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Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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kleinen Quelle. Jillian biss sich auf die Unterlippe, während sie sehnsüchtig in das klare Wasser blickte, zögerte allerdings, sich vor ihm zu entkleiden.
    »Mach schon!«, sagte er schroff.
    Während sie sich die Kleider abstreifte, kehrte er ihr den Rücken zu. Breitbeinig stand er da, eine dunkelblaue Wand, die sie abschirmte. Er gab ihr die Privatsphäre, die sie brauchte.
    Sie stieg in die Quelle, deren heißes, wohltuendes Wasser sie angenehm umfing. Jillian tauchte unter und schwamm mit der Seife in der Hand ein kleines Stück weiter. Eine ganze Weile lang schluchzte sie hemmungslos vor sich hin, ihr Weinen mit wildem Planschen überspielend. Währenddessen schrubbte sie sich den Schmutz, die Erniedrigung, die Scham und die Angst vom Leib.
    Als sie wieder aus dem Wasser kam, war ihre Haut von der Wärme und dem Schrubben gerötet. Sie trocknete sich eilig ab und zog sich wieder an. Graham stand immer noch mit dem Rücken zu ihr.
    Sie fragte sich, ob er sie weinen gehört hatte. Aber im Grunde war es ihr gleich.
    Wortlos gingen sie zu ihrem Lager zurück. Jillian setzte sich auf die gestreifte Decke in ihrem Zelt, Graham hockte sich neben sie. Ihr war so elend, dass sie kaum noch Luft bekam. Sie wusste nicht, wie sie ihn bitten sollte, sie über das hinwegzutrösten, was zwischen ihnen geschehen war. Erst recht nicht, weil sie den Eindruck hatte, ihn zu verlieren – oder hatte sie es schon?
    »Es tut mir leid, dass ich dir das antun musste, Jilly«, begann er leise.
    Sie umfing ihre Knie und schwieg.
    »Es war entwürdigend. Ich habe dir Gewalt angetan und dich erniedrigt.«
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt. »Ich denke, du musstest es machen, um uns beide zu retten. Ich gebe dir nicht die Schuld, Graham. Du hast nicht grundlos so gehandelt.«
    Als er sie ansah, erkannte sie ein Funkeln in seinen Augen, das ihr fast Angst machte. Er wirkte wild, wie ein Gejagter.
    »Nein. Es gibt niemals einen Grund, jemanden gegen seinen Willen zu zwingen …«
    » Sie zwangen mich, nicht du. Und ich stimmte zu«, widersprach sie ihm, auch wenn sie vor diesem Blick zurückwich.
    »Ich hätte sie töten müssen.«
    »Du wärst getötet worden. Es waren viel zu viele. Und der Tod ist kein Ausweg.«
    »Manchmal ist er es.«
    Sie wurde ganz still, spürte sie doch an seiner Haltung, an seinem Ton, dass er mehr sagen würde. Seine Augen blickten in die Ferne. »Mir ist einmal genau dasselbe passiert, Jilly.«
    Immer noch sagte sie nichts, als er verstummte, weil sie Angst hatte, er könnte sich wieder vor ihr verschließen. Doch Graham sah ihr in die Augen.
    »In der Wüste können wir uns nicht vor uns selbst verstecken. Ich wollte nicht, dass dieser Moment kommt, aber er ist da. Es ist Zeit, dass du erfährst, was mir widerfuhr, als ich sechs Jahre alt war. Nach dem Tod meiner Eltern wurde ich nicht von einem freundlichen englischen Paar aufgezogen. Mich verschleppten die Männer, die meine Eltern getötet hatten, brachten mich in das schwarze Zelt von einem von ihnen und vergewaltigten mich.«

    Graham war, als erzeugten seine Worte ein Echo in seiner Brust. Gütiger Gott, so weit war es gekommen! Sie würde die Schwärze in seinem Innern sehen, und danach musste sie entscheiden, ob sie fortging oder blieb. Er fühlte, wie die Dunkelheit nach ihm griff, ihn in ihre Grabeskälte hineinsog, während er seine Geschichte erzählte. Dabei wagte er nicht, sie anzusehen. Er starrte auf ihre Füße, die er nur als Wölbungen unter dem langen Umhang ausmachen konnte. Nichts ließ er aus, keine Einzelheit. Er fing mit der entsetzlichen Angst an, die ihn gepackt hatte, als er die Krieger auf ihre Karawane hatte zugaloppieren sehen. Er berichtete, wie seine Mutter Kenneth in einem Korb versteckt und seine Eltern verzweifelt nach einem Versteck gesucht hatten, das groß genug für ihn war. Er beschrieb die Krummsäbel der plündernden al-Hajid, deren Klingen das gleißende Sonnenlicht reflektierten, als sie damit ausholten, um ihre Opfer niederzumetzeln – einschließlich der Klinge, die über ihm schwebte. Und er schilderte ihr das Glänzen in den Augen jenes Kriegers, der ihn ansah, dann ergriff und mit sich nahm.
    Immer noch starrte er auf Jillians Füße, von denen nur die Zehenspitzen unter ihrem weißen Umhang hervorragten – zarte Zehen, die rotgeschrubbt waren. Graham hielt sich an dem Anblick fest, während er ihr alles über die dreckigen Schaffelle sagte, in die sein Gesicht gedrückt worden war, während Husam, sein

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