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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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bringen. Schließlich gewannen die Firefighters, und der Himmel wurde rein gefegt von den Winden, die die Feuer ursprünglich erst genährt hatten.
    Stumm betete Shelley, dass dies nicht das Feuer war, das außer Kontrolle geriet, das das Land bis auf die nackte Erde verbrannte und nichts als schwarze Narben hinterließ.
    Sieht so aus, als würden sie’s unter Kontrolle bekommen, redete sie sich ein, unverwandt durch die Windschutzscheibe starrend. Ein paar Hundert Hektar, nicht mehr. Außer, wenn der Wind dreht...
    Ein fünfter Feuerwehrlaster raste vorbei. Danach kam nichts mehr. Eines nach dem anderen fuhren die Autos wieder weiter, um die Geschäfte zu erledigen, die sie an diesem glühend stickigen Tag überhaupt erst auf die Straße geführt hatten.
    Shelley reihte sich in die lange, zögerlich dahinziehende Blechschlange ein. Auf der schmalen, zweispurigen Landstraße, die zu ihrem Haus hinaufführte und in die Shelley nun abbog, war es ruhig. Nirgends Rauch am Himmel. Nichts als Sonne, trocken raschelnder Chaparral und flackernde Schatten, hin und her geworfen vom rastlosen Wüstenwind.
    Sie parkte den Lieferwagen in ihrer Auffahrt und ging, mit dem Schlüssel in der Hand, zu ihrer Haustür. Unversehens tauchte Stups leise miauend aus dem Gebüsch auf und rieb ihren geschmeidigen Katzenkörper ungewöhnlich heftig an Shelleys Kniekehlen.
    »Immer mit der Ruhe, meine Süße. Du wirfst mich ja um.«
    Doch sie bückte sich und kraulte den breiten Schädel der Katze. Stups lehnte sich in ihre Hand, und als sie ihr über den muskulösen, seidigen Fellrücken strich, schnurrte sie und machte einen genüsslichen Buckel.
    »Cain hat Recht. Typisch Frau.« Dann stockte ihr der Atem. »Oder typisch Mann.
    Sie musste an seine Reaktion auf ihre Berührungen denken - wie sich sein ganzer Körper mit sämtlichen Muskeln anspannte, bis jeder Zentimeter beinhart war, wie er glühte vor Erregung und sein tiefes Ächzen, wenn sie ihn mit ihrem neugierigen, hungrigen Mund erforschte.
    Der Schlüssel fiel klirrend auf die Vorwegplatten.
    »Shelley«, brummte sie vor sich hin, »wenn du nicht aufhörst, so wegen Cain zu spinnen, lässt du noch mal was Wertvolleres - und Zerbrechlicheres - fallen.«
    Im Haus war es kühl, aber nicht kalt. Sie besaß keine Air Condition, verließ sich lieber auf ein natürliches Entlüftungssystem, das unter anderem auf offenen Fenstern beruhte.
    Rasch lief sie die Treppen zu ihrem Schlafzimmer hinunter, wobei sie ungeduldig die Bürokleidung abstreifte und überlegte, wie sie das Kommende am besten organisierte. Zuerst einmal etwas Bequemes anziehen. Dann die Schachteln aus der Garage holen.
    »Das Vergolden beginnt, Cain Remington, mit oder ohne deine Hilfe. Ich hoffe bloß, dass ich die Sachen aussuche, die du willst.« Sie holte tief Luft. »Nein, ich weiß, dass ich das aussuche, was du willst. Wir mögen ohnehin beide meistens dasselbe.«
    Mit einem überschwänglichen Gefühl, das fast an Irrsinn grenzte, zog sie sich um, rannte die Treppen hoch und begann, die Schachteln aus der Garage zu holen. Sie stapelte sie in ihrem Wohnzimmer auf der obersten Wohnebene, dazu ein paar riesige Säcke mit Füllmaterial.
    »Also gut. Es kann losgehen.«
    Sie eilte zu einem riesigen Wandschrank aus rotem Zedernholz, dasselbe Holz, das sie als Verschalung für Cains Wohnung ausgewählt hatte. In dem Schrank befanden sich alle Kunstobjekte, die sie für ihr eigenes Heim erworben hatte. Sie änderte die Ausstellungsgegenstände mit jeder Jahreszeit, um das Auge zu erfrischen und sich immer wieder neu an den Objekten zu erfreuen.
    Seit dem Tag, an dem sie sich bereit erklärt hatte, sein Penthouse zu vergolden, hatte sie angefangen, Objekte aus ihrer Wohnung für ihn beiseite zu legen, die Objekte, die ihm gefallen hatten. Dazu gehörte beispielsweise die gerahmte Satellitenaufnahme von der Sahara, die in ihrem Laden hing; eine identische Aufnahme hatte unten in ihrer Wohnung gehangen. Jetzt wartete sie im Schrank darauf, in ihr neues Zuhause gebracht zu werden.
    Aus ihrem Wohnzimmer stammte ein japanischer Wandschirm mit einem fliegenden Kranich über einem Bambusteich. Er gehörte zu ihren Lieblingsstücken, da er die hohe Kunst der Schlichtheit zu einer Studie unübertrefflicher Gelassenheit stilisierte. Cain hatte es eine lange Zeit versunken angeschaut. Als er sich schließlich abwandte, hatte er erfrischt und ausgeruht ausgesehen.
    »Den Wandschirm, ja ganz bestimmt«, murmelte sie. »Und diese Gänse,

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