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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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sich und ließ sie los, als sein Neffe auftauchte.
    »Wo ist Mutter?«
    »Sie wollte lieber im Wagen warten«, sagte Cain in vollkommen neutralem Ton.
    Billy warf ihm einen sehr nüchternen, sehr erwachsenen Seitenblick zu und sagte nichts mehr zum Thema Mutter. Seinen Koffer in der Hand, das Schulbuch unter dem Arm, wandte er sich Shelley zu.
    »Squeeze hatte richtig Kohldampf. Wird ’n paar Tage nich’ mehr machen als rumliegen und dösen.« Er musterte sie mit einem fast scheuen Blick. »Äh, ja dann, danke für alles. Es war wirklich schön.«
    Sie öffnete die Arme. Er ließ seinen Koffer fallen und umarmte sie heftig.
    Eine Hupe ertönte. Drei Mal.
    Shelley reichte Billy seinen Koffer.
    »Deine Mutter hat’s eilig. Bis bald. Und wenn du mit den Hausaufgaben nicht weiterkommst, ruf mich an, versprochen?«
    »Okay. Danke noch mal.«
    »Es war schön, dich hier zu haben.«
    Er blickte einen Moment lang forschend in ihre Augen, fast wie ein Erwachsener, um zu erfahren, ob sie die Wahrheit sagte oder bloß höflich sein wollte. Dann nickte er grinsend.
    Als es erneut hupte, drehte er sich um und trottete zum knallroten Auto seiner Mutter.
    »Billy«, rief Cain.
    »Ja, Sir?«
    »Falls deine Mutter - falls du irgendwas brauchst, egal was, ruf mich an.«
    Der Junge verstand, was Cain nicht laut hatte sagen wollen.
    »Danke, aber ich glaube nicht, dass sie richtig sauer auf mich ist. Und selbst wenn, das dauert nie lang.«
    »Was ist bei ihr schon von Dauer?«, sagte Cain.
    Aber er sagte es so leise, dass sein Neffe es nicht hören konnte.
    Als der Wagen reifenquietschend und Kies spritzend verschwand, legte Cain den Arm um Shelleys Schultern und führte sie ins Wohnzimmer zurück.
    Als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, wurde Shelley jäh klar, dass sie nun mit Cain allein war.
    Zum ersten Mal richtig allein.

13
    Shelley blickte Cain unsicher, ja beinahe ängstlich an.
    Er nahm den Arm von ihrer Schulter, bückte sich und hob die zwei Koffer auf, die er bei der Tür stehen gelassen hatte.
    Unglücklich beäugte sie sein Gepäck. Hat er das gemeint, als er sagte, ich würde für ihn da sein, wenn er wiederkommt ? Geht er davon aus, dass er bei mir einziehen kann?
    Cain drehte sich um, die zwei Koffer in der Hand, und blickte sie mit einer Miene an, als erwarte er, in ein Zimmer geführt zu werden.
    Sie sagte nichts.
    Er sah, wie ängstlich sie dreinblickte, und hätte vielleicht gelacht, wenn er nicht so hundemüde und gereizt gewesen wäre. Vielleicht aber auch nicht.
    Vielleicht hätte er trotzdem das getan, was er jetzt tat.
    Mit langen Schritten ging er zur Treppe, die in die unteren Ebenen des Hauses führte.
    »Wohin gehst du?«, rief sie ihm hinterher.
    »Ich geh Duschen.«
    Sie machte den Mund auf. Klappte ihn wieder zu. Hastig eilte sie ihm nach.
    »Jetzt gleich?«, fragte sie.
    »Gleich hier und gleich jetzt.«
    »Aber -«
    »Es ist nämlich so«, unterbrach er sie, »irgendwelche blöden Handwerker haben mein Badezimmer auseinander genommen.«
    »Ja, das weiß -«
    »Ich hab erst wieder in einer Woche fließendes Wasser. Und so lange will ich dann doch nicht auf eine Dusche warten.«
    Zu spät fiel ihr ein, was er über die Umgestaltung seiner Wohnung gesagt hatte.
    Alles, worum ich bitte, ist, dass die Arbeiten in meiner Abwesenheit erledigt werden.
    »O Gott.« Sie rannte hinter ihm her die Treppe hinunter. »Tut mir Leid, es ist meine Schuld.«
    »Wieso? Bist du ein Handwerker?«
    Er stellte seine Koffer im Gästezimmer ab. Wie betäubt sah sie zu, wie er anschließend sofort begann, sich auszuziehen. Zuerst riss er sich die schmutzigen Stiefel von den Füßen. Es folgten die Socken. Noch bevor diese auf dem Teppich landeten, knöpfte er schon an seinem Kakihemd herum. Mit ungeduldigen Bewegungen zog er die Hemdzipfel aus der Hose.
    Ein Blick auf seine verlockend haarige Brust, und Shelley schloss rasch die Augen.
    Was leider auch nicht half. Jetzt sah sie ihn nämlich wie eingebrannt vor ihrem geistigen Auge und musste plötzlich daran denken, wie sie ihm einmal einen Wassertropfen von diesem muskulösen Oberkörper geleckt hatte.
    Ach du lieber Himmel.
    Schnell riss sie die Augen wieder auf. Lieber hingucken als fantasieren, dachte sie. Das ist harmloser.
    Aber er nicht. Gerade eben fummelte er an dem abgewetzten Gürtel, der seine Jeans oben hielt. Sie machte den Mund auf.
    Kein Ton kam heraus.
    »Bist du?«, fragte er.
    »Ähm ... was?«
    »Ein verdammter Idiot von einem

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