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Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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war.
    Eventuell könnte sie sich in ihn verlieben. Gott behüte!

    Sein Verstand hatte wie ein Uhrwerk funktioniert, ohne jedwede Gefühle, ganz auf die Krise ausgerichtet, die es zu meistern galt. Er hatte sich an alle Einzelheiten der Geburt erinnert, die er einst mit angesehen hatte, und das Erinnerte mit einer nüchternen Distanz angewandt. Selbst als er Badra ermutigend zugeredet hatte, war Graham seltsam distanziert gewesen – distanziert und reserviert wie immer.
    Als aber das Baby in seine ausgestreckten Hände geglitten war und er das zerbrechliche neue Leben gehalten hatte, hatte sich tief in ihm etwas geregt. Er war eine Gefühlsbindung eingegangen, und das widerstrebte ihm.
    Dennoch vermochte er nichts dagegen zu tun.
    Graham hielt das schreiende Baby und starrte es ehrfürchtig an. Dieses winzige, unschuldige und hilflose Leben weckte eine Empfindung in ihm, gegen die er sich verzweifelt sträubte. Sosehr er sich auch bemühte, seine Gefühle zu kontrollieren und die Fassung zu wahren, konnte er nicht anders, als seinen Neffen an die Brust zu drücken. Dass die blutige Flüssigkeit auf der nunmehr roten Haut des Babys sein Hemd besudelte, war ihm gleich. Er blickte zu Jillian auf, die ihn ansah, als hätte er soeben ein Wunder vollbracht.
    Wie verwandelt kam er sich vor, als würde dieses Baby einen Neubeginn einläuten, der auch ihm die Chance gab, von vorn anzufangen. Und er würde alles, einfach alles tun, um das neue Leben zu schützen.
    Vorsichtig neigte Graham den Kopf und drückte seinem Neffen einen sanften Kuss auf das dunkle haarige Köpfchen. Plötzlich und gänzlich unerwünscht brannten ihm Tränen in den Augen.

    Das Leben in all seiner unglaublichen, brutalen und ehrfurchteinflößenden Kraft hatte sich vor ihren Augen abgespielt. Jillian beobachtete voller Staunen, wie der Herzog seinen neugeborenen Neffen mit der Zärtlichkeit einer jungen Mutter küsste. Einen Sekundenbruchteil später war er wieder der allzeit souveräne Mann und wand mit der Haushälterin zusammen eine Schnur um das bläulich-weiße Band, welches vom Baby zur Mutter verlief. Dann durchschnitt der Herzog es mit einem merkwürdig aussehenden gebogenen Dolch, der einen besonders schön gearbeiteten Griff hatte.
    Der Viscount hatte Tränen in den Augen, als er seine Frau küsste. Er sagte: »Mein Dolch, erinnerst du dich, Liebste? Der, den du letztes Jahr benutzt hast, um uns loszuschneiden, als wir in dem Geschäft zusammengebunden waren.«
    »Eine passende Klinge, um deinen neugeborenen Sohn auf der Welt willkommen zu heißen«, murmelte Graham, der sich von der Haushälterin ein frisches Handtuch geben ließ und damit behutsam das Baby abwischte.
    Badra stand auf, am ganzen Leib zitternd, und sank mit ausgebreiteten Armen gegen Jillian. »Bitte, lasst mich ihn sehen! Ich will ihn halten!«
    »Jetzt nicht, Mylady. Er muss erst gewaschen und gewickelt werden«, sagte Mrs. White.
    Jillian spürte, wie Badra erbebte. »Nein, ich muss ihn sehen. Lasst mich ihn halten! Nehmt ihn nicht weg, nein, bitte nicht!«, schrie Badra, als die Haushälterin Graham das Baby aus den Händen nahm und damit fortgehen wollte.
    Sogleich eilte der Viscount auf die erschrockene Haushälterin zu und entriss ihr seinen Sohn. Er brachte den schreienden Säugling zu seiner schluchzenden Mutter. Zärtlich legte er ihr das Baby in die Arme. »Hier ist dein Baby, mein Liebes – unser Sohn!«
    Badra drückte das Kind an ihre Brust und weinte. Unsicher blickte Jillian sich um. Der Herzog sah sie mit seinen leuchtenden dunklen Augen an, die ihr geradewegs in die Seele zu sehen schienen. Dann stand er auf, nahm eine Decke vom Bett und drapierte sie vorsichtig über Badras bebende Schultern.
    Vom Flur drangen aufgeregte Laute. Dann flog die Tür auf, und Jasmine kam hereingestürmt. »Der Doktor ist hier!«, rief sie.
    Die sichtlich verdrossene Mrs. White scheuchte Jasmine eilig aus dem Zimmer und kam dann zurück. Der Arzt sah sich kurz um, schätzte die Situation ein und wies Badra an, die Nachgeburt herauszupressen. Kenneth und Jillian nahmen wieder ihre Positionen ein, um sie zu stützen. Der Doktor nahm das Baby und machte Anstalten, es Mrs. White zu geben.
    »Nein!«, schrie Badra und sah flehentlich zu Graham. »Gebt dem Herzog meinen Sohn! Er kann ihn halten.«
    Der Arzt tat, wie sie sagte, und Graham hielt das Neugeborene in seinen Armen, während der Arzt Badra von der Nachgeburt entband. Danach gab er ihr das Baby wieder.
    Der Herzog sah

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