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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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beobachtete Isabel, wie er im Ankleidezimmer verschwand, ihr Blick hing wie gebannt an seiner schlanken Gestalt. Sie erschauerte vor Wonne, als sie an das Gefühl seiner Lippen auf ihren Brüsten dachte, seines großen Körpers auf ihrem. Aber viel zu schnell brach die Realität über sie herein, und sie richtete sich jäh auf, suchte nach ihrem Morgenrock, weil sie ihm bei dem, was nun kommen würde, lieber nicht nackt gegenübersitzen wollte. Bei der plötzlichen Bewegung zuckte sie ein wenig zusammen, und diese Mahnung daran, dass sie nun nicht länger Jungfrau war, zauberte ein leises, fast stolzes Lächeln auf ihre Lippen. Sie war nun eine Frau. Das Lächeln verblasste, als ihr einfiel, wie Marcus sie angesehen hatte, als er erkannt hatte, dass sie noch unberührt gewesen war. Sie entschied, dass sie sich eindeutig etwas überziehen sollte, ehe er wieder zurückkam. Er würde Fragen haben, eine Menge sogar, und er würde nicht notwendigerweise mögen oder gar billigen, was sie zu sagen hatte - bei dem kommenden Verhör wäre sie lieber nicht mehr nackt. Nacktheit bewirkte, dass man sich verletzlich fühlte, und genau jetzt konnte sie sich das nicht leisten.
    Obwohl sie wusste, dass er nur in ihr Ankleidezimmer gegangen war, erschrak sie bei Marcus’ Rückkehr. Er kam ins Schlafzimmer zurück, und sie drückte sich unwillkürlich in die Kissen. Er blieb stehen und starrte sie eine Weile an, ehe er zum Bett kam. Er stellte die Schüssel mit dem Wasser ab und legte den Lappen daneben auf den Tisch, dann erklärte er scharf: »Hör damit auf! Ich glaube nicht, dass ich je in meinem ganzen Leben eine Frau geschlagen habe - selbst wenn ich bis zum Äußersten gereizt wurde. Ich habe nicht vor, jetzt damit anzufangen.«
    »Ich habe nicht erwartet, dass du mich schlägst«, stammelte sie. »Du hast mich nur erschreckt.«
    Ihre Bemerkung nicht weiter beachtend griff er nach einem ihrer Beine und zog es zu sich. Als er das Blut auf ihrem Oberschenkel sah, wurden seine Lippen schmal. Wortlos nahm er den Lappen und - nachdem er ihn ins Wasser getunkt hatte - begann die Spuren dessen zu beseitigen, was zwischen ihnen geschehen war.
    Die Stille war so ohrenbetäubend, dass Isabel fürchtete, ihr würde der Kopf platzen, während Marcus geschickt das Blut von ihren Beinen wusch. Verlegenheit erfasste sie angesichts der Intimität des Augenblicks, sie bewegte sich und versuchte seiner Berührung auszuweichen. Aber sein fester werdender Griff um ihren Oberschenkel warnte sie, besser stillzuhalten und ihn gewähren zu lassen. Er arbeitete schweigend, und während sie auf seinen gesenkten Kopf starrte, wünschte sich Isabel verzweifelt, dass er irgendetwas sagte. Mit ihr schimpfen, ihr Anschuldigungen an den Kopf werfen, Antworten und eine Erklärung verlangen.
    Gerade als sie glaubte, sie müsste gleich schreien, um die drückende Stille zu brechen, fragte er bedächtig: »Also, wessen Kind ist Edmund?«
    Sie versteifte sich, und ihre goldbraunen Augen schienen Blitze zu schleudern, als sie eindringlich erklärte: »Meines. Er ist mein Sohn und ist es von dem Moment seiner Geburt an gewesen.«
    Er schaute sie an, seine grauen Augen waren kühl und abschätzend. »Lüg mich nicht an«, verlangte er. Er warf den Lappen in die Porzellanschüssel und stellte fest: »Der Beweis, dass das eine Lüge ist, befindet sich hier vor deinen und meinen Augen.«
    Sie blickte weg. »In jeder Beziehung, die zählt, ist Edmund mein Sohn.«
    »Ich tue das nicht gerne, aber ich fürchte, ich muss dich darauf hinweisen«, erwiderte Marcus, »das letzte Mal, als es eine jungfräuliche Geburt gab, stand ein Stern über einem Stall in Bethlehem.« Seine Stimme wurde härter. »Sag mir die Wahrheit. Sag mir, warum du alle hast glauben lassen, dass Edmund dein Sohn ist, aus deiner Ehe mit Hugh.« Seine Augen funkelten erzürnt. »Von dem Moment deiner Ankunft aus Indien hier hast du in voller Absicht dem Baron einen Hochstapler untergeschoben und einem alten Mann erlaubt zu glauben, dass das Kind, das er liebt, sein rechtmäßiger Erbe ist. Erkläre mir das, wenn du kannst. Wie kommt es, dass der nächste Baron Manning in Wahrheit unehelich ist - ohne rechtmäßigen Anspruch auf den Titel oder den Besitz. Und lass auch nicht aus, bitte, weshalb ich dir helfen sollte, die Scharade fortzuführen.« Er beugte sich vor und verlangte barsch: »Hast du Hugh überhaupt geheiratet? Oder war das auch eine Lüge?«
    Verängstigt und zornig zu gleichen Teilen

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