Sturm auf mein Herz
Zungenspitze die Umrisse seines Mundes nach. Gleichzeitig streichelte sie zärtlich die harte, drängende Wölbung.
Unter halb geschlossenen Lidern betrachtete sie ihn. Und lächelte. Ja, er brannte.
»Du wirst doch jetzt nicht gleich wieder davonlaufen, oder?«, fragte er.
»Laufen?« Sie lachte atemlos. »Ich kann ja kaum noch stehen.«
»Auf diese Weise sagt Mutter Natur dir, dass es Zeit ist, ins Bettchen zu gehen.«
»Fühlst du dich auch schwach?«
Er küsste sie sanft, trotz seiner rasenden Gier. Behutsam hob er sie hoch und trug sie zum Bett.
»Der Mann kriegt meist noch eine Galgenfrist«, sagte er, legte sie aufs Bett und sich selbst gleich dazu. »Aber ich kann dir sagen, jedes Mal, wenn du mich küsst, werden mir die Knie weich.«
»Wir werden zu schwach sein, um irgendwas zu tun«, sagte sie halb lachend, halb ernst.
Sein gerade noch so zärtliches Lächeln wurde fast kampfbereit.
»Nun, ganz so funktioniert´s nicht«, griente er, ihre Bluse aufknöpfend.
»Nicht? Bist du - sicher?« Sie hielt den Atem an, als er mit den Fingern über ihre Brust und ihren Bauch strich.
»Todsicher.«
Der Knoten ihrer Bluse löste sich widerstandslos unter seinen geschickten, langen Fingern.
»Denn siehst du«, sagte er, »sobald du dich nämlich hingelegt hast, kriegst du wieder Kraft. Sehr, sehr viel Kraft.«
»Das muss ich dir wohl glauben. Ich selbst bin nämlich noch im Schwächestadium.«
Sie konnte nicht verhindern, dass sie ein sowohl erregter als auch nervöser Schauder überlief, als er ihr Bluse und BH auszog. Seine Hände näherten sich ihren Brüsten, und ihr stockte wiederum der Atem.
Bitte, Gott, lass mich nicht wieder zusammenzucken, wenn er meine Brüste berührt.
Shelley wollte sich diesen Moment nicht durch schmerzli-che Erinnerungen verderben lassen. Sie wollte Cain nicht zornig machen oder ihn verletzen; sie wollte nicht, dass er sich von ihr zurückzog. Was sie wollte, was sie dringend ersehnte, war, dieses Gefühl noch einmal zu erleben wie vor ein paar Tagen am Strand, als sein Mund sie so drängend und leidenschaftlich liebkost hatte. Sie wollte all das vergessen, was sie in ihrer demütigenden Ehe gelernt hatte. Sie wollte brennen in den Armen ihres Geliebten, wollte ihn verschlingen und selbst verschlungen werden.
Doch als Cain ihre Brust berührte, erstarrte sie.
Es war nur ein Sekundenbruchteil, doch er fühlte es. Seine Hände erstarrten ebenfalls, und er presste die Lippen zusammen.
»Es tut mir Leid, sei bitte nicht ärgerlich«, stammelte sie. Tränen schossen ihr in die Augen, drohten sie zu ersticken. »Es liegt nicht an dir, es liegt an mir. Ich bin nicht gut, was -«
Sein Mund presste sich auf den ihren und erstickte ihre angstvollen Worte. Sanft und zärtlich küsste er sie, sanft und zärtlich streichelte er mit seinen langen, geschickten Fingern ihre Brüste, reizte dabei ihre Brustwarzen, bis sie sich steil aufrichteten.
Wie flüssiges Feuer zuckte es durch ihren Körper. Sie bäumte sich auf, presste sich an ihn, brannte für ihn. Sie wand sich, wollte mehr, rieb sich an seinen Fingern, seinen Handflächen.
»Dein Ex wollte gar nicht, dass du brennst«, erklärte Cain rau, »weil er nicht in der Lage war, das Feuer zu löschen. Ich weiß nicht, ob ich’s kann, aber den Versuch werde ich ganz sicher genießen.«
Er fuhr mit den Händen unter ihren Rücken und hob ihre Brüste an seinen hungrigen Mund.
»Ich mag es, wenn du brennst«, raunte er.
Mit den Zähnen fuhr er über ihre Brustwarze. Sie keuchte erregt auf. Dann sog er sie kräftig in seinen Mund.
Die Welt um sie her löste sich auf, wirbelte davon. Sie vergaß ihre früheren Erfahrungen, den Ehemann, auf den sie nie stimulierend gewirkt hatte, ihre Selbstzweifel über ihren Wert als Frau. Sie vergaß alles, spürte nur mehr das rhythmische Saugen von Cains Zunge, Zähnen und Lippen.
Die Ekstase schwappte wie in Wellen über Shelley hinweg, riss sie mit sich und erschütterte sie bis in ihr Innerstes. Sie ließ den Kopf in den Nacken fallen, und ihr Blick verschleierte sich. Mit einer Hemmungslosigkeit, die erregender für ihn war als jede Leidenschaftsäußerung, gab sie sich seinen wilden Zärtlichkeiten hin.
Sie wusste nicht, wie lange er sie so festhielt und verschlang, sie wusste bloß eins: nie hatte sie sich begehrenswerter, nie schöner gefühlt.
Schließlich merkte sie, dass auch das nicht mehr genügte.
Sie wollte mehr, brauchte mehr, wollte ihm mehr geben, wollte ihn brennen
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