Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
Vom Netzwerk:
verknotet hatte. Das einzig Gute, was man über ihr Outfit sagen konnte, war, dass es zum Spielen mit einer Schlange, einer Katze, einem Jungen und einem Algebra-Lehrbuch ideal war.
    »Lupe sagte, dass Billy hier bei Ihnen wäre«, verkündete JoLynn.
    »Ja.«
    »Sagen Sie ihm bitte, er soll sich beeilen. Ich bin spät dran.« Auf einmal riss JoLynn ihre jadegrünen Augen auf.
    Shelley wusste, ohne sich umzuschauen, dass Cain soeben hinter ihr aufgetaucht war.
    »Sieh mal an, der Iron Man«, sagte JoLynn sarkastisch. »Hat dich dein Flittchen mit den Unschuldsaugen nicht lange genug aus dem Bett gelassen, damit du dich rasieren kannst?«
    Shelley presste die Lippen zusammen. Nur die Tatsache, dass Billy jeden Moment auftauchen konnte, hielt sie davon ab, dieser dusseligen Kuh gehörig die Meinung zu sagen.
    »Was ist los?«, fragte Cain lässig. »Hast du in den gesamten sechs Tagen keinen Schwanz abgekriegt?«
    JoLynns Porzellanhaut rötete sich sichtlich. »Ich kann jeden Mann haben, den ich will, das weißt du ganz genau.«
    »Ja, aber halten kannst du keinen, was?« Sein Ton war messerscharf. Dann änderte er sich plötzlich, wurde so kalt und mitleidslos wie der Ausdruck in seinen Augen. »Wenn du dir noch mal auf Shelleys Kosten das Maul zerreißt, wird’s dir bitter Leid tun«, knurrte er grimmig. »Noch Fragen?«
    Seine Verachtung war so deutlich, dass JoLynn unwillkürlich einen Schritt zurückwich. Ihr Blick huschte von Cain zu Shelley und wieder zurück.
    Einen Moment lang war Shelley sicher, einen tiefen Schmerz in ihren wirklich schönen jadegrünen Augen aufblitzen zu sehen.
    »Ich warte hier draußen auf Billy«, sagte JoLynn gepresst. »Sag ihm, er soll sich beeilen.«
    »Wenn du tatsächlich so scharf drauf wärst, ihn zu sehen, wärst du nicht so lange fortgeblieben, oder?«, fragte Cain.
    »Neidisch?«, meinte sie mit einem eindeutig einladenden Lächeln.
    »Auf was?«
    »Du weißt schon.«
    »Das weiß ich allerdings. Zu dumm, dass Dave so lange gebraucht hat, um zu begreifen, dass dein Arsch im Grunde Veraschung ist.«
    Bevor Cain ganz ausgesprochen hatte, machte JoLynn kehrt und eilte zu ihrem Auto. Ihre hochhackigen Sandalen klapperten dabei laut auf den Natursteinplatten der Auffahrt.
    Mit eisigem Blick beobachtete er ihre Flucht. Dann zog er Shelley bei den Schultern an sich und streichelte ihr sanft die Arme.
    »Tut mit Leid, Kätzchen. Sie ist ein richtiges Ekel. Ich will nicht, dass du und Billy darunter leidet, bloß weil ich mich weigere, mit ihr ins Bett zu gehen.«
    »Sie ... sie ist wirklich verrückt nach dir.«
    Shelley fühlte, wie er mit den Schultern zuckte. Dann strich sein Atem über ihre Haare.
    »JoLynn will immer das, was sie nicht haben kann. Dave hat sie trotzdem geliebt, so sehr, dass die meisten Frauen neidisch würden. Aber sie nicht. Sie hätte ihn beinahe zerstört.
    »Das ist so schade«, flüsterte sie. »So verdammt schade.«
    »Mit der brauchst du kein Mitleid zu haben, Kätzchen. Das würde sie bloß für ihre Zwecke nutzen.«
    »Warum hat Dave Billy bei dieser Frau gelassen?«
    »Er konnte mich nicht rechtzeitig erreichen. Und Billy nach Frankreich mitnehmen konnte er auch nicht, weil Billy so schlecht in der Schule ist. Die Scheidung hat ihn hart getroffen. Und JoLynn hat den Richter so nett gebeten, Klimper, Klimper mit den Wimpern, wenigstens für ein paar Wochen das Sorgerecht für ihren Sohn zu kriegen.«
    »Aber wieso macht sie sich diese Mühe? Sie verbringt doch kaum Zeit mit ihrem Sohn.«
    »Ganz einfach. Sie will Dave nicht aus den Krallen lassen.«
    »Aber wenn sie ihren Mann doch nicht liebt, sollte es ihr doch egal sein. Ich konnte meinen Mann gar nicht schnell genug loswerden.«
    »JoLynn ist nicht wie du. Sie will nur das, was sie nicht haben kann - bis sie’s kriegt. Dann macht sie’s kaputt und schaut sich nach einem anderen menschlichen Spielzeug um.«
    Shelley schüttelte betroffen den Kopf und dachte an Billy.
    »Jetzt, wo sie meinen Bruder nicht mehr besitzt«, sagte Cain, »will sic Billy. Ihr sind alle Waffen recht.«
    »Sogar ihr eigener Sohn?«
    »Ganz besonders ihr eigener Sohn.«
    »Kann sein Vater denn nicht irgendwas tun?«
    »Dave kapiert nicht, was hier eigentlich vorgeht. Er war so froh, dass JoLynn endlich mütterliche Gefühle zeigte. Er war nie der Hellste, wenn’s um sie ging.«
    »Aber wenn -« Shelley unterbrach sich.
    Billys Stimme, der mit Stups redete, drang deutlich aus dem Wohnzimmer zu ihnen.
    Cain zog sie kurz an

Weitere Kostenlose Bücher