Sturm der Verfuehrung
war. Er war dreiunddreißig, um Himmels willen! Ein Gentleman seines Ranges, seines Alters und mit seiner Erfahrung sollte nicht das Gefühl haben, als ob sein weiteres Leben davon abhinge, dass seine störend aktive Männlichkeit in den feuchtheißen Hafen eines bestimmten weiblichen Körpers fuhr.
Er sollte nicht das Gefühl haben, dass sie zu besitzen das A und O seines Lebens wäre.
Und doch war es so.
Er nahm einen weiteren Teekuchen von der herumgereichten Platte, biss hinein, löste seinen Blick von Sarah. Warum sich unnötig quälen? Sie befanden sich im Garten des Pfarrhauses, und es bestand keine Hoffnung, hier ihrem brennenden Begehren nachgeben zu können. Also betrachtete er scheinbar eingehend Mrs Duncliffes Rosen, während er in Gedanken noch einmal die vergangene Nacht durchlebte.
Er hatte den Pavillon zufrieden und erleichtert verlassen. Erleichtert, weil er den Verlockungen widerstanden und somit die Kontrolle behalten hatte, zufrieden, weil er Sarah darüber hinaus einen vernünftigen und ihr einleuchtenden Grund für die Verfolgung seines Plans genannt hatte.
Die Erleichterung war schnell verflogen. Die Zufriedenheit hatte sich gehalten. Allerdings vermochte sie ihn nicht darüber hinwegzutrösten, dass er nicht verstehen oder erklären, aber auch nicht abtun konnte, dass er, während er Sarah verführte, beinahe selbst schwach geworden wäre.
Sarah konnte er nicht dafür verantwortlich machen - angesichts ihrer Jugend und Unerfahrenheit war es schlicht unmöglich, dass sie ihn so weit gebracht hatte. Aber feststand, dass er mehrmals kurz davor gewesen war, die Beherrschung zu verlieren. Immer wieder hatte er eine Grenze gezogen, und immer wieder hatte er sie fast überschritten, immer wieder seine Taktik ändern müssen.
Sarah war nicht in der Lage, ihn zu kontrollieren, und da niemand außer ihnen beiden beteiligt war, musste etwas in ihm ihn aus irgendeinem rätselhaften Grund dazu treiben, Dinge zu tun, die ihm diese vermaledeite Zeit der Brautwerbung so ungemein erschwerten.
Er begriff es nicht, doch er war entschlossen, durchzuhalten. Und das würde er.
Sein Blick kehrte zu Sarah zurück. Sie spürte ihn, begegnete ihm für einen Moment über die weite Rasenfläche hinweg und drehte sich wieder weg, nippte scheinbar ungerührt an ihrem Tee.
Die Woche, die er sich als Frist gesetzt hatte, ginge am Dienstag zu Ende. Heute Nacht wollte er Sarah wieder einen Schritt weiterführen, weiterlocken, aber er selbst würde auf der Hut sein.
Vor was immer ihn da um den Verstand zu bringen trachtete.
Der Mond hing über dem Wehr, als Sarah zum Pavillon kam, und sie war so hungrig, dass Charlie gleich beim ersten Kuss erkannte, dass es mit einem Schritt nicht getan wäre, dass er ihr heute Nacht mehr zeigen würde. Viel mehr.
Sie brannte vor Verlangen - aber nicht nur nach neuen sinnlichen Freuden. Sie wusste noch immer nicht, was genau hinter seinem Begehren steckte, wenn ihr inzwischen auch klar war, dass ihn nicht nur kühle Berechnung antrieb, und sie hatte begriffen, dass der Weg zu seinen Gefühlen über seinen Körper führte. Sie musste ihn dazu bringen, die Beherrschung zu verlieren - nur dann hätte sie die Chance, seine wahren Beweggründe zu erkennen. Indem sie ihn dazu brächte, ihr mehr zu zeigen, als er ihr zeigen wollte.
Und so sagte sie sich, erbebend, als seine Lippen über ihre Brust strichen, leise aufschreiend, als er an der harten Knospe zu saugen begann, dahinschmelzend, als er mit seinen Liebkosungen ihrer intimsten Zone ein Feuer in ihr entzündete, dass sie sich nicht nur von ihm Genuss bereiten lassen durfte, sondern ihm auch etwas zurückgeben musste.
Wenn sie wollte, dass er sich ihr öffnete, müsste sie sich auch ihm öffnen.
Wie weit sie dazu bereit war, erkannte Sarah allerdings erst, als sie beide mit ineinander verschlungenen Gliedern auf dem Sofa lagen und sie mit den Händen in seine weichen Locken griff und seinen Mund auf den ihren herunterzog, gierig die Lippen öffnete und ihre Zunge mit der seinen spielen ließ, gleichermaßen neckend und fordernd, während er seine Hand zwischen ihre Schenkel schob und mit seinen langen, schlanken Fingern ihre Pforte liebkoste.
Sie wollte mehr. Jetzt, nicht erst später. Brauchte es wie die Luft zum Atmen. Sie hatte nur eine nebulöse Vorstellung von dem, was sie da herbeisehnte, aber sie war sicher, dass er es genau wusste.
Als er versuchte, hinter der von ihm gezogenen Grenze zu bleiben und Sarah nicht mehr
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