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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Aktentasche auf den Boden und legte ihr das Dokument mit einer dramatischen Geste vor. »Es handelt sich hierbei um eine, wie ich betonten möchte, äußerst großzügige Offerte für das unter dem Namen Quilley Farm geführte Anwesen. Die Summe finden Sie hier.« Er deutete mit einem sorgfältig manikürten Finger darauf. »Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf ...«
    Stirnrunzelnd zog Sarah das Papier unter dem Finger des Anwalts hervor.
    Obwohl sie keine Erfahrung mit solchen Schreiben hatte, erkannte sie nach dem Überfliegen der Ansammlung juristischer Fachausdrücke, dass es sich in der Tat um ein Kaufangebot für Quilley Farm handelte - und die Summe war spektakulär.
    Mr Haynes räusperte sich. »Wie ich bereits sagte, das Angebot ist äußerst großzügig, bedeutend höher als der in dieser Gegend übliche Preis, aber mein Mandant möchte sich das Objekt sichern und ist deswegen bereit, mehr zu zahlen.« Er beugte sich vor. »Bar, sollte ich wohl noch hinzufügen. Alles absolut seriös.«
    Sarah hob den Blick zu Haynes. »Wer ist Ihr Mandant?« Das Schreiben verriet den Namen nicht - die Offerte lief über Haynes’ Kanzlei.
    Der Anwalt lehnte sich zurück, und sein Gesicht verschloss sich. »Ich bin nicht befugt, seinen Namen preiszugeben. Er ist ein Exzentriker und zieht es vor, ungenannt zu bleiben.«
    Sarah zog die Brauen hoch. »Ach ja?« Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Waren solche anonymen Transaktionen üblich? Wie auch immer ... »Ich fürchte, Ihr Mandant ist falsch informiert worden.« Sie stand auf und reichte Haynes das Papier über den Tisch. Sichtlich enttäuscht erhob er sich ebenfalls. »Ich habe nicht die Absicht, Quilley Farm zu verkaufen.«
    Als sie seine verständnislose Miene sah - anlässlich der gebotenen Summe von seiner Warte aus erklärlich -, setzte sie hinzu: »Das Anwesen wurde mir mit der Auflage vererbt, das Waisenhaus wei-terzuführen - ich könnte es moralisch nicht verantworten, es zu verkaufen.«
    Haynes öffnete und schloss den Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen. Schließlich brachte er ein tonloses »Oh« heraus.
    Niedergeschlagen ließ er sich von Sarah zum Ausgang geleiten. Dort wandte er sich ihr zu. »Ich werde meinem Mandanten natürlich entsprechend Bericht erstatten, aber ... nun ... ich nehme an, es ist nicht wahrscheinlich, dass Sie Ihre Meinung ändern ...«
    Sarah versicherte ihm lächelnd, dass dies auf keinen Fall geschehen würde. Haynes stieg auf sein kleines, gedrungenes Pferd, das er vor der Tür angebunden hatte, und ritt mit hängenden Schultern im Schritt die Zufahrt hinunter.
    Sarah verschränkte die Arme und sah ihm, an den Türstock gelehnt, nach. Er verschwand für eine Weile, abgeschirmt durch die Mulde und die Häuser von Crowcombe, und tauchte schließlich wieder auf, als sein Pferd ihn im Trab auf der Landstraße südwärts Richtung Taunton trug.
    Als hinter ihr Schritte näher kamen, drehte sie den Kopf. Es war Katy Carter, die sich im Laufen die Hände an ihrer Schürze abtrocknete. Neben Sarah tretend, folgte sie deren Blick zu der in der Ferne immer kleiner werdenden Gestalt des Anwalts.
    »Er sagte, er hätte ein Angebot für Sie, das Sie nicht ablehnen könnten.« Katy sah sie neugierig an.
    Sarah lächelte. »Da hat er sich geirrt. Er überbrachte mir das Kaufangebot eines Mannes für Quilley Farm, aber ich erklärte ihm, dass ich nicht an einem Verkauf interessiert bin.«
    Katy nickte. »Das haben Sie gut gemacht. Lady Cricklade würde sich im Grab umdrehen.«
    Sarah lachte leise. »Sie würde mir als Gespenst erscheinen.« Lächelnd erinnerte sie sich an die hagere, autoritäre Person, die sie so gemocht hatte, hörte im Geist die strenge Stimme ihrer Patin.
    Katy war auf dem Rückweg in die Küche, und Sarah rief ihr nach: »Sollten sich noch weitere Interessenten melden, sagen Sie ihnen, dass ich nicht verkaufe!«
    Katy warf ihr über die Schulter ein Lächeln zu. »Das mache ich.«
    Sarah richtete den Blick wieder auf die vor ihr liegende Landschaft, schaute über das Tal zu den gezackten Gipfeln der Quantocks hinüber. Hinter ihr summte das Waisenhaus vor Geschäftigkeit, voller Leben, voller Hoffnung. Die Rolle der Bewahrerin dieser Einrichtung war ihr von ihrer Patin übertragen worden, aber sie erfüllte diese Pflicht nicht nur aus diesem Grund, sondern auch, weil das Waisenhaus ihr ebenfalls etwas gab.
    Als die bereits tief stehende Sonne zwischen den Wolken hervorbrach und die gegenüberliegenden, noch in

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