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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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sich davon abzuhalten, ihren Kopf zwischen seine Hände zu nehmen und ihren unglaublich begehrenswerten Mund auf seinen zu ziehen. Es wäre so leicht …
    Er hob tatsächlich eine Hand, und seine Muskeln verspannten sich in Vorfreude, ihre Lippen unter seinen zu spüren, sie zu schmecken, als Isabel ihn jäh wieder auf den Boden der Tatsachen brachte, indem sie sich scharf erkundigte: »Was ist denn los mit dir? Warum starrst du mich so an?«
    Marcus schaute auf seine halb erhobene Hand, blickte sie entsetzt an. Gütiger Himmel! Einen Augenblick länger, und er hätte sie geküsst. Sie auf eine Art und Weise geküsst, die sie zutiefst schockiert hätte, bis in ihre zierlichen Goldschühchen. Er rang mit dem Gefühl, dass seine Welt auf den Kopf gestellt worden war, schüttelte den Kopf. Dann holte er tief Luft und erklärte gereizt: »Nichts, mit mir ist nichts los.« Sein Blick fiel auf die Rosenpracht hinter ihr; da er sie verzweifelt ablenken wollte, sagte er: »Ich habe nicht dich angestarrt, sondern … die Rosen. Ich habe sie bewundert.«
    Sie kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, stemmte die Hände in die Hüften und verlangte zu wissen: »Bist du betrunken?«
    Marcus schüttelte den Kopf, er machte ihr keinen Vorwurf daraus, dass sie ihm das zutraute. Er fühlte sich wie berauscht, aber nicht von einem von Menschenhand gebrauten Trank. Es gelang ihm, sich einigermaßen zusammenzureißen, sodass sein Verstand ihm wieder gehorchte, und sagte rasch: »Ich hoffe, du musstest nicht lange warten.«
    Sie musterte ihn einen Moment länger, dann zuckte sie die Achseln. »Nein, ich bin noch nicht lange hier.«
    Er zwang sich zu einem Lächeln und fragte: »Was wolltest du besprechen? Wir wussten, die Möglichkeit bestand, dass Whitley die Verlobung anderen gegenüber erwähnen würde und haben heute früh gründlich diskutiert, welche Optionen uns offenstehen.« Er runzelte die Stirn. »Es ist natürlich unvorteilhaft, dass ausgerechnet Edmund zuerst davon erfahren hat, aber jetzt, da es allgemein bekannt ist, müssen wir nicht länger bangen und warten, wann es dazu kommt. Wir werden die Glückwünsche unserer Freunde mit einem erfreuten Lächeln entgegennehmen … Und in ein paar Wochen oder Monaten können wir einen sehr lauten, sehr hässlichen Streit vom Zaun brechen, woraufhin du dann die Verlobung löst.« Sich wieder auf sicherem Boden wissend, grinste er. »Ich werde mich wie ein echter Widerling aufführen, sodass alle Mitleid mit dir haben werden und dir zu deinem knappen Entkommen gratulieren.« Als Isabel weiter schwieg, fügte er hinzu: »Du kannst mir sogar deinen Verlobungsring ins Gesicht werfen - das sollte das Problem für dich lösen.«
    »Ich habe keinen Ring«, stellte sie ausdruckslos fest.
    »Das lässt sich leicht beheben«, antwortete er mit einem Lächeln.
    Marcus fischte aus seiner Westentasche einen wunderschönen Saphir- und Diamantring. Beinahe schüchtern für einen sonst so selbstsicheren Mann erklärte er: »Ich weiß, es ist kein neuer Ring, aber er ist ein Familienerbstück: Mein Großvater hat ihn meiner Großmutter anlässlich der Geburt meines Vaters geschenkt. Sie trug ihn bis zu dem Tag, an dem sie gestorben ist. Mutter hat ihn nie getragen, ihr lag nie viel an ihm.« Als Isabel nichts darauf sagte, sondern einfach nur den Ring anstarrte, sagte er rasch: »Du musst ihn nicht tragen, wenn du nicht willst, und wenn du ihn ganz abscheulich findest, kann ich dir einen anderen kaufen, der dir gefällt.« Ihre wie erstarrte Haltung und die ohrenbetäubende Stille zwischen ihnen war unangenehm und wurde ihm allmählich unheimlich, weswegen er erklärte: »Nachdem ich vorhin deine Nachricht erhalten hatte, habe ich erkannt, dass wir vermutlich einen Ring benötigen würden. Ehe ich heute Abend hergeritten bin, habe ich den Familienschmuck nach etwas Passendem durchgesehen. Dabei ist mir dieser Ring hier aufgefallen. Er hat mich … an dich erinnert.«
    Isabel fragte sich, warum sie plötzlich das Gefühl hatte, als müsse sie gleich weinen, und starrte stumm auf den funkelnden Saphirring. Der Ring war ein Schmuckstück ganz nach ihrem Geschmack. Und das Wissen, dass er Marcus’ Großmutter viel bedeutet hatte, dass Marcus ihn nun ihr anbot, machte es ihr noch schwerer, die Tränen zurückzuhalten. In ihrer Kehle bildete sich ein Kloß.
    Genau solche Situationen zu vermeiden war für sie der Hauptgrund gewesen, weshalb sie von vornherein gegen eine falsche Verlobung gewesen

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