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Stupid Crazy Love Story

Stupid Crazy Love Story

Titel: Stupid Crazy Love Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacy Kramer , Valerie Thomas
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und aus.«
    Dr. Stein hatte recht. Ungefähr zehn Minuten später war es schon wieder vorbei. Aber noch Wochen danach hatte ich das Gefühl, dass es jeden Moment wieder passieren könnte. Bloß wann und wo? In irgendeiner superpeinlichen Situation? In der Schule zum Beispiel? Oder beim Squash? Die Angst davor machte mich verrückt. Aber dann ist gar nichts weiter passiert. Und ich hatte die ganze Sache schon wieder vergessen. Bis sechs Monate später die nächste Attacke kam, aus dem Nichts. Ich saß mit Lily im Kino und wir sahen irgendeinen Horrorfilm. Und auf einmal dachte ich, die Wände würden auf mich einstürzen. Ich hatte dieses seltsame Gefühl, mich außerhalb meines Körpers zu befinden. Die Gewalt, das ganze blutige Gemetzel in dem Film machten mich total fertig. Was wirklich merkwürdig war, denn normalerweise macht mir so etwas überhaupt nichts aus. Ich liebe Horrorfilme. Doch zu dem Zeitpunkt musste ich aufstehen und rausgehen. Ich sagte Lily, dass ich gleich wieder zurückkommen würde.
    Ich ging auf die Toilette, setzte mich auf den Klodeckel und steckte den Kopf zwischen die Beine. So blieb ich ungefähr eine Viertelstunde sitzen, bis der Anfall vorbei war. Als ich wieder in den Kinosaal kam, lief schon der Abspann. Lily hatte sich Sorgen gemacht. Ich log und erzählte ihr irgendetwas von einer Lebensmittelunverträglichkeit. Ich konnte ihr einfach nicht die Wahrheit sagen. Dabei wäre sie sicherlich total mitfühlend und alles gewesen. Ich war nur einfach noch nicht bereit, darüber zu reden. Und irgendwie hoffte ich auch, es ihr nie erzählen zu müssen. Ich meine, wer hat schon gerne einen Typen zum Freund, der sich so gehen lässt? Außerdem kann Lily manchmal ganz schön hysterisch reagieren. Und ich wollte nicht, dass sie ausflippt, weil ich ausgeflippt bin. Ich dachte, ich könnte es einfach auf sich beruhen lassen. Ich hoffte nur, es würde nicht noch mal passieren. Und wenn doch, konnte ich mir ja immer noch Gedanken darüber machen, es ihr zu erzählen.
    Es ist alles gut gegangen. Bis jetzt. Ich wünschte, ich hätte welche von diesen Xanax dabei.
    Da fällt mir plötzlich auf, dass Kylie mir den Nacken massiert. Wie lange macht sie das schon? Ich war so in Gedanken, dass ich gar nicht mitbekommen habe, wie sie damit angefangen hat. Es fühlt sich gut an, beruhigend. Es holt mich wieder runter, auf den Boden. Seltsam. Ich kenne sie kaum, aber irgendwie hat sie es geschafft, dass ich wieder ruhiger werde. Meine Atmung verlangsamt sich. Mein Herz hört auf zu flattern. Ich fühle mich schon besser.
    Und dann hält der Truck auf einmal an. Ich höre Stimmen. Der Fahrer spricht auf Englisch mit jemandem außerhalb des Fahrzeugs. Wir sind bestimmt an der Grenze, wahrscheinlich am Zoll. Wenn wir fliehen oder gerettet werden wollen, müssen wir jetzt schnell reagieren. Aber ich bin wie gelähmt. Was sollen wir bloß tun? Ich meine, es ist ja nicht gerade so, als wäre ich vorher schon mal in so einer Situation gewesen.
    Â»Wir sind an der Grenze«, flüstert Kylie.
    Â»Was machen wir jetzt?«
    Â»Vielleicht schreien oder gegen die Tür hämmern«, schlägt Kylie vor.
    Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Die Angst durchfährt mich. Ich bin absolut nicht in der Lage, irgendwelche blitzschnellen Entscheidungen zu treffen. Ich weiß, das ist unsere Gelegenheit. Vielleicht unsere letzte. Was sollen wir tun? Was sollen wir nur tun?
    Okay. Ich mache es. Ich will gerade aus vollem Hals losbrüllen, als sich der Truck wieder in Bewegung setzt. Und zwar ziemlich schnell. Soll das ein Witz sein?
    Wir nehmen an Fahrt auf. Entfernen uns vom Zoll. Von den Leuten, die uns hätten retten können! Scheiße. Scheiße. Scheiße. Wir haben unsere Chance verpasst. Wir sind so was von am Arsch, wie man überhaupt nur sein kann.
    Kylie schnappt sich ihr Handy und hämmert darauf ein.
    KYLIE: Nicht gut.
    MAX: Findest du? Kann mir nicht vorstellen, wie es noch schlimmer kommen könnte. KYLIE: Sie könnten uns umbringen.
    MAX: Ja, das wäre schlimmer. Danke, dass du mich daran erinnerst.
    Inzwischen ist unsere Lage derart beschissen, dass ich absurderweise grinsen muss. Kylie grinst auch. Das nennt man wohl Galgenhumor. Uns bleibt auch gerade nichts anderes übrig.
    KYLIE: Sie werden bald wieder anhalten. Dann springen wir raus.
    MAX: In Tijuana? Super. Da wollte ich

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