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Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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in das Bordell geschickt hatte. Und sie hatte Graham den Schwur abgerungen, Jillians Vater zu belügen, um sie vor ihm zu schützen.
    Noch mehr Lügen. Noch mehr Täuschung. Und derweil saß Stranton mit steifem Rücken da und betrachtete ihn angeekelt.
    Sie haben mich belogen! Sie versprachen, mich zu retten. Ich sollte Sie auf der Stelle töten! Es wäre so einfach, seinen Daumen in diese Vertiefung unten am Hals zu drücken und …
    »Mrs. Huntington war durch ein häusliches Problem abgelenkt, als ich mit Ihrer Tochter im Garten war«, log Graham.
    Jillian warf ihm einen dankbaren Blick zu.
    Der Earl schnaubte kurz. »Sie ist eine überaus unzulängliche Anstandsdame. Das sagte ich auch bereits meiner Gattin.«
    Lady Stranton fuhr zusammen, und Jillian wurde blass. Dieser Haushalt schien so finster, dass Graham minütlich unbehaglicher wurde. Hier war es beklemmender als in einem ägyptischen Grab.
    Graham murmelte eine knappe Entschuldigung, dass er umgehend nach Hause müsste. Als er aufstand, sah er Jillian an, bevor er ihre Hand küsste. Blanker Hass brodelte in ihm, als er dem Earl die Hand schüttelte, und er wünschte, er könnte sie einfach zerquetschen. Es wäre so leicht.
    Beim Verlassen des Hauses runzelte Graham die Stirn. Etwas stimmte nicht. Lady Stranton mit den rotgeränderten Augen und der lethargischen Art hatte etwas von einer Opiumabhängigen. Und Jillian war auffallend still gewesen. Sie hatte nicht ein Mal gelacht, und von dem Selbstvertrauen, das sie während der Geburt gezeigt hatte, war keine Spur mehr gewesen. Was hatte der Schurke ihr angetan?
    Graham stieg in seine Kutsche und klopfte mit dem Gehstock an die Decke. Als er zu Hause war, ging er direkt in seine Bibliothek und setzte sich. Er dachte angestrengt über den Papyrus nach, den er gesehen hatte. Irgendwie musste er sich die Karte zurückholen, selbst wenn es bedeutete, in Strantons Haus einzubrechen.

    Eine ganze Zeit später in derselben Nacht ging Graham in schwarzer Hose, schwarzem Hemd und schwarzem Gehrock wieder zum Stadthaus der Strantons. Vor dem Haus blieb er stehen und sah zu den Fenstern hinauf. In einem der oberen Zimmer brannte noch Licht, und er erkannte die schmale Gestalt einer Frau, die auf einem Stuhl am Fenster saß. Ihr rotgoldenes Haar leuchtete im schwachen Kerzenschein.
    Graham stockte der Atem. Sie trug nichts als ein dünnes Hemd! Er blickte sich auf der Straße um und eilte über den Rasen vor dem Haus. Nachdem er den Balkon genauer angesehen hatte, warf er sein mitgebrachtes Seil hinauf. Dann verknotete er es, wie es ihm die Beduinen gezeigt hatten, und kletterte hinauf.
    Geschmeidig wie eine Katze schwang er sich oben über das Geländer und landete geräuschlos auf dem Balkon. Jillian saß an der offenen Glasflügeltür. Sie erschrak, als sie ihn sah, gab jedoch keinen Laut von sich.
    In Windeseile hatte er sich seinen Gehrock ausgezogen und war bei ihr. Den Papyrus zu holen, weshalb er eigentlich hergekommen war, wurde auf einmal nebensächlich. Jetzt ging es nur noch um sie.
    »Warum sitzt du unbekleidet am Fenster?«, flüsterte er.
    Sie wich vor ihm zurück, und er bemerkte die Gänsehaut auf ihren nackten Alabasterarmen. Behutsam legte er ihr seine Jacke über die zitternden Schultern. Dann wiederholte er seine Frage mit der ruhigen Stimme, wie er sie bei nervösen Stuten benutzte, die erstmals zu einem Hengst geführt wurden. Schließlich hob sie den Kopf und sah ihn an.
    »Es ist Vaters Strafe. Ich bekomme keine Kleidung, es sei denn, ich gehe mit ihm aus oder ich reite in Begleitung des Stallmeisters. Für den Rest der Zeit muss ich in diesem Aufzug bleiben, weil er sagt, ich wäre eine«, sie schluckte, »eine Hure.«
    Vor Wut krampfte sich Grahams Magen zusammen. »Es ist nach ein Uhr nachts, Habiba «, sagte er leise. »Du solltest schlafen.«
    Ein Anflug von Neugier erhellte ihre Augen. »Was heißt Habiba? «
    Es ist ein Kosewort. Doch er antwortete nicht, sondern nahm ihre kalten Hände in seine und begann, sie sanft zu reiben. »Und warum sitzt du am offenen Fenster?«, fragte er.
    »Vater sagt, eine Hure müsse der Welt zeigen, was sie zu bieten hat«, antwortete sie matt.
    Graham unterdrückte einen Fluch und konzentrierte sich auf seine zukünftige Frau. Sie saß still und stocksteif da, wie Jasmines Porzellanpuppe.
    Mit wenigen Schritten ging er zur Zimmertür und klemmte einen Stuhl unter den Knauf, so dass niemand von draußen hereinkommen konnte. Dann kehrte er zu Jillian

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