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Stupid Crazy Love Story

Stupid Crazy Love Story

Titel: Stupid Crazy Love Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacy Kramer , Valerie Thomas
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wir.
    In dem Moment biegt der Truck scharf links ab. Die Zentrifugalkraft schleudert uns gegen die Wand, der Fernseher kracht zu Boden und landet mit einer Ecke auf meinem Knie. Es tut höllisch weh.
    Auf einmal scheint Max fast die Nerven zu verlieren. Er schnappt nach Luft, als wäre er kurz vorm Ersticken. Seine Augen sind glasig, die Kiefermuskulatur ist angespannt. Mit den Händen krallt er sich an seinen Hosenbeinen fest. Er erinnert mich an Jake. Wenn mein Bruder eine Schlange sieht, kann er sich vor Schreck weder bewegen noch etwas sagen.
    Â»Max? Was ist los?«, flüstere ich.
    Keine Antwort. Er dreht sich weg und starrt auf den Boden. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich würde ihn gerne berühren. Keine Ahnung, wie. Ich kenne ihn ja kaum. Trotz dieses Albtraums und obwohl eine Stimme in meinem Kopf laut Nein schreit, fühle ich mich irgendwie zu ihm hingezogen. Ich kann nichts dagegen tun. Er wirkt so verwundbar. Bisher dachte ich immer, er sei aus Stein.

10 Max:
    Seit ungefähr zehn Minuten haben wir ein ziemliches Tempo drauf. Ich versuche, meine Angst durch Tiefenatmung unter Kontrolle zu halten. Kylie guckt ständig zu mir herüber. Sie soll mich einfach in Ruhe lassen. Mal ernsthaft, was haben wir uns jetzt noch zu sagen? Es fällt mir so schon schwer genug, mich zusammenzureißen.
    Einer der beiden Typen vorne schreit auf Spanisch etwas in sein Handy. Ich verstehe kein Wort außer »Tijuana«.
    Tijuana? Oh Gott. Ich weiß, dass Kylie Spanisch spricht. Ich schreibe ihr eine SMS.
    MAX: Fahren wir nach Tijuana?
    KYLIE: Ja.
    MAX: Was hat er noch gesagt?
    KYLIE: Nur eine Adresse. Ich glaube, sie laden da Sachen ab. Weiß nicht genau.
    Mexiko?! Ich lese die Zeitung. Ich weiß, was in diesen Grenzstädten in Mexiko los ist. Leute werden abgeschlachtet, ganze Polizeieinheiten schmeißen hin und Journalisten werden ermordet, einfach nur, weil sie ihren Job machen.
    Auf einmal wird mir schwindelig und ich sehe nur noch verschwommen. Ich habe eine Panikattacke. Nicht zum ersten Mal. Ich kenne das schon. Mein Brustkorb zieht sich zusammen. Mein Herz schlägt unkontrolliert. Rote, heiße Angst strömt durch meine Adern. Ich muss atmen. Langsam bis zehn zählen. Mich auf etwas konzentrieren. Ich schaffe das. Schließlich habe ich es schon oft geschafft. Ich wünschte nur, Kylie würde mich nicht die ganze Zeit so anstarren. Damit macht sie das Ganze nur noch schlimmer.
    Normalerweise bin ich ziemlich locker. Okay, beim Squash kann ich ganz schön hitzig werden, aber das ist was anderes. So etwas wie jetzt habe ich bis vor einem Jahr nicht gekannt. Damals wusste ich überhaupt nicht, was mit mir los war. Ich dachte schon, ich hätte einen Herzinfarkt. Zum Glück war ich zu dem Zeitpunkt zufällig im Krankenhaus. Meine Mom und ich hatten seit Stunden im Wartezimmer gesessen. Sie war durch irgendwelche Medikamente total neben der Spur und blätterte sich durch einen Stapel von Klatschmagazinen. Ich las Unterwegs von Jack Kerouac. Wir schenkten uns gegenseitig nicht besonders viel Beachtung. Um die unangenehme Stille zu unterbrechen, fragte Mom mich ab und zu nach der Schule oder Squash. Über Dad redeten wir nicht. Nur über dummes Zeug. Wir taten so, als sei alles okay. So läuft das bei uns. Wir kehren all unseren Dreck beiseite, in irgendeine dunkle Ecke, und setzen unsere glücklichen Masken auf.
    Dr. Stein hatte immer noch seinen Kittel an, als er aus dem OP kam. Ich konnte ihm ansehen, dass er keine guten Nachrichten für uns hatte. Ich wollte auf der Stelle verschwinden. Einfach in den Fahrstuhl springen und hinauslaufen, raus, in die Sonne, und so lange rennen, bis ich nicht mehr konnte. Aber ich blieb sitzen, neben Mom, während Dr. Stein uns mehr über Dads Zustand erzählte, als ich wissen wollte.
    Und dann hatte ich meinen ersten Anfall. Ich hatte das Gefühl, ich würde ersticken. Als würden meine Organe versagen. Ich dachte, ich würde einfach nur dasitzen und still vor mich hin leiden, aber es muss doch ziemlich offensichtlich gewesen sein, denn plötzlich packte mich Dr. Stein unter den Armen und zog mich hoch.
    Â»Atme, Max«, sagte er. »Atme tief durch die Nase ein und langsam durch den Mund wieder aus. Such dir einen Punkt im Stationszimmer und konzentrier dich darauf. Denk an nichts anderes. Du hast eine Panikattacke. Die ist gleich wieder vorbei. Atme nur einfach ruhig mit mir weiter. Ein

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