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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Aufmerksamkeit galt dem einzigen weiblichen Wesen in dem riesigen Raum, das gegen seine Anziehungskraft absolut immun schien: Whitney Stone.
    Amelia Eubank ließ ihr Einglas wieder sinken. Über ihren verstorbenen Ehemann konnte sie sich einer entfernten Verwandtschaft mit dem Herzog rühmen, und als Claymore sie vor etlichen Wochen aufgesucht und seine Absicht erklärt hatte, in der Nähe ein Anwesen zu mieten, »um sich endlich ein wenig zu erholen«, hatte sie ihn sofort ihrer Diskretion versichert.
    Jetzt jedoch kam ihr eine faszinierende Idee, und ihre Augen nahmen einen ausgesprochen spekulativen Glanz an, als sie sah, wie der Herzog Miss Stone beobachtete. Sie dachte noch einen Moment darüber nach, wie absolut verwerflich und unmoralisch ihr Plan war, dann aber lehnte sie sich mit einem Lächeln zurück und forderte ihren Diener auf, Miss Stone sofort zu ihr zu bitten, um dann Mister Westland zu fragen, ob er ihnen nicht Gesellschaft leisten wolle.
    Whitney tanzte gerade mit Emilys Ehemann, als sich ein Diener vor ihr verneigte und ausrichtete, Lady Eubank wünsche sie unverzüglich zu sprechen. Nachdem sie sich bei Lord Archibald entschuldigt hatte, machte sich Whitney mit dumpfen Vorahnungen auf den Weg zu der alten Lady - Vorahnungen, die zu akuten Befürchtungen wurden, als die Lady sie aus ihrem Sessel heraus anfunkelte und verärgert bemerkte: »Ich sagte Ihnen doch, daß Paul Sevarin Konkurrenz nötig hat, aber der Mann Ihrer besten Freundin ist keine Konkurrenz. Ich möchte, daß Sie sich Mister Westland zuwenden. Klimpern Sie mit den Wimpern, greifen Sie zu den Taktiken, mit denen ihr jungen Dinger einen Mann anzieht.«
    »Aber. .. aber das kann ich nicht. Wirklich, Lady Eubank, ich würde es bevorzugen . ..«
    »Junge Frau«, fuhr ihr die Lady in die Parade, »ich gebe diesen Ball aus einem einzigen Grund: um Ihnen zu helfen, sich Sevarin zu sichern. Da Sie offenbar nicht recht wissen, wie man so etwas anfängt, bleibt mir keine andere Wahl, als einzugreifen. Clayton Westland ist heute abend der einzige Mann, den Sevarin als Rivalen anerkennen wird, und ich habe bereits meinen Diener zu ihm geschickt.« Whitney erblaßte. »Und wenn er gleich kommt, können Sie zwei Dinge tun. Sie können ihn so ansehen wie gerade mich - in diesem Fall wird er Ihnen vermutlich beunruhigt vorschlagen, Sie zu einem Arzt zu bringen. Sie können ihn aber auch anlächeln, so daß er Ihnen anbietet, mit Ihnen einen kleinen Spaziergang auf die Terrasse zu unternehmen.«
    »Ich möchte aber gar nicht auf die Terrasse hinaus«, erwiderte Whitney erregt.
    »Sie werden schon mögen«, erklärte die alte Dame ungerührt, »wenn Sie sich kurz umblicken und sehen, wie anmutig sich Elizabeth Ashton gerade von Sevarin in diese Richtung führen läßt.«
    Whitney drehte sich um und sah, daß Lady Eubank recht hatte. Und nicht nur das, denn sie sagte bereits zu einem vage lächelnden Clayton: »Miss Stone hat gerade angedeutet, wie erhitzt sie vom Tanzen ist und wie schön es wäre, einen kurzen Spaziergang in den Garten zu unternehmen.«
    Clayton Westland warf einen kurzen Blick in Richtung Terrassentür, und innerhalb einer Sekunde wechselte seine Miene von leichter Erheiterung zu offener Ironie. »Das kann ich mir gut vorstellen.«
    Er griff nicht allzu sanft nach ihrem Ellbogen und meinte: »Wollen wir gehen, Miss Stone?« Whitney ließ sich von ihm durch die plaudernde Gästeschar und am großen Buffet vorbei führen, war aber so gedankenverloren, daß sie erst verspätet bemerkte, daß er sie auf eine Terrassentür zusteuerte, die keineswegs die war, durch die Elizabeth und Paul entschwunden waren.
    »Wohin gehen wir denn?« fragte sie und wollte schon den Rückzug antreten.
    »Wie Sie sehen können, begeben wir uns auf die Terrasse«, erwiderte er kühl. Er verstärkte den Druck auf ihren Arm, öffnete mit der anderen Hand die Tür und schob sie ins Freie. Dort ließ er sie abrupt los, lehnte sich gegen die Steinbalustrade und musterte sie wortlos.
    Whitney fühlte sich elend, weil Lady Eubanks Plan fehlgeschlagen war, aber noch elender, daß sie sich überhaupt daran beteiligt hatte. Dennoch war sie entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. »Können wir nicht auf die andere Seite des Hauses hinübergehen?«
    »Wir könnten, aber wir werden nicht«, fauchte Clayton. Ihm war klar, daß sie versuchte, ihn als Lockvogel zu benutzen, und seine Verärgerung nahm von Sekunde zu Sekunde zu. Im Mondlicht sah sie aus wie

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