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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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etlichen Jahren kennengelernt zu haben. Und jedesmal, wenn Claymore über Miss Stone spricht, strahlt er buchstäblich vor Stolz.«
    »Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß Claymore überhaupt strahlen kann«, bemerkte die zweite Stimme skeptisch.
    »Stellen Sie es sich vor wie einen ganz bestimmten Glanz in den Augen.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, meinte die zweite Frau und lachte. »Und was ist der zweite Grund?«
    »Das war der Blick, mit dem er Esterbrook bedachte, als der ihn darum ersuchte, Miss Stone vorgestellt zu werden. Vernichtend, versichere ich Ihnen. Absolut vernichtend!«
    Da sich kein Ende der angeregten Unterhaltung andeutete, sie aber auch nicht den ganzen Abend hier verweilen konnte, öffnete Whitney die Tür. Mit leisem, kaum erkennbaren Lächeln rauschte sie an den drei Frauen vorbei, die ihr nachblickten wie vom Donner gerührt.
    Drei Stunden später hatte Whitney mit so vielen Männern getanzt, daß sie gar nicht mehr wußte, mit wem alles, und mehr Champagner getrunken als je zuvor in ihrem Leben. Sie fühlte sich ausgesprochen hochgestimmt und unbeschwert - so unbeschwert, daß nicht einmal Claytons mißbilligender Blick ihr die Laune verderben konnte, mit dem er zur Kenntnis nahm, daß sie nun schon zum zweiten Mal mit Lord Esterbrook tanzte. Sie war sogar fest davon überzeugt, daß nichts ihre Laune verderben konnte - bis sie über Lord Esterbrooks Schulter blickte und feststellte, daß Clayton zum ersten Mal an diesem Abend mit einer anderen Frau tanzte. Die junge Frau in seinen Armen, die lachend zu ihm aufblickte, war eine wunderschöne Blondine, deren schlanke und doch sinnliche Figur eine saphirblaue Robe umspannte. Blinde Eifersucht durchzuckte Whitney.
    »Sie heißt Vanessa Standfield«, informierte sie Lord Esterbrook mit einem maliziösen Unterton in der Stimme.
    »Sie geben ein hinreißendes Paar ab«, brachte Whitney mit Mühe über die Lippen.
    »Vanessa ist davon fest überzeugt«, erwiderte Esterbrook.
    Whitney dachte an die Bemerkungen der drei Frauen über Vanessa Standfield, und als sie nun auch noch mitansehen mußte, daß Clayton diese Frau anlächelte, durchfuhr sie erneut nackte Eifersucht. Doch dann erinnerte sie sich daran, daß Clayton um sie und nicht um Vanessa Standfield angehalten hatte. Prompt fühlte sie sich wieder ganz wundervoll. »Miss Standfield ist sehr schön«, stellte sie überaus großmütig fest.
    Esterbrooks Brauen stiegen belustigt in die Höhe. »Vanessa war nicht annähernd so höflich wie Sie, als sie vor wenigen Minuten ein paar Bemerkungen über Sie fallen ließ, Miss Stone. Sie scheint recht überzeugt davon zu sein, daß Sie Claymore einen Antrag abgerungen haben. Haben Sie?« setzte er hinzu.
    Whitney war über seine Unverfrorenheit so verblüfft, daß sie gar nicht daran dachte, verärgert zu reagieren. »Irgendwie kann ich mir nicht recht vorstellen, daß er sich überhaupt etwas >abringen< läßt«, meinte sie vergnügt. »Können Sie es?«
    »Ich bitte Sie«, meinte Esterbrook gereizt. »Ich bin nicht naiv genug zu glauben, daß Sie darauf eine Antwort erwarten.«
    »Und ich«, erklärte Whitney nicht mehr ganz so vergnügt, »bin nicht naiv genug zu glauben, Ihre Frage beantworten zu müssen.«
    »Was ist denn mit Esterbrook passiert?« erkundigte sich Clayton einige Zeit später bei Whitney. »Ich habe fest damit gerechnet, daß er Sie auch noch um einen dritten Tanz bittet.«
    »Hat er auch«, antwortete Whitney lachend. »Aber ich habe abgelehnt.«
    »Um Klatsch zu vermeiden?«
    Ein unbewußt provokantes Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie den Kopf schüttelte. »Ich habe abgelehnt, weil ich wußte, daß es Ihnen nicht recht ist, daß ich noch einmal mit ihm tanze. Ich befürchtete, wenn ich es doch tue, könnten Sie sich damit rächen, daß Sie erneut Miss Standfield auf das Tanzparkett führen.«
    »Sehr weise von Ihnen«, bemerkte er leise.
    »Und sehr unfreundlich von Ihnen«, tadelte Whitney lachend. Und dann wurde ihr bewußt, daß sie gerade zugegeben hatte, eifersüchtig zu sein.
    »Chérie ...« Nickis tiefe, warme Stimme in freudiger Überraschung ließ sie herumfahren. »Haben Sie jetzt beschlossen, London ebenso zu erobern wie Paris?«
    »Nicki!« rief sie glücklich. »Wie wunderschön, Sie wiederzusehen. Ich habe Lord Rutherford gefragt, ob Sie hier sind, aber er meinte, Sie würden in Paris aufgehalten und wohl kaum vor morgen eintreffen.«
    »Vor einer Stunde bin ich angekommen«, sagte er und umspannte

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