ungeduldig, denn sie hatten James immer noch nicht wachgekriegt. Eric nickte und musterte seinen Bruder besorgt.
    »Glaubst du, er ist bewusstlos?«, fragte sie.
    »Na, wach ist er jedenfalls nicht«, antwortete er und hievte ihn hoch. Er bedeutete Emma, mit anzupacken und gemeinsam trugen sie James aus der Wohnung.
    »Wie lange ist er schon in dem Zustand?«, wollte Eric wissen, als sie das Auto erreicht hatten.
    »Ich weiß nicht, ich bin selbst eingeschlafen«, sagte Emma mit einem schlechten Gewissen. Und da sie nicht auf die Uhr geschaut hatte, konnte sie ihm nicht einmal eine ungefähre Zeit nennen. Sie verfrachteten James auf dem Rücksitz und Emma stieg dazu. Einer bewusstlosen Person musste man die Beine hochlegen, damit das Blut zum Gehirn zurückfließen und zur Stabilisierung des Blutdrucks helfen konnte. Also bettete sie seine Beine auf ihren Schoß und Eric gab Gas.

Kapitel 10
    »Also sagst du mir jetzt, was hier läuft?«, fragte Emma an Eric gewandt. Sie hatten James ins nächstliegende Krankenhaus gefahren und saßen nun seit vier Stunde im Warteraum der Notstation. Sie hatte Eric schon kurz nach ihrer Ankunft fragen wollen, doch da hatte er sich für mehrere Stunden nach draußen zum Telefonieren verdrückt. Dann war ihr voller Schreck der Kioskverkäufer eingefallen, den sie in ihrer Panik um James völlig vergessen hatte. Also hatte sie einen Krankenwagen zu ihm schicken lassen. Und während sie auf Neuigkeiten wartete, hatte sie nichts anderes zu tun, als jedes schreckliche Detail der letzten Stunden durchzugehen. Dabei war am schlimmsten, dass James‘ Verletzung auf ihr Konto ging. Denn wäre sie bei Eric geblieben, wäre sie den Dieben erst gar nicht begegnet und James hätte sich nicht für sie prügeln müssen. Sie musste zwischenzeitlich eingeschlafen sein, denn als sie aufwachte, war sie in eine Decke gewickelt. Eric kam gerade mit zwei dampfenden Bechern Kaffee wieder, da konfrontierte Emma ihn erneut mit der dringlichen Frage.
    »Was meinst du?«, fragte er unschuldig und setzte sich neben sie. Er legte einen Arm um ihre Schulterlehne und warf ihr ein verwegenes Lächeln zu, doch Emma war ganz und gar nicht nach Späßchen zumute. Der Arzt hatte zwar versichert, dass James nicht in Lebensgefahr schwebte, sondern sich nur von dem Blutverlust erholen musste, doch sie fand, dass Eric dennoch mehr Besorgnis zeigen könnte. Immerhin wurde sein Bruder beinahe erstochen. Emma jedenfalls konnte ihre Betroffenheit nicht ganz verbergen und fummelte nervös an den Trägern ihrer Handtasche herum. Vielleicht stand sie aber auch einfach nur unter Schock.
    »Lass das«, sagte sie und rückte von ihm ab. Er seufzte resigniert und reichte ihr einen Becher. Dann fragte er:
    »Also, was willst du wissen?«
    »Zum Beispiel, was du auf der Gala verloren hattest?« Er wollte gerade antworten, als der Arzt in den Warteraum trat. Emma sprang auf und ging zu ihm.
    »Die Wunde war nicht tief. Wir haben sie genäht und verbunden. Sie können zu ihm, wenn Sie möchten. Er ist wach.« Emma nickte und ließ sich auf James‘ Zimmer führen – Eric folgte ihr.
    Als sie das

Weitere Kostenlose Bücher