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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Büro hinten ein paar Mal nach dir gerufen, aber du hast nicht geantwortet. Ich dachte, du wärst nach Hause gegangen.«
    Sein gereizter und gleichzeitig besorgter Ton sagte ihr, dass sie »I Love You, Too« schon viel zu lange gestreichelt hatte, ganz verloren in ihren Gedanken, ihren Ängsten. Abrupt trat sie vor der verführerischen Skulptur zurück.
    »Tut mir Leid«, sagte sie stirnrunzelnd. »Ich habe gerade über eins meiner Projekte nachgedacht.«
    »Remingtons Penthouse?«
    Sie zögerte, weil sie wusste, dass Brian Cain hasste. »Ja.«
    »Gibt’s Probleme?«
    »Nein, keine Probleme. Wieso?«
    Seine schlauen blauen Augen verengten sich. »Ist ungewöhnlich, dass du für ein Projekt so lange brauchst.«
    »Cain ist ein ungewöhnlicher Mann.«
    »Shelley Wilde, die Queen des Understatement.« Brians Ton war zwar spöttisch, doch sein Lächeln war fast mitleidig.
    »Was soll das heißen?«
    »Jeder Mann, der dich dazu bringt, wie in Trance herumzulaufen, ist viel mehr als nur >ungewöhnlich<. Er ist ein Kandidat für eine ganze Seite im Guinnessbuch der Rekorde. Wenn Remington mal ein Fachseminar über die hohe Kunst des Bumsens hält, werde ich mich mit Sicherheit anmelden.«
    »Würde nicht funktionieren«, sagte sie angespannt.
    »Keine Sorge.« Er hielt spöttisch die Arme hoch. »Hab schon vor langer Zeit aufgegeben, dich rumkriegen zu wollen. Halte mich lieber an Frauen, die attraktive, kultivierte Blondschöpfe, die das reinste Dynamit im Bett sind, zu schätzen wissen. Ist Mrs. Kaolins Porzellan mit der letzten Sendung eingetroffen?« »Apropos Frauen, die Schönheit zu schätzen wissen«, murmelte Shelley zynisch.
    »Du solltest es mal versuchen.«
    Sie musterte ihn offen. Zum ersten Mal seit Jahren versuchte sie, ihn als Mann wahrzunehmen. Sein Lächeln erinnerte sie an einen frisch gefallenen Engel - weiß, glänzend und bereits mehr als nur ein bisschen korrumpiert. Er maß sie mit Augen, die schon Hunderte von Frauen gesehen hatten und noch Hunderte sehen würden.
    »Ich dachte, du hättest aufgegeben«, sagte sie.
    »Vielleicht hab ich meine Meinung geändert.«
    »Aber ich nicht.«
    »Irgendwas hat sich aber verflucht noch mal geändert. Du bist anders, Babe. Ich hab das Gefühl, dass du eine Menge übers Bumsen gelernt hast, seit Remington dir ans Höschen gegangen ist.«
    »Fang schon mal an, dir eine andere Geschäftspartnerin zu suchen.«
    Brian blickte sie überrascht an. »He, alles was ich gemeint habe, ist -«
    »- dass ich nun, da ich Cains Geliebte bin, auch für alle anderen Männern zu haben wäre«, beendete sie kühl seinen Satz. »Ich verstehe, dass ein Mann wie du so etwas denkt. Für dich sind Frauen wie Toilettenpapier. Farbe und Material mag sich von Rolle zu Rolle ändern, aber ansonsten business as usual.«
    »Keine hat sich je beschwert.«
    »Klopapier ist ja auch nicht für seine Intelligenz bekannt. Das weiße Porzellan gehört Mrs. Kaolin.«
    »Und du gehörst Cain Remington, hab schon verstanden. Was ist mit den Holzschnitten für Mr. Ming?«
    »Sind noch nicht gekommen«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Ich überprüfe das mal. Nimm dir den restlichen Tag frei, Partner. Du siehst aus, als ob du’s brauchen könntest.«
    Pfeifend verschwand Brian wieder in seinem Büro.
    Shelley blickte sich in ihrem Laden um wie eine Fremde, die es gerade von der Straße hereingeweht hatte. Sie fühlte sich komisch, fast schwindelig und als ob sie nicht hierher gehörte. Ihre altvertraute Welt kippte langsam, aber sicher an ihren Achsen, und sie rutschte unaufhaltsam auf etwas Unbekanntes zu.
    Wie hatte Cain es ausgedrückt? Wie ein Fremder in einem fremden Land.
    Die Skulptur zog sie unwiderstehlich an. Sie holte tief Luft und klammerte sich mit beiden Händen an das kühle, glatte Holz. Langsam beruhigte sie sich wieder.
    Und nach einer Weile wusste Shelley, was sie zu tun hatte.
    »Falls Billy anruft«, rief sie Brian zu, »sag ihm, dass Cains Flugzeug wegen Sturm Verspätung hat. Wir holen ihn morgen Nachmittag nach der Schule ab.«
    Brian steckte den Kopf aus seiner Bürotür. »Gut, dass du mich erinnerst. Deshalb habe ich nach dir gesucht.«
    »Wegen Billy?«
    »Ja. Er hat vor etwa ’ner Viertelstunde angerufen. Sein Dad ist heute eingetroffen. Irgendwas von wegen lieber hier heiraten als in Frankreich und er würde Squeeze abholen, sobald er könnte. Sagt dir das was?«
    Lächelnd stellte sie sich vor, wie aufgeregt und begeistert Billy am Telefon geklungen haben

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