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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Mutter ist tot.«
    »Also deine Schwester?«
    »Antworte!«, verlangte Ka, der sie immer noch gepackt hielt. »Ist es deine Schwester?!«
    »Lass sie los, Ka. Das hat keinen Sinn mehr … Diese Schreitende ist tot.«
    Algha blieb das Herz stehen. Die Welt zerfiel in Trümmer.
    »Seid Ihr sicher, Sterngeborene?«
    »Andernfalls hättest du ihren Funken gespürt. Da du das aber nicht getan hast, muss diejenige, die wir suchen, bereits ihren Platz in den Glücklichen Gärten gefunden haben.«
    »Damit wäre der Faden, der zu dem Heiler führt, also gerissen?«
    »Wer vermag das schon zu sagen … Willst du sie töten?«
    »Wenn Ihr es gestattet, Sterngeborene. Sie hat zu viel gehört. Und sie hat Dawy getötet.«
    »Was sie gehört hat, jagt mir keinen Schrecken ein. Und was Dawy angeht … Ich bedaure den Tod deines Bruders und empfinde mit dir. Dennoch sollten wir nichts überstürzen. Komm zu mir. Und bring das Mädchen mit. Ich möchte mir diejenige, die es gewagt hat, einen meiner Auserwählten umzubringen, mit eigenen Augen ansehen.«
    »Zu Befehl, Sterngeborene.«
    Daraufhin löste sich die Silhouette im Sonnenlicht auf, und Herr Ka flüsterte Algha ins Ohr: »Auch das ist nur ein Aufschub. Wenn die Herrin erst einmal das Interesse an dir verloren hat, nehme ich dich mir vor. Dann wirst du mir für den Tod meines Bruders büßen.«
    Raschen Schrittes verließ er danach das Zimmer. Algha blieb allein zurück.
    Sei stark,
hatte Rona ihr gesagt, bevor sie vom Regenbogental aus nach Gash-shaku aufgebrochen war.
Sei stark, auch wenn es keine Hoffnung mehr gibt. Versprich mir das!
    Und sie hatte es ihrer Schwester versprochen.

Kapitel
17
    Den ganzen nächsten Morgen, dem letzten vor der Schlacht, schwangen wir alle die Hacke. Oloth haute ein paar Yard von mir entfernt wütend auf den Boden ein und stieß bei jedem Schlag einen blumigen Fluch aus. Diese Tiraden bereiteten ihm noch weniger Mühe als Typhus ihre todbringenden kleinen Zauber. In der letzten Stunde hatte er sich nicht ein Mal wiederholt, sodass ich meinen Wortschatz um einige mir bis dahin unbekannte Wendungen bereichern konnte.
    Wir arbeiteten verbissen, wenn auch ohne großen Erfolg. Unter der Ascheschicht und dem purpurroten Sand lag höckeriges Vulkangestein. Das ließ eher die Werkzeuge stumpf werden, als dass es ihnen nachgab. Die Palisade für die Bogenschützen war denn auch mehr schlecht als recht geraten: Wir schlugen einige große Obsidianbrocken zu und rammten sie mit der Spitze in den Boden, denn gewöhnliche Pfosten hätten wir hier lange suchen können: Der Wald befand sich viele Leagues von uns entfernt, und selbst der spärliche Feuerholzvorrat war mittlerweile verbraucht. Um die Feuer jetzt noch zu unterhalten, griffen wir auf einen grauen Stein zurück, den uns die Nirithen aus ihren Höhlen gebracht hatten. Er spendete zwar viel Wärme, aber nur wenig Licht.
    Quello, der hundert Schwertträger unter sich hatte, konnte denn auch nicht umhin, seine Zweifel zu bekunden, was die von uns errichtete Palisade anging. Seiner Ansicht nach würde sie einen Angriff der Reiterei kaum überstehen. Da widersprach ich ihm jedoch: Der Boden war viel zu uneben und felsig, über erkaltete Lava sprengte einfach niemand mit dem Pferd dahin. Die Reiterei würde also kein leichtes Spiel haben – falls der Feind überhaupt so töricht war, sie einzusetzen.
    Etwas weiter oben auf dem Hang warteten vier Katapulte, die es allen Kämpfen zum Trotz bis hierher geschafft hatten. Von dort aus würden die Geschosse tadellos über die Köpfe unserer Fußsoldaten hinweggehen – und mitten im Feind landen.
    »Diese ganzen Vorbereitungen sind doch Humbug«, flüsterte mir Dreiauge so leise zu, dass niemand ihn hörte. Dann warf er seine Hacke weg, atmete tief durch und setzte sich an den Rand einer Grube, die wir schon seit über zwei Stunden erfolglos zu vergrößern suchten. »Pfeile, Lanzen, Schwerter … als ob die irgendwas gegen Nekromanten ausrichten könnten! Da könntest du mit den Dingern genauso gut gleich aufs Meer einschlagen. Die werden Hackfleisch aus uns machen, bevor wir auch nur einen Schuss abgeben.«
    »Das ist nicht gerade der geeignete Zeitpunkt, den Mut sinken zu lassen«, mischte sich Typhus ein, die seine Worte trotz allem gehört hatte. »Im Übrigen solltest du eins im Hinterkopf behalten: Alle, die über die Gabe verfügen, sind unglaublich geizig. Das gilt vor allem für die Verdammten. Deshalb wird niemand seinen Funken vergeuden,

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