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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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fast im Stehen schläfst.«
    Sie zog ihn weiter, doch gleich wurde er wieder abgelenkt, von einem Raum, der sich einladend zum Gang öffnete.
    »Diese Farben«, sagte er gähnend. »Erinnern mich an einen Tannenwald. Und was ist das da an der Wand?«
    »Nichts, komm schon.« Sie zog an seiner Hand. »Morgen kriegst du eine vollständige Führung.«
    Adrenalin durchzuckte Cain wie ein kalter Blitz und riss ihn für den Moment aus seiner totalen Erschöpfung.
    »Du bist fertig?«, fragte er atemlos.
    »Ja. Kannst alles morgen sehen. Jetzt musst du erst mal schlafen.«
    »Shelley? Schätzchen?«
    Sie blickte lächelnd zu ihm auf und sah, wie hungrig er auf ihre Antwort war. Sie sah außerdem die schiere Erschöpfung, die hinter seiner Ungeduld stand. Er hatte rund um die Uhr geschuftet, um wieder bei ihr sein zu können.
    »Es ist erst vergoldet, wenn du deine Führung hattest«, sagte sie. »Und die kommt morgen. Jetzt bist du viel zu müde für irgendwas, außer fürs Schlafen.«
    Ein paar Sekunden lang wehrte er sich gegen die Einsicht, dann gab er sich geschlagen. Die Erschöpfung brach über ihn wie eine schwarze Flut.
    »Verdammt«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Es ist gut. Du bist wieder zu Hause. Der Rest kann warten. Ehrlich.«
    Er musterte sie, versuchte ihre Antwort in ihren Augen zu lesen. Was er dort sah, war die Sorge um ihn und ihr Bedürfnis, sich um ihn zu kümmern.
    Es ist gut. Du bist wieder zu Hause.
    Und das war er, denn Shelley war da.
    Seufzend küsste Cain ihre Fingerspitzen und ließ sich von ihr durch den Gang und durchs Schlafzimmer ziehen. Sie gab ihm keine Zeit zum Umschauen, führte ihn direkt ins Ankleidezimmer. Es hätte ohnehin keinen Zweck gehabt, er hätte ihre Bemühungen nicht würdigen können. Seine Augen waren halb geschlossen, schwerlidrig. Er war wirklich drauf und dran, im Stehen einzuschlafen.
    Während sie die riesige Wanne voll laufen ließ, nickte er in einem Sessel im Ankleidezimmer ein. Er wurde lange genug wach, um sich mit ihrer Hilfe auszuziehen und in die heiße, dampfende Wanne zu steigen. Sie drückte auf einen Knopf, und schon begann es kräftig zu sprudeln.
    »Herrgott, ist das gut«, sagte er. »Ich fühl mich wie zerschlagen.«
    »Nicht einschlafen, bevor ich drin bin.«
    Er feixte. »Keine Sorge. Ich ersauf schon nicht.«
    Rasch zog sie sich aus und schlüpfte mit der Shampooflasche in der Hand zu ihm in die Wanne. Zuerst wusch sie ihm den Kopf und musste lachen, als er zum Ausspülen des Schaums untertauchte und prustend wie ein Walross wieder hochkam. Dann schrubbte sie ihn auch gleich noch mit dem Shampoo ab, und als Waschlappen benutzte sie ihre Hände.
    Die ganze Zeit lächelte sie ihn an, genoss es, bei ihm zu sein, ihn nach Herzenslust anfassen zu können.
    Ihre Freude an ihm war für Cain wie ein Sonnenstrahl. Er beobachtete ihr Gesicht, während sie ihm den Schmutz von Tagen vom Körper wusch. Seine Hände glitten unwillkürlich zu ihren Brüsten und wogen sie, nicht weil er erregt war oder sie erregen wollte, sondern einfach, weil sie in seinen Augen wunderschön war und er diese Schönheit genoss.
    Sie neigte den Kopf und küsste seine Hände, dann fuhr sie fort mit Waschen. Es war offensichtlich, wie sehr ihr das Gefühl seiner festen Haut und seiner kräftigen Muskeln unter ihren Händen gefiel. Er seufzte tief auf, schloss die Augen und gab sich ihrer selbstlosen, liebevollen Pflege hin.
    »Aufwachen«, sagte sie schließlich.
    »Hmmm?«
    »Zeit, ins Bett zu gehen.«
    Mit einem mächtigen Gähnen rappelte er sich aus dem heißen Wasser hoch. Er fluchte, als ihn seine schmerzenden Rücken- und Brustmuskeln an moosige Felsen und ein ungewolltes Bad in einem eisigen Fluss erinnerten.
    »Geht’s dir gut?«, fragte Shelley, die gesehen hatte, wie er das Gesicht schmerzlich verzog.
    »Bloß verspannt. Bin in einen Fluss gefallen.«
    Sofort tastete sie ihn mit Augen und Händen ab, fand aber keine sichtbare Verletzung. Sie trocknete ihn mit einem Handtuch ab, das größer war als sie selbst, aber längst nicht so weich. Er gähnte wiederholt und entschuldigte sich dafür; dann musste er wieder gähnen, und sie lachte leise.
    »Auf den Bauch, Schlafmütze.«
    Sie drehte ihn mit einem Schubs in Richtung Bett, auf das er sich prompt bäuchlings fallen ließ. Dann wickelte sie sich in ein anderes Handtuch und trat zu ihm. Schläfrig schlang er den Arm um ihre Hüften und zog sie an sich.
    »Noch nicht«, wehrte sie ab. »Schlaf

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