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Stupid Crazy Love Story

Stupid Crazy Love Story

Titel: Stupid Crazy Love Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacy Kramer , Valerie Thomas
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Auch wenn es keinen Stau geben sollte, würden wir schon zehn Minuten zu spät kommen. Und das ist noch das Best-Case-Szenario. Wir sind ja so was von am Arsch.
    Angesichts meiner katastrophalen Rede sollte mich das eigentlich freuen. Tut es aber nicht. Mom wird total verzweifelt sein, wenn ich nicht auftauche. Und ich bin schuld daran, dass vier Leute die Abschlussfeier verpassen, nur weil ich unbedingt eine letzte bedeutungslose Hausaufgabe machen wollte.
    Das nächste Auto schleicht über die Grenze. Vor uns sind jetzt noch drei Autos. Wir werden es definitiv nicht schaffen. Seit einigen Minuten herrscht betretenes Schweigen im Auto. Die Anspannung wächst. Ich glaube, so langsam dämmert es den anderen, dass ich recht haben könnte. Ich wünschte, es wäre anders. Es ist nicht unbedingt toll, immer recht zu haben. Ich würde auch gerne einmal falschliegen. Ich beginne, an den Nägeln zu kauen – eine schlechte Angewohnheit, die ich eigentlich vor ein paar Monaten abgelegt habe. Aber auf einmal ist sie voll wieder da.
    Â»Will, kann ich mal dein Handy benutzen?«, frage ich. »Mein Akku ist alle und ich muss Mom Bescheid sagen, dass wir es nicht schaffen.«
    Â»Natürlich schaffen wir es, red doch keinen Blödsinn«, entgegnet Will, klingt dabei aber nicht wirklich überzeugt.
    Â»Wir werden es nicht schaffen. Jetzt gibt schon her, ich muss meine Familie anrufen.«
    Ich drehe mich um, aber Will rückt sein Handy nicht raus. Max sieht mich an, als wolle er etwas sagen. Schnell drehe ich mich wieder nach vorne. Er soll mich bloß in Ruhe lassen.
    Â»Ist doch egal«, sagt Lily. »Die Feier ist ja nur noch Formsache. Unseren Abschluss haben wir trotzdem.« Lily hatte die Augen eine ganze Weile geschlossen, auch jetzt sind sie noch zu, wie bei einer Echse.
    Â»Ich muss aber da sein«, erwidert Max. »Meinem Dad ist das nicht egal.«
    Â»Tut mir ja leid, das sagen zu müssen, aber das wird wohl leider nichts.« Die Worte hören sich aus meinem Mund viel fieser an, als ich es eigentlich meinte. Max antwortet nicht.
    Â»Will, bitte gib mir dein Handy.« Ich strecke ihm die Hand entgegen.
    Â»Nein, du kriegst es nicht. Wir schaffen es.«
    Â»Verdammt, Will. Gib mir einfach dein Handy.«
    Â»Nein.«
    Â»Hier, Kylie. Du kannst meins nehmen.« Lily hält mir ihr Telefon hin. Ich traue mich fast nicht, es zu berühren. Als ob es explodieren könnte oder so, wenn ich es anfasse.
    Ein Friedensangebot. Von Lily? Merkwürdig. Für eine Minute halte ich das Telefon einfach nur in der Hand. Mir wird bewusst, dass ich gar nicht die Kraft habe, Mom anzurufen. Also schreibe ich eine SMS.
    Hi Mom, ich bin’s. Und Will. Wir sind spät dran. Wir treffen uns bei der Feier.
    Während ich auf Moms Antwort warte, fahren wir an das Kontrollhäuschen heran. Oh. Gott. Wir sind endlich da. Eine Minute vor Plan. Wenn wir jetzt einfach durchgelassen werden, unser Auto nicht durchsucht wird und Charlie richtig Gas gibt, dann könnten wir es tatsächlich noch schaffen. Zwar knapp, aber wir könnten es schaffen.
    Â»Guten Tag, alle zusammen. Die Pässe, bitte«, sagt eine Frau mit nervig guter Laune.
    Wir geben unsere Pässe Charlie, der sie der Frau durchs Fenster reicht. Ich halte die Luft an und kreuze die Finger. Ich werde nicht weiteratmen, bevor ich weiß, dass wir weiterkönnen.
    Die Frau blättert eine gefühlte Ewigkeit durch unsere Pässe. Lässt sie uns etwa aussteigen? Spürt sie, dass wir illegal über die Grenze gekommen sind? Warum braucht sie verdammt noch mal so lange?
    Â»Hattet ihr eine schöne Zeit in Mexiko?«, fragt sie.
    Â»Oh ja«, antwortet Charlie.
    Himmel. Müssen wir jetzt wirklich Small Talk betreiben?
    Â»Wo wart ihr denn?«
    Â»In Ensenada«, antwortet Charlie gelassen. Er hört sich kein bisschen gestresst an. Gott sei Dank. Ich glaube, wir anderen würden das nicht hinbekommen. Ich für meinen Teil bin kurz davor, mich aus dem Fenster zu lehnen, die Frau zu würgen und anzuschreien, dass sie uns endlich weiterfahren lassen soll.
    Â»Oh, Ensenada ist toll. Da bin ich auch oft«, erzählt sie. »Wart ihr am Strand?«
    Das ist ja wohl nicht ihr Ernst.
    Â»Aber klar. Der Strand ist wunderschön«, antwortet Charlie im gleichen aufgekratzten Tonfall.
    Â»Dann kommt bald mal wieder.«
    Â»Das werden wir«, sagt Charlie.
    Â»Okay, Leute, ihr könnt

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