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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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stimmte Whitney sich selbst begeistert zu. »Obwohl ich inzwischen erwachsen bin, mustert er mich noch immer so, als würde er im nächsten Moment die ungeheuerlichsten Dinge von mir erwarten.«
    Zum ersten Mal in ihrem braven, behüteten Leben zeigte Elizabeth einen ausgesprochen störrischen Zug. »Wenn Peter nicht zustimmt, werde ich auf keinen Fall mitkommen.«
    Whitney verdrehte ungeduldig die Augen. »Aber Sie kommen doch auch gar nicht mit. Begreifen Sie denn nicht? Die Vorstellung - die Vorstellung, Elizabeth! -, Sie könnten gemeinsam mit mir etwas unternehmen, wird für ihn genug Anstoß sein, sich Ihnen endlich zu erklären, um das Schlimmste zu verhindern.« Erwartungsvoll sah Whitney Elizabeth an. Jetzt mußte der Groschen doch endlich gefallen sein!
    Sehr zögernd griff Elizabeth nach der Feder und schrieb die Einladung, die Whitney von einem Diener Peter Redfern überbringen ließ.
    Drei Stunden später wurde Elizabeth trotz ihrer vehementen Proteste in Whitneys gewagteste Robe gesteckt, und Clarissa bürstete ihre blonden Locken zu einem Chignon zusammen. Immer noch widerstrebend wurde sie vor den Spiegel geführt.
    »Nun machen Sie schon«, drängte Whitney. »Sehen Sie sich an, wie wunderschön Sie aussehen ...«
    Fast schüchtern wanderten Elizabeths Hände über die Falten des eleganten Seidenkleides, über ihre schmalen Hüften, die schlanke Taille und blieben entsetzt an ihrem Dekollete hängen. Sofort flogen ihre Hände hoch und versuchten, ihre sanft schwellenden Brüste zu bedecken. »Großer Gott«, ächzte sie entsetzt und wurde blutrot. »So kann ich unmöglich . . .«
    Whitney verdrehte die Augen. »O doch, so können Sie, Elizabeth. In Frankreich würde man diese Robe als höchstens eine Spur gewagt bezeichnen.«
    Ein nervöses Kichern entrang sich Elizabeths Lippen, als sie langsam die Hände wieder sinken ließ. »Glauben Sie, daß es Peter gefällt?«
    »Nicht«, prophezeite Whitney munter, »wenn ich ihm erkläre, ich hielte Ihre Roben für entschieden zu züchtig, und daß ich dafür sorgen würde, daß Sie sich neue für die Gesellschaften kaufen, die wir in London besuchen werden.«
    Um acht Uhr betrat Peter den kerzenbeleuchteten Speiseraum. Nach einem knappen Kopfnicken in Richtung Whitney sah er sich nach Elizabeth um, die mit dem Rücken zu ihm am Fenster stand.
    »Welche ungewöhnlichen Dinge werden hier eigentlich geplant?« wollte er wissen.
    Ganz langsam drehte sich Elizabeth um, und Peters Gesicht erstarrte zu einer Maske fast komischer Ungläubigkeit.
    Elizabeth, die offensichtlich erwartet hatte, daß er nach dem ersten Blick auf sie auf die Knie sinken und seinen Antrag hervorstammeln würde, verharrte in erwartungsvollem Schweigen. Als er sich noch immer nicht rührte, reckte sie ihr anmutiges Kinn und setzte zum erstenmal in ihren einundzwanzig Jahren die weiblichen Listen ein, die ihr angeboren waren. »Whitney und ich fahren morgen für einige Tage nach London«, verkündete sie und paradierte in ihrem ganzen blonden Liebreiz vor dem entgeisterten Peter auf und ab. »Whitney meint, ich müßte die Sensation von London werden, wenn ich erst einmal neue Roben und eine neue Frisur habe. Sie will mir auch beibringen, wie man mit den Gentlemen flirtet«, setzte sie mit unschuldigem Augenaufschlag hinzu. »Natürlich«, fügte sie aufgrund eines Geistesblitzes hinzu, »hoffe ich, mich nicht so zu verändern, daß du mich nicht mehr wiedererkennst, wenn ich zurückkomme . ..«
    Irgendwie gelang es Whitney, fast ebenso unschuldig auszusehen wie Elizabeth. »Ich bemühe mich nur, Elizabeth ein wenig unter meine Fittiche zu nehmen.«
    »Da wäre Elizabeth ja unter dem Fallbeil sicherer!« explodierte er. »Ich werde nicht zulassen .. .«
    »Ich muß doch sehr bitten, Peter!« rief Whitney und hatte große Mühe, eine ernste Miene zu wahren. »Es geht mir lediglich darum, Elizabeth mit ein paar Gentlemen bekanntzumachen, die ich vor wenigen Tagen auf einem Ball in London kennengelernt habe. Sie alle sind sehr charmant und haben einen tadellosen Ruf. Unter Umständen gehen sie vielleicht ein wenig schnell vor, aber ich bin ganz sicher, daß sich Elizabeth in nicht mehr als einen oder zwei von ihnen heftig verliebt. Es ist an der Zeit für sie, an Heirat zu denken, müssen Sie wissen. Sie ist ein Jahr älter als ich.«
    »Ich weiß, wie alt Elizabeth ist!« Frustriert fuhr sich Peter mit der Hand durch die Haare.
    »Dann sollten Sie aber auch wissen, daß es Sie nichts angeht,

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